Die US-amerikanische Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hat ihre Entscheidungen zu fünf börsengehandelten Krypto-Fonds erneut verschoben. Diese ETFs (Exchange-Traded Funds) beziehen sich auf namhafte Kryptowährungen wie Solana (SOL), XRP, Dogecoin (DOGE), Hedera (HBAR) sowie auf das Staking von Ethereum (ETH) über Fidelity. Die Verzögerungen wurden am 29. April 2025 bekannt gegeben und gelten als erwarteter Schritt im regulatorischen Prüfprozess. Experten von Bloomberg, darunter James Seyffart und Eric Balchunas, betonen, dass die endgültigen Entscheidungen voraussichtlich erst im Oktober 2025 oder später zu erwarten sind, da die SEC sich die gesetzlich vorgesehenen maximalen Prüfzeiten weitgehend ausschöpft.
Die SEC nutzt ihre rechtlichen Möglichkeiten, um die Genehmigungsprozesse weiter zu verlängern, ohne bislang klare Ablehnungen auszusprechen. Dies zeigt einmal mehr den komplexen und vorsichtigen Umgang der US-Regulierungsbehörde mit neuen Krypto-Investmentprodukten. Die Verschiebungen betreffen konkret Franklin Templetons Spot-ETFs für Solana und XRP sowie Grayscale Investments‘ Hedera-Spot ETF. Darüber hinaus ist der Bitwise Dogecoin-Spot ETF betroffen, ebenso wie die Staking-Komponenten im Zusammenhang mit dem Fidelity Ethereum-Spot ETF. Besonders hervorzuheben ist, dass bei vielen dieser Anträge die finale Entscheidung nicht vor Oktober oder November 2025 erwartet wird.
So hat beispielsweise Franklin Templetons Spot XRP ETF eine endgültige Deadline am 5. November 2025, während der Franklin Solana ETF höchstwahrscheinlich bis zum 7. Oktober 2025 abgewartet wird. Grayscale und Bitwise bewegen sich ebenfalls in diesem Zeitrahmen, wobei deren endgültige Entscheidungen bis zum 8. Oktober 2025 ausstehen.
Der Staking-Anteil beim Fidelity Ethereum ETF wird aktuell noch geprüft, wobei erste Stationen des Prüfprozesses schon im April 2025 durchlaufen wurden. Die SEC folgt bei ihren Entscheidungen einem strukturierten gesetzlichen Verfahren mit mehreren festgelegten Fristen, die sich an den Zeitpunkten der Einreichung der Anträge orientieren. So sind 45-, 90-, 180- und 240-Tage-Fristen üblich, an denen Bewertungen und Entscheidungen zu erfolgen haben. Die jüngste Verschiebung der Entscheidungen ist kein Novum, sondern entspricht einer allgemein etablierten Praxis der SEC, um sich ausreichend Zeit für eingehende Prüfungen zu verschaffen. Analysten wie Eric Balchunas betonen, dass die Aufsichtsbehörde unter dem neuen Vorsitzenden Paul Atkins gegenwärtig eine Strategie entwickelt und sich intensiv mit externen Beratungen beschäftigt.
Balchunas vermutet, dass nach deren Ausarbeitung und unter Einbezug neuer Führungspersönlichkeiten künftig vermehrt Genehmigungen für Krypto-ETFs folgen werden. Die Haltung der SEC wird häufig mit Vorsicht und strenger Prüfungsbereitschaft in Verbindung gebracht, besonders bei Produkten, die sich auf Kryptowährungen konzentrieren. Trotz des anhaltenden Interesses von Investoren und Fondsgesellschaften an alternativen Krypto-ETFs zögert die Behörde, umfassende Freigaben zu erteilen. Grundsätzlich beruht die Skepsis der SEC auf Bedenken um Marktmanipulation, Liquiditätsfragen und den Schutz von Anlegern vor volatilen und komplexen Risiken. Diese Sorgen haben insbesondere in den letzten Jahren durch verschiedene Skandale und Unsicherheiten im Krypto-Sektor an Aktualität gewonnen.
Dennoch finden sich zunehmend institutionelle Akteure und traditionelle Finanzunternehmen, die bahnbrechende Produkte entwickeln, um den Zugang zu Kryptowährungen über regulierte Finanzvehikel zu ermöglichen. Dies betrifft auch Franklin Templeton und Grayscale, welche zu den etablierten Adressen für alternative Investments gehören. Ihre Anträge signalisieren den Wunsch, Kryptowährungen wie Solana, XRP oder Hedera in das regulierte Portfolio bestehender Fonds zu integrieren und so für viele Anleger zugänglicher zu machen. Die Entscheidung der SEC, weitere Prüfzeit zu fordern, zeigt, dass der regulatorische Rahmen für Krypto-Anlagen weiterhin unklar ist und noch ausgearbeitet wird. Trotz der Verzögerungen wächst die Erwartung, dass ETFs auf Kryptowährungen zukünftig eine größere Rolle am Markt spielen werden.
Anleger, Analysten und Marktbeobachter beobachten die weitere Entwicklung der SEC-Entscheidungen genau, da diese maßgebliche Auswirkungen auf die Akzeptanz und Integration digitaler Assets in etablierte Finanzmärkte haben. Kritiker fordern hingegen einen beschleunigten und transparenteren Zulassungsprozess, um Innovation nicht zu behindern und Investoren verlässliche Anlageformen zu bieten. Insgesamt dokumentieren die jüngsten Verschiebungen ein entscheidendes Kapitel in der Evolution der Krypto-Finanzprodukte in den USA. Die Vormachtstellung der SEC als Regulierungsinstanz spiegelt sich in der Geduld und dem strikten Vorgehen wider, mit dem neue Angebote geprüft werden. Die kommenden Monate, insbesondere bis zum Oktober 2025, werden daher als richtungsweisend für die Zukunft der Krypto-ETFs in Amerika gesehen.
Ob damit eine breitere Markteinführung einhergeht, hängt erheblich von den künftigen Entscheidungen der Behörde ab. Im Vergleich zu anderen Ländern, in denen Krypto-ETFs bereits zugelassen und gehandelt werden, stellt die US-Regulierung hohe Hürden auf, was teils als Hemmschuh für Innovation, teils als notwendiger Schutzmechanismus interpretiert wird. Anleger sollten sich dieser Dynamiken bewusst sein und Investitionsentscheidungen sorgfältig prüfen. Insgesamt bleibt die Lage also dynamisch: Während die SEC ihre Hausaufgaben macht und Sorgfalt zeigt, bereiten sich Investoren und Emittenten auf mögliche genehmigte Verkaufsstarts vor, die einen neuen Zugangsweg zu Kryptowährungen ermöglichen würden.