Das Gopher-Protokoll gilt als eine der frühen Formen des Internets, lange vor dem Aufstieg des World Wide Web. Es wurde in den frühen 1990er Jahren entwickelt und diente als ein größtenteils textbasiertes Navigationssystem im Internet, das die Nutzer durch verschiedene Verzeichnisse und Dateien leitete. Trotz seiner historischen Bedeutung und der heutigen dominanten Stellung von HTTP erlebt Gopher nach wie vor ein kleines, aber engagiertes Revival. Ein wesentlicher Bestandteil des Gopher-Protokolls sind die sogenannten Directory-Einträge mit ihren spezifischen Typ-Feldern, die bestimmen, wie Informationen abgerufen und dargestellt werden. Die Kenntnis dieser Felder ist wesentlich, um die Funktionsweise der Gopher-Umgebung vollständig zu verstehen.
Im Folgenden wird erklärt, was Directory-Einträge aussagen und welche aktuellen Gopher-Typ-Felder heutzutage in Gebrauch sind. Die Gopher-Struktur ist ungeheuer simpel gestaltet: Ein Verzeichnis innerhalb des Gopher-Protokolls besteht aus einer Liste von Einträgen – ähnlich einer Menü- oder Verzeichnisliste. Diese Einträge können Dateien, Unterverzeichnisse, oder Verweise auf Dienste und spezielle Funktionen darstellen. Jedem Eintrag ist ein Typ-Feld zugeordnet, das klar definieren soll, um welche Art von Inhalt oder Dienst es sich handelt. Der ursprüngliche Standard, festgehalten im RFC 1436, definiert vierzehn Typ-Felder, repräsentiert durch einzelne Buchstaben oder Ziffern.
Dabei bedeutet beispielsweise die Nummer 0, dass es sich um eine reine Textdatei handelt, die angezeigt werden kann. Die Nummer 1 kennzeichnet ein Unterverzeichnis – also ein weiteres Gopher-Menü, das weitere Einträge enthält. Es gibt zudem spezielle Typen wie „g“ für eine GIF-Datei oder „I“ für ein Bild, wobei letzteres im RFC zwar erwähnt wird, aber nicht exakt konkretisiert ist. Daneben existieren ungewöhnlichere Typen, die auf Protokolle außerhalb von Gopher hinweisen, wie „8“ für Telnet-Zugänge, „2“ für ein spezielles Telefonverzeichnis-Protokoll oder „T“ für Terminal-Emulationen im IBM 3270-Stil. Über die Zeit sind neben den offiziellen RFC-Typen weitere inoffizielle Typ-Felder entstanden, die vor allem mit dem Wandel und der Modernisierung der Gopher-Nutzung verbunden sind.
Eine umfassende Analyse moderner Gopher-Menüs aus dem Jahr 2019 zeigt, dass gerade einige neuere Typen dominieren. Insbesondere Typ 9, der für binäre Dateien steht, ist einer der am häufigsten verwendeten Typen geworden. Er wird häufig für Dateien genutzt, die keine der klassischen Kategorien abdecken. Dicht dahinter folgt der Typ „d“, ein relativ neuer Eintragstyp, der Dokumente beschreibt und im RFC nicht offiziell enthalten ist, aber dennoch weit verbreitet ist. Zusammengenommen erklären diese beiden Typen über 80 Prozent der Dateien, die kein Bild oder Verzeichnis darstellen.
Darüber hinaus gibt es Verweise auf spezielle Dateiformate wie DOS Binärdateien (Typ 5), BinHex-Formate (Typ 4) oder UUEncoded-Dateien (Typ 6), die zwar seltener zu finden sind, aber nach wie vor ihre Nische haben. Die Bildtypen erfahren ebenfalls eine interessante Entwicklung: Obwohl das allgemeine Bild-Typfeld „I“ nach wie vor am meisten genutzt wird, sind spezifischere Typen für einzelne Bildformate wie „g“ für GIF oder „p“ für PNG auch vertreten, wenn auch deutlich weniger stark. Dies bedeutet, dass Gopher-Clients oft eher auf generische Bild-Labels setzen als auf exakte Dateitypen. Die meistgenutzten ursprünglichen Typen entstammen tatsächlich den Basisfunktionen des Protokolls: „0“ für Dateien, „i“ für Informationen und „1“ für Verzeichnisse machen etwa 90 Prozent der Gopher-Einträge aus. Diese Dominanz zeigt, dass das Gopher-System trotz aller Erweiterungen in seiner ursprünglichen Einfachheit und Funktionalität verwurzelt geblieben ist.
Dabei sind einige der ursprünglichen Typen heute kaum oder gar nicht mehr vertreten. So wurde beispielsweise der „T“-Typ für IBM TN3270-Terminal-Sitzungen seit Jahren nicht mehr beobachtet. Gleiches gilt für den Typ „+“ zur Darstellung von doppelten Servern. Das spezielle Telefonbuch-Protokoll mit Typ „2“ taucht nur auf wenigen Seiten auf, wobei viele dieser Einträge dem Charakter von Testseiten oder Demonstrationen entsprechen. Fehlerseiten mit Typ „3“ dagegen sind ebenso präsent und zeigen, dass moderne Gopher-Server auch heute noch auf Anfrage Fehlercodes und entsprechende Seiten liefern.
Ein Überblick über die Typ-Felder und deren aktuelle Verbreitung macht deutlich, wie vielseitig Gopher noch heute ist. Neben den RFC-definierten Typen existieren unveröffentlichte Typen und lokale Erweiterungen, die je nach Server unterschiedlich eingesetzt werden. Das messbare Vorkommen dieser Typen bietet zudem einen Einblick in die Vorlieben und Gewohnheiten heutiger Gopher-Betreiber. Die Rolle von Gopher-Typen ist somit entscheidend für die Funktion des Protokolls und prägt die Nutzererfahrung maßgeblich. Sie erlauben es Clients, die Art der verlinkten Ressource sofort zu identifizieren und entsprechend zu behandeln – sei es das Laden eines Textdokuments, das Navigieren ins nächste Menü oder das Starten eines Telnet-Zugangs.
Für Entwickler von Gopher-Clients und Servern ist die Unterstützung dieser Typ-Felder daher zentral. Auch wenn das Gopher-Protokoll insgesamt sehr simpel ist, verlangt die Vielfalt der Inhalte und Dienste eine genaue Einhaltung der Typ-Feld-Spezifikationen, um Interoperabilität zu gewährleisten. Die Tatsache, dass viele heute eingesetzte Gopher-Server weiterhin auf die per RFC definierten Typen vertrauen, unterstreicht die Stabilität und Dauerhaftigkeit dieses selten beachteten Internet-Protokolls. Das Wissen um die verschiedenen Directory typfelder ist folglich nicht nur ein nostalgisches Detail, sondern eine praktische Grundlage, um das Gopher-Ökosystem besser einordnen und nutzen zu können. Wer heute Gopher-Ressourcen entdeckt, kann anhand der Typ-Felder rasch einschätzen, welche Art von Datei oder Dienst angeboten wird, und entsprechend darauf reagieren.
Damit bleibt Gopher trotz seines Alters ein lebendiges und in Teilen aktives Protokoll, dessen Struktur und Funktionsweise sich durch die unterschiedlichen Directory-Eintragstypen beschreibt und erklärt lässt. In einem Zeitalter, das von schnelllebigen Webtechnologien und ständig wechselnden Standards geprägt ist, besitzt Gopher die besondere Eigenschaft, ausgesprochen klar, konsistent und leicht zugänglich zu sein, was die Typ-Felder im Verzeichnis eindeutig zeigen. Vom einfachen Textdokument über Bilder bis hin zu Spezialdiensten – Gopher zeigt wie wenige Internetprotokolle eine Struktur, die trotz ihres Alters nach wie vor anwendbar und verständlich ist. Für Technikinteressierte, Webhistoriker oder auch Entwickler ist das Verständnis der Gopher-Typ-Felder daher ein spannende Reise in die Ursprünge des Internets und eine wertvolle Grundlage zur Arbeit mit einem faszinierenden Stück Netzgeschichte.