In den vergangenen Jahren hat die Rolle von Kryptowährungen, insbesondere Bitcoin, in den globalen Finanzmärkten stark an Bedeutung gewonnen. Staaten und Institutionen weltweit diskutieren über die Einbindung digitaler Währungen in ihre Finanzstrategien und Bestände. Vor diesem Hintergrund markiert die jüngste Entscheidung des Repräsentantenhauses von New Hampshire zur Verabschiedung eines Gesetzes, das die Schaffung einer Bitcoin-Reserve im Bundesstaat vorsieht, einen bemerkenswerten Meilenstein. New Hampshire reiht sich damit in eine wachsende Zahl von US-Bundesstaaten wie Arizona, Oklahoma und Texas ein, die aktiv versuchen, Bitcoin als Bestandteil ihrer staatlichen Finanzreserven zu etablieren.Der Gesetzesvorschlag wurde vom republikanischen Abgeordneten Keith Ammon eingebracht und erfährt parteiübergreifende Unterstützung unter anderen von den demokratischen Abgeordneten Chris McAleer und Carry Spier.
Dieser breite Rückhalt spiegelt die zunehmende Anerkennung wider, dass Bitcoin nicht nur eine spekulative Anlage, sondern potenziell ein strategisches Instrument für staatliche Finanzpolitik sein kann. Ein Kernpunkt des Gesetzesentwurfs ist die Festlegung, dass bis zu fünf Prozent der Gelder, die den Haushalt von New Hampshire ausmachen, in Bitcoin investiert werden dürfen. Diese Limitierung soll einen vorsichtigen und zugleich progressiven Umgang mit der Integration von Kryptowährungen gewährleisten.Ein weiterer wichtiger Aspekt der Gesetzgebung ist die Beschränkung der Investitionen auf Kryptowährungen mit einer Marktkapitalisierung von mindestens 500 Milliarden US-Dollar. Derzeit erfüllt ausschließlich Bitcoin dieses Kriterium, weshalb es im Fokus der geplanten Staatsreserven steht.
Diese Einschränkung bewirkt, dass vor allem die Stabilität und Marktführerschaft von Bitcoin als relevante Grundlage für staatliche Kapitalanlagen anerkannt werden.Die Abstimmung im Repräsentantenhaus von New Hampshire fiel mit 192 zu 179 Stimmen knapp aus und zeigt die kontroverse, aber dennoch trendorientierte Auseinandersetzung mit dem Thema. Der nächste Schritt im Gesetzgebungsprozess ist die Vorstellung im Senat des Bundesstaates, wo das Gesetz in Ausschüssen beraten und geprüft wird. Der Senat kann das Gesetz ablehnen, abändern oder in der vorgelegten Form zustimmen. Sollte es zu einer Zustimmung kommen, benötigt das Gesetz die Unterschrift von Gouverneurin Kelly Ayotte, einer Republikanerin, die seit Januar 2025 im Amt ist.
Ihre politische Haltung gegenüber Blockchain- und Kryptothemen ist bislang noch nicht im Detail ersichtlich und wird als entscheidender Faktor für die endgültige Verabschiedung des Gesetzes betrachtet.New Hampshire zeichnet sich seit Jahrzehnten durch eine besonders freiheitliche politische Ausrichtung aus, was in seinem Slogan „Live Free or Die“ zum Ausdruck kommt. Die politischen Rahmenbedingungen umfassend niedrig gehaltene Steuern und ein großer Einfluss libertärer Ideale sind prägenden Faktoren. Das Free State Project ist exemplarisch für diese libertäre Prägung, indem es Anhänger libertärer Politik aus den gesamten USA dazu ermutigt, nach New Hampshire zu ziehen und so eine entsprechende politische Basis zu schaffen. Die wachsende libertäre Vertretung im Senat, inklusive prominenter Persönlichkeiten wie Daniel Innis, Keith Murphy und Daryl Abbas, könnte den Kurs zugunsten einer Bitcoin-Reserve begünstigen.
Trotz der Mehrheitsverhältnisse im Senat mit 14 zu 10 Sitzen zugunsten der Republikaner bleibt der Ausgang der Debatte offen. Die Erfahrungen aus anderen Bundesstaaten, wie zum Beispiel Wyoming, zeigen, dass es auch innerhalb der republikanischen Fraktion unterschiedliche Meinungen zu digitalen Währungen gibt. Im Februar 2025 lehnte der Senat von Wyoming mit einer ähnlichen Mehrheitskonstellation eine Bitcoin-Reserve ab, obwohl der Gouverneur Mark Gordon ein bekannter Befürworter von Blockchain-Technologien ist. Die Debatten in Wyoming zentrierten sich um Bedenken hinsichtlich der Volatilität von Bitcoin, Sicherheitsfragen sowie die mögliche Verschwendung von Steuergeldern. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass politischer Wille und technologische Affinität allein nicht zwangsläufig zu einer positiven Entscheidung führen.
Die Entscheidung von New Hampshire wird daher mit großem Interesse verfolgt, da sie wichtige Impulse für andere Staaten und möglicherweise auch die bundesstaatliche Ebene geben kann. Sollte das Gesetz verabschiedet und umgesetzt werden, wäre New Hampshire einer der Vorreiter bei der Einbindung von Bitcoin in öffentlichen Finanzhaushalten. Investitionen in Beatmende Währungen in staatlichen Reserven eröffnen neue Perspektiven für Diversifikation und Absicherung gegen Inflation. Zugleich stellt es einen symbolischen Schritt dar, um Vertrauen in die Technologie und deren Potenzial als modernes Wertaufbewahrungsmittel zu schaffen.Die Auswirkungen einer solchen Entwicklung sind weitreichend.
Auf wirtschaftspolitischer Ebene könnten staatliche Bitcoin-Bestände neue Debatten über die Rolle digitaler Währungen als Teil der Geldpolitik und Staatsfinanzen initiieren. Für die Krypto-Community bedeutet der Schritt Anerkennung auf höchster institutioneller Ebene, was wiederum die Akzeptanz in der Bevölkerung und im privaten Sektor stärken dürfte. Die technische Infrastruktur, Sicherheit und regulatorische Rahmenbedingungen werden dabei zentrale Themen in der anstehenden Umsetzung sein.Darüber hinaus hat das Vorhaben auch eine symbolische Tragweite im Kontext der technologischen Transformation und des Fortschrittsverständnisses von Staat und Gesellschaft. Es zeigt, wie politische Akteure sich zunehmend mit innovativen Finanzinstrumenten auseinandersetzen und diese in traditionelle Systeme integrieren wollen.