Interviews mit Branchenführern

Lebensfähigkeit von Big Data: Warum Big Data nicht stirbt, sondern sich transformiert

Interviews mit Branchenführern
Is Big Data Dying?

Ein umfassender Überblick über die Entwicklung, Herausforderungen und Zukunft von Big Data und warum die Big Data-Ära trotz Veränderungen weiterlebt und sich neu erfindet.

In den letzten Jahren ist eine interessante Debatte aufgekommen: Ist Big Data wirklich am Aussterben? Medienberichte und Branchenexperten sprechen teilweise davon, dass die anfängliche Euphorie um Big Data abflaut. Manche verweisen auf sinkende Jobchancen im Big Data-Bereich, andere beklagen die zunehmende Komplexität der Plattformen und wachsende Anforderungen der Unternehmen. Um jedoch zu verstehen, ob Big Data tatsächlich stirbt, muss man zuerst erkennen, dass es hierbei nicht um das Konzept selbst, sondern vielmehr um veraltete Technologien und Herangehensweisen geht, die an Bedeutung verlieren. Big Data ist seit über einem Jahrzehnt ein zentraler Bestandteil der digitalen Transformation vieler Unternehmen. Die Fähigkeit, riesige Datenmengen zu erfassen, zu speichern und auszuwerten, hat unzählige neue Geschäftsfelder eröffnet und bestehende Modelle revolutioniert.

Dennoch mussten Unternehmen und Entwickler oft mit „Silo“-Plattformen arbeiten, die monolithisch aufgebaut und schwer zu handhaben waren. Die ersten großen Big Data Systeme basierten auf Hadoop, kombiniert mit der Lambda-Architektur, welche Batch- und Echtzeitverarbeitung zusammenführte. Dies war ein Meilenstein, doch diese Anfänge waren geprägt von technischen Problemen, hohen Betriebskosten und unzureichender Skalierbarkeit. Unternehmen, die auf traditionelle Hadoop-basierte Systeme setzten, standen vor zahlreichen Herausforderungen. Die Plattformen waren ungewöhnlich ressourcenintensiv, Wartung und Verwaltung erforderten oft große Teams, und kleine Fehler konnten gravierende Folgen haben – von Dateninkonsistenzen bis hin zum kompletten Systemabsturz.

Insbesondere bei der Skalierung auf Milliarden von Datenzeilen stieß diese Generation an Grenzen. Zudem führte die isolierte Systemstruktur zu Sicherheitslücken und Datensilos, die den Informationsfluss innerhalb der Organisation einschränkten. Für zahlreiche Unternehmen bedeutete dies einen teuren „Bottleneck“, der die Datenstrategie stark hemmte. Der nächste Schritt in der Evolution von Big Data war die Einführung von Data-Lake- und Lakehouse-Architekturen, die viele der Hadoop-basierten Schwächen zu adressieren versuchten. Die Kombination aus Data Lakes und Lakehouses, mit Technologien wie Apache Iceberg und Delta Lake, sorgte für eine vereinheitlichte Speicherung und Verwaltung von Daten, einschließlich ACID-Transaktionen.

Hier wurden Komponenten gezielt reduziert und Prozesse verschlankt, um den Betrieb effizienter zu gestalten. Die Teams in den Unternehmen wurden kleiner, und die Komplexität der Systeme nahm teilweise ab. Dennoch blieb die Realität komplex – auch moderne Data-Lake-Plattformen verlangen fundiertes technisches Know-how und Kapitalaufwand, und sie sind oft schwer vollständig auszuschöpfen. Diese „zweite Generation“ von Big Data Plattformen ermöglichte zwar eine bessere Datenintegration und Governance als der erste Ansatz, jedoch bestehen weiterhin Einschränkungen hinsichtlich Datenmengen pro Tabelle oder Gesamtzahl der Tabellen im System. Dabei reicht die Grenze oft bei einer Datenmenge von rund zehn Milliarden Zeilen, was in vielen Fällen für äußerst große Unternehmen nicht ausreicht.

Darüber hinaus erfordern Aufgaben wie Datenbereinigung, Komprimierung und Indizierung etliche manuelle Eingriffe durch spezialisierte Teams. Der bedeutendste Wandel zeichnet sich seit einigen Jahren mit der zunehmenden Verbreitung von cloudnativen Big Data Plattformen ab. Diese modernen Systeme, wie Snowflake, Databricks oder Databend, brechen mit traditionellen, komplexen Architekturen und setzen stattdessen auf flexible, skalierbare, und stark automatisierte Modelle. Cloud-native Lösungen bieten die Vorteile von elastischer Skalierung, integrierter Batch- und Streaming-Verarbeitung sowie einer vollständigen SQL-Unterstützung. Bei diesen neuen Plattformen können Dateien im Standardformat wie CSV, Parquet oder ORC direkt querabgefragt werden, was den Bedarf an aufwändigen Vorverarbeitungen drastisch reduziert.

In Branchen mit hohem Datenvolumen und ständigen Innovationszyklen, wie der Gaming-Industrie, ermöglichen diese Technologien sekundenschnelle Datenverarbeitung, schnelle Iterationen und verbesserte Reaktionszeiten auf Geschäftsentwicklungen. Viele bisher komplexe Tätigkeiten, etwa das Management von Echtzeit-Datenströmen mit spezialisierten Frameworks, lassen sich heute mit cloudnativen Tools deutlich einfacher und kosteneffizienter bewältigen. Dies hat zur Folge, dass traditionelle Rollen wie „Datenvorbereitung“ und „Daten-Plattform-Spezialisten“ schrumpfen, während vermehrt Experten gefragt sind, die sich auf Datenmodellierung, Geschäftsverständnis und eine enge Zusammenarbeit mit den Business-Teams konzentrieren können. Diese Entwicklungen zeigen, dass Big Data keineswegs am Ende ist. Vielmehr erleben wir den Wandel von einer Infrastruktur-intensiven, komplexen Technologiephase hin zu einer Ära smarter Datenoperationen.

Unternehmen streben danach, datengetriebene Entscheidungen schneller und effizienter zu treffen, was durch vereinfachte Architekturen und automatisierte Prozesse unterstützt wird. Dies bedeutet auch, dass sich die Rollen und benötigten Kompetenzen im Big Data Bereich verändern: Vom groben Datenhandling über ETL-Prozesse hin zu spezialisierten Analyse-, Modellierungs- und Optimierungsaufgaben. Trotz aller Veränderungen bleibt der Bedarf an Big Data Fachkräften ungebrochen. Allerdings wandelt sich das Kompetenzprofil stark. Die Nachfrage verlagert sich weg von klassischen „Datenverschiebern“ hin zu Experten, die tiefgreifendes Wissen in SQL, Cloud-Technologien, Datenpipelines und Streaming besitzen und zugleich Geschäftsprozesse verstehen müssen.

Die Zukunft gehört multidisziplinären Teams, die Data Engineering, Data Science und Business Intelligence miteinander verbinden. Für alle, die eine Karriere im Big Data Ecosystem anstreben, eröffnet sich damit ein breites Spektrum an Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten, von Low-Code Plattformen bis hin zu den Kerntechnologien von SQL-Engines und Algorithmen. Abschließend lässt sich sagen, dass Big Data nicht stirbt – es transformiert sich. Die Zeiten der schwerfälligen, monolithischen Plattformen sind vorbei, und cloudnativer, flexibler Datenmanagement- und Analysewerkzeuge ebnen den Weg für eine neue Ära der intelligenten Datenverarbeitung. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, sich diesen Wandel anzunehmen, kontinuierlich zu lernen und die Möglichkeiten der modernen Technologie voll auszuschöpfen.

In diesem Sinne bietet Big Data weiterhin ein enormes Potenzial für Innovation, Effizienzsteigerung und Wettbewerbsvorteile in nahezu allen Branchen.

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