Die Aktienmärkte befinden sich Anfang 2025 in einer Phase erhöhter Volatilität und Unsicherheit, ausgelöst durch geopolitische Spannungen, sich verändernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen und eine zunehmend restriktive Handelspolitik in den Vereinigten Staaten. Besonders betroffen sind Unternehmen, deren Bewertung in den vergangenen Jahren stark angestiegen ist und die deshalb nun Kurskorrekturen durchlaufen. Unter diesen fällt Thermo Fisher Scientific, ein weltweit führender Anbieter von Laborausrüstung, Diagnostiklösungen und Biotechnologieprodukten, als interessant ins Blickfeld zahlreicher Investoren und Analysten. Die zentrale Frage ist, ob TMO angesichts des aktuellen Kursrückgangs als eine der besten „fallenden Aktien“ gilt, die man jetzt kaufen kann. Thermo Fisher Scientific hat in den letzten Jahren ein beeindruckendes Wachstum gezeigt, getragen von der zunehmenden Bedeutung von Biowissenschaften, Forschung und medizinischer Diagnostik.
Diese Branchen gelten auch in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten als relativ stabil, da sie zum Teil von langfristigen Trends wie dem demografischen Wandel, zunehmenden Gesundheitsausgaben und Innovationen in der personalisierten Medizin profitieren. Dennoch blieb auch Thermo Fisher nicht von den Marktturbulenzen verschont, vor allem aufgrund der makroökonomischen Risiken wie Handelsstreitigkeiten und steigender Zinssätze. Die US-Aktienmärkte sehen sich aktuell mit einem Rückschlag konfrontiert, der durch politische Unsicherheiten und eine Haltung der Federal Reserve geprägt ist, nicht sofort die Zinssätze senken zu wollen, obwohl die Inflation nur langsam zurückgeht. Ein zusätzliches Risiko stellt Donald Trumps Handelspolitik dar, die neue Zölle auf chinesische Importe verhängt hat und dadurch Unsicherheit in globalen Lieferketten erzeugt. Diese Faktoren belasten Aktienkurse besonders stark in den Technologie- und Biotechnologiesektoren, zu denen auch Thermo Fisher gehört.
Analysten beobachten den Kursverfall von Thermo Fisher jedoch mit gemischten Gefühlen. Trotz der kurzfristigen Rückgänge bewerten viele Experten das Unternehmen als finanziell solide und strategisch gut aufgestellt. Das Unternehmen profitiert von einem diversifizierten Produktportfolio, einer starken Marktposition und anhaltender Nachfrage nach seinen hochwertigen Labor- und Diagnostikausrüstungen. Der Investment-CEO Richard Smith betont, dass das aktuelle Kursniveau für langfristig orientierte Anleger attraktiv sein kann, insbesondere für jene, die bereit sind, mehrere Jahre in diesen Markt zu investieren. Er verweist auf das Prinzip des „Buy the Dip“ – der Kauf in Schwächephasen – als eine Strategie, die sich in abgeschwächten Märkten oft als wirksam erweist.
Es ist jedoch wesentlich, den passenden Anlagehorizont zu definieren und nicht auf eine schnelle Erholung zu hoffen. Historisch gesehen hat Thermo Fisher eine bemerkenswerte Resilienz gezeigt. Auch in früheren Marktabschwüngen gelang es dem Konzern, durch Innovation und konsequente Wachstumsstrategie seine Position zu festigen. Zudem hat das Unternehmen seine finanzielle Stabilität durch solide Gewinne und eine nachhaltige Cashflow-Generierung gesichert. Diese positive Bilanz spricht für eine langfristige Perspektive auch in gegenwärtig unsicheren Zeiten.
Darüber hinaus sind die Potenziale im Biowissenschaftsmarkt weiterhin vielversprechend. Die Bedeutung von präzisen diagnostischen Lösungen und biotechnologischen Entwicklungstools wächst, besonders unterstützt durch neue Technologien wie Künstliche Intelligenz, automatisierte Laborprozesse und personalisierte Medizin. Thermo Fisher nimmt in diesen Bereichen eine Vorreiterrolle ein und investiert kontinuierlich in Forschung und Entwicklung. Viele Experten vergleichen die Situation mit der bekannten Investitionsphilosophie von Warren Buffett, der in Phasen des Marktrückgangs gezielt Qualitätsaktien erwirbt, um von deren langfristigem Wachstum zu profitieren. In dieser Hinsicht könnte Thermo Fisher Scientific als eine solche Aktie eingestuft werden: hochwertig, beständig und mit gesundem Wachstumspotenzial selbst in einem schwierigen Marktumfeld.
Dennoch bestehen Risiken, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Neben den makroökonomischen Faktoren stellt der Wettbewerb im Life-Sciences-Sektor eine Herausforderung dar. Neueinsteiger und technologische Innovationen können den Markt dynamisch verändern und vorhandene Marktanteile bedrohen. Außerdem ist die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten und politischen Rahmenbedingungen eine Schwachstelle, die aufgrund der aktuellen Handelspolitik und geopolitischen Spannungen Ansprechpartner auf Investorenebene bleiben wird. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Thermo Fisher Scientific trotz eines vorübergehenden Kursrückgangs nach Ansicht vieler Analysten zu den beständigeren und qualitativ hochwertigen Unternehmen gehört, die für Anleger mit einer langfristigen Perspektive interessant sind.
Der aktuell niedrigere Kurs kann als Chance betrachtet werden, um in eine Aktie mit starken Fundamentaldaten und Potenzial für nachhaltiges Wachstum einzusteigen. Wer über die nötige Risikotoleranz verfügt und den Markt über Jahre beobachten kann, für den könnte Thermo Fisher Scientific eine lohnende Investition sein. Dabei ist eine umfassende Analyse der individuellen Anlageziele und eine diversifizierte Portfolio-Strategie entscheidend, um von möglichen Aufwärtstrends nach der derzeitigen Volatilität zu profitieren. In einem sich wandelnden wirtschaftlichen Umfeld bleibt Geduld ein wichtiger Erfolgsfaktor bei der Kapitalanlage, vor allem in den Bereichen, die eine hohe Innovationskraft und stetige Nachfrage vereinen – Eigenschaften, die Thermo Fisher Scientific hervorragend verkörpert.