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Chinas Einzelhandelsboom trotz Exportproblemen: Wie Zölle die Fabrikproduktion beeinflussen

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China gets boost in retail sales as export goods stay home, while tariffs hit factory output

Chinas Wirtschaft zeigt eine gespaltene Entwicklung: Während der Einzelhandel durch heimische Verkäufe und Online-Festivals kräftig wächst, belasten steigende US-Zölle die Exportwirtschaft und die Fabrikproduktion. Die Herausforderungen im Immobiliensektor und die andauernde Deflation stellen zusätzliche Risiken dar.

Die chinesische Wirtschaft befindet sich im Jahr 2025 in einem dynamischen, jedoch durch Herausforderungen gekennzeichneten Wandel. Während der Einzelhandel im Mai einen erfreulichen Aufschwung erlebt, spüren die exportorientierten Fabriken zunehmend die Auswirkungen der angespannten Handelssituation mit den USA. Dieser Gegensatz in der wirtschaftlichen Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die Komplexität und Anpassungsfähigkeit der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Im Mai stiegen die Einzelhandelsumsätze Chinas gegenüber dem Vorjahr um bemerkenswerte 6,4 Prozent. Dieses Wachstum wurde maßgeblich durch eine Reihe von Faktoren befeuert, die vor allem die Binnenwirtschaft stärken.

Zum einen profitierten viele Produkte, deren Export infolge höherer Zölle eingeschränkt war, nun vom Heimmarkt. Die Waren blieben in China und fanden dort eine abnehmerfreudige Kundschaft. Zum anderen trug das große Online-Shopping-Festival „618“ entscheidend dazu bei, Verbraucher zum Kauf zu animieren. Das Festival, initiiert vom E-Commerce-Riesen JD.com, lockte mit umfangreichen Rabatten und Aktionen, die den Konsum zeitweise erheblich ankurbelt.

Diese Förderung des Konsums ist angesichts der internationalen Handelsspannungen eine willkommene Stütze für die chinesische Wirtschaft. Seit Inkrafttreten der höheren US-Einfuhrzölle ist die Exportentwicklung deutlich schwächer geworden. Die letzten Zahlen zeigen einen Rückgang der Exporte in die Vereinigten Staaten im Mai um 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei blieb das Gesamtwachstum der Exporte mit 4,8 Prozent ebenfalls deutlich hinter den Erwartungen von Wirtschaftsexperten zurück und zeigte eine deutliche Abkühlung gegenüber dem April, der noch mit acht Prozent Wachstum glänzte. Auch die Fabrikproduktion, ein Indikator für die industrielle Vitalität, zeigt sich gedämpft.

Die Produktion legte im Mai zwar um 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu, verlor jedoch gegenüber den Vormonaten an Dynamik. Im April lag der Anstieg noch bei 6,1 Prozent, im März sogar bei 7,7 Prozent. Der rückläufige Trend lässt sich mit den Auswirkungen der US-Zölle erklären: Sie verteuern die chinesischen Exportgüter in den USA, reduzieren die Nachfrage und zwingen die Hersteller, ihre Produktion anzupassen. China und die USA stehen zwar weiterhin in Verhandlungen, und einige Zollanhebungen wurden aufgeschoben, aber die Unsicherheit im globalen Handel bleibt eine wesentliche Belastung. Neben den äußeren Einflüssen gibt es jedoch auch interne Herausforderungen für Chinas Wirtschaft.

Der Immobilienmarkt, traditionell ein zentraler Wirtschaftsmotor und bedeutender Teil des privaten Vermögens in China, befindet sich weiterhin in der Krise. Die Investitionen im Immobiliensektor sind von Januar bis Mai um 10,7 Prozent im Jahresvergleich gesunken, die Preise in vielen Städten fielen leicht. Das nachlassende Vertrauen in den Immobilienmarkt bremst nicht nur direkte Bauaktivitäten, sondern wirkt sich auch negativ auf die Konsumlaune der Haushalte aus, die einen großen Teil ihres Vermögens in diesem Sektor gebunden sehen. Deflation ist ein weiteres Thema, das die Wirtschaft belastet. Im Mai sanken die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr und auch im Vergleich zum Vormonat zeigte sich ein leichter Rückgang.

Eine anhaltende Deflation kann die Investitionsbereitschaft und den Konsum hemmen, da Verbraucher und Unternehmen Preisrückgänge erwarten und Ausgaben zurückhalten. Investitionen in Fabrikausrüstungen und andere feste Vermögenswerte legten lediglich um 3,7 Prozent im Jahresvergleich zu, was den vorsichtigen Investitionsklima widerspiegelt. Diese Zurückhaltung dürfte auch mit der unsicheren globalen Wirtschaftslage und den politischen Rahmenbedingungen zu tun haben. Die staatlich geförderten Programme zur Ankurbelung des Konsums spielen gerade deshalb eine wichtige Rolle. Neben dem erwähnten „618“-Shopping-Festival gibt es weitere Anreize, wie Subventionen für den Austausch von Haushaltsgeräten, Autos und anderen Gütern.

Solche Initiativen unterstützen nicht nur den Einzelhandel, sondern sollen auch allgemeine Impulse für die Binnenwirtschaft erzeugen. Dennoch bleibt die Stimmung unter den Verbrauchern verhalten, vor allem aufgrund der Unsicherheit im Immobilienbereich, der für viele Chinesen einen wichtigen Teil ihres Wohlstands bildet. Ökonomin Lynn Song von ING Economics weist in ihrem Bericht darauf hin, dass eine nachhaltige Erholung des Konsums vor allem von einem Stimmungsumschwung bei den Verbrauchern abhängen wird. Zwar sind die Mai-Daten positiv zu bewerten, doch das Vertrauen der Konsumenten liegt noch deutlich unter den historischen Mittelwerten. Ohne eine substanzielle Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Konsumentenpsychologie dürften die Wachstumsimpulse sich als temporär erweisen.

Der Handelskonflikt zwischen China und den USA bleibt ebenfalls ein bedeutender Unsicherheitsfaktor. Die Verhandlungen finden aktuell mit Blick auf eine Frist am 10. August statt, um eine Einigung zu erzielen. Allerdings hat der bisherige Verlauf der Gespräche noch keine Entspannung bei den Tarifzöllen gebracht, die auf einem erhöhten Niveau verharren. Experten gehen daher davon aus, dass das Wachstum der Exporte in der zweiten Jahreshälfte wahrscheinlich weiter verlangsamt wird.

Der chinesische Wirtschaftsboom, sichtbar im lebendigen Einzelhandel und den weiter bestehenden Investitionen, zeigt damit zwei Seiten. Einerseits kann die starke Binnenkonjunktur vorübergehende Einbußen bei den Exporten auffangen und sorgt dafür, dass sich die Wirtschaft insgesamt relativ robust präsentiert. Andererseits sind die strukturellen Probleme bei Exporten und die internen Herausforderungen im Immobiliensektor sowie die Deflation klare Signale für die Notwendigkeit weiterer Reformen und Anpassungen. Die chinesische Regierung steht damit vor der Aufgabe, Handelshemmnisse abzubauen, das Investitionsklima zu verbessern und vor allem das Verbrauchervertrauen zu stärken. Langfristig dürfte ein erfolgreiches Management dieser Fragen darüber entscheiden, wie stabil und nachhaltig die Wirtschaft Chinas wachsen kann.

Der aktuelle Mix aus positiven Impulsen im Einzelhandel und den gleichzeitig spürbaren Belastungen in der Industrie macht deutlich, wie komplex die ökonomische Lage im Jahr 2025 ist. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass China trotz erheblicher Herausforderungen durch die amerikanischen Zölle und die Immobilienkrise einen beachtlichen Weg geht, um durch eine gesteigerte Binnen-Nachfrage und staatliche Förderprogramme das Wachstum zu stützen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob dieser Weg zu einer dauerhaften Neubewertung der Wirtschaftsstrategie und zu einer stärkeren Resilienz gegenüber globalen Verwerfungen führt oder ob weitere Bremsspuren die Wirtschaftsentwicklung behindern. Die Welt blickt gespannt auf diesen großen Akteur in der Weltwirtschaft, dessen Entscheidungen nicht nur für das Inland, sondern auch global von großer Bedeutung sind.

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