Interviews mit Branchenführern

KI-Agenten: Weniger Hype, Mehr Verlässlichkeit für den echten Mehrwert

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AI Agents: We need less hype and more reliability

Die Zukunft der Künstlichen Intelligenz liegt nicht in spektakulären Demonstrationen, sondern in zuverlässigen, praxisnahen Lösungen, die echte Probleme automatisieren und Unternehmen einen messbaren Nutzen bringen. Dieser Beitrag beleuchtet die Herausforderungen und Chancen bei der Implementierung von KI-Agenten, vor allem in datensensiblen Branchen wie der Finanzwelt.

Im Jahr 2025 werden KI-Agenten von vielen als die nächste große Revolution in der Technologiebranche gefeiert. Die Fortschritte bei günstigeren Modellen, innovativen Werkzeugen wie Multi-Component-Processing (MCP), Gedächtnis-Funktionalitäten und Rapid Automated Generation (RAG) sowie zehnfach gesteigerte Inferenzgeschwindigkeiten lassen die Erwartungen an KI-Agenten enorm steigen. Doch während die technische Leistungsfähigkeit der Systeme wächst, sollten Verantwortliche und Unternehmen sich vor allem auf das konzentrieren, was wirklich zählt: Zuverlässigkeit und beständige Ergebnisse im produktiven Einsatz. Der Trend hin zu hochkomplexen, glänzenden KI-Demos – beispielsweise Agenten, die komplexe, allumfassende Aufgaben ausführen oder gar Reisen buchen – ist ansprechend und beeindruckend, entspricht jedoch selten den tatsächlichen Bedürfnissen von Unternehmen. Der Kern vieler Anwendungsfälle besteht darin, repetitive, zeitaufwändige Probleme präzise und wartungsarm zu lösen.

Kunden verlangen vor allem Lösungen, die einfache, klar definierte Aufgaben zuverlässig erfüllen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass KI-Agenten, die auf unstrukturierte Daten spezialisiert sind und konkrete Problemstellungen adressieren, besonders wertvoll sind. Besonders im Finanzsektor, der eine der datenintensivsten und reguliertesten Branchen weltweit ist, wurden diverse Anwendungsbeispiele erprobt, die die Leistungsfähigkeit und den Nutzen von KI-Agenten unter Beweis stellen. Einem Marktteilnehmer gelang es beispielsweise, mit Hilfe von KI-Agenten die Überwachung von Marktbewegungen um das Fünffache zu steigern – und das ganz ohne den aufwändigen Unterhalt traditioneller, regelbasierter Web-Scraper. Bei einem führenden Hedgefonds reduzierte der Einsatz der KI-Agenten die Arbeitsbelastung des Datenteams um 85 Prozent, indem die Einrichtung und Wartung der vormals hunderten manuellen Scraper automatisiert wurde.

Eine quantitativen Investmentfirma, die vormals Wochen für die manuelle Auswertung komplexer Unternehmensberichte benötigte, erhielt die angefragten Daten dank Automatisierung nun binnen eines Tages. Diese Beispiele unterstreichen den Bedarf an KI-Systemen, die keine komplexen, risikoreichen Projekte mit ungewissem Ausgang sind, sondern pragmatische, robuste Werkzeuge darstellen, die den Alltag von Fachleuten spürbar erleichtern. Dateningenieure und Fachkräfte begrüßen es, wenn seelenlose und ermüdende Arbeitsschritte, wie das Sammeln und Säubern von Informationen, zuverlässig an KI-Agenten abgegeben werden können. Das Ziel liegt in der Fehlerfreiheit und Vorhersehbarkeit der Ergebnisse, was in datensensiblen Bereichen wie Finance von existenzieller Bedeutung ist. Ein häufig diskutiertes Thema ist die Frage, ob Unternehmen KI-Agenten selbst entwickeln sollten oder vorhandene Lösungen kaufen sollten.

Obwohl viele Firmen aus Innovationsgeist selbst versuchen, Agenten zu programmieren, scheitert der Großteil dieser Initiativen an der Umsetzung in produktive Umgebungen. Die technische Entwicklung des Agenten ist nur ein Teil der Herausforderung. Der viel größere Aufwand entsteht beim Scale-up, der Verlässlichkeit über zehntausende Dokumente und der Qualitätssicherung bei laufendem Betrieb. Im Zentrum steht das Problem, eine generative Sprach-KI beziehungsweise ein Large Language Model (LLM) so zu steuern, dass es nicht nur den gewünschten Text extrahiert, sondern diesen zuverlässig validiert, nachvollziehbar macht und in komplexen Workflows nahtlos funktioniert. Eine Genauigkeit von über 95 Prozent im produktiven Umfeld zu erreichen, bedarf weit mehr als eines leistungsfähigen Modells.

Es erfordert geschickte Orchestrierung, die verschiedene Verarbeitungsschritte wie Parsing, Klassifikation und Splitting kombiniert. Auch müssen Werkzeuge für Fachanwender etabliert werden, die ohne tiefgehende Programmierkenntnisse Ergebnisse schnell überprüfen, verbessern und iterieren können. Automatisierte Prüfmechanismen für Datenqualität sowie umfassende Validierung sind ebenfalls unerlässlich. Besonderheiten im regulierten Finanzumfeld machen den Einsatz von KI-Agenten besonders anspruchsvoll. Daten müssen ohne Fehlinterpretationen oder Halluzinationen verarbeitet werden, da sie Anlageentscheidungen und Risiken beeinflussen.

Hier zählen klassische, regelbasierte Prüfungen, zum Beispiel auf Wertebereiche oder Mustererkennung mittels regulärer Ausdrücke neben innovativen LLM-Techniken, die etwa Korrektheit und Vollständigkeit der extrahierten Daten hinterfragen können. Zudem kommen Methoden wie "Reverse Search" zum Einsatz, bei denen überprüft wird, ob ein ausgegebenes Ergebnis tatsächlich im Ausgangsmaterial existiert. KI-Modelle können auch als Richter agieren, indem sie Outputs anhand von Qualitätskriterien bewerten. Dabei helfen intelligente Confidence-Scores, potenzielle Unsicherheiten zu identifizieren, die dann von Fachexperten per "Human-in-the-Loop" überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Compliance und Datenschutz sind weitere zentrale Aspekte.

Im Finanzwesen ist es nicht akzeptabel, dass sensible Unternehmensdaten oder personenbezogene Informationen unkontrolliert an externe Anbieter weitergegeben werden. Deshalb müssen KI-Agenten strikt konform mit internen und gesetzlichen Vorgaben umgesetzt werden. Unternehmen benötigen transparente Arbeitsprozesse, Audit-Möglichkeiten und Kontrolle darüber, welche Daten von den Agenten verarbeitet werden dürfen. Besonders wichtig sind Mechanismen wie agentenspezifische Zugriffsbeschränkungen auf Datenquellen, Erkennung von sensiblen Daten wie personenbezogenen Informationen (PII), automatische Überprüfung von Webseiten-Robots.txt-Dateien sowie klare Rollenverteilungen innerhalb der Compliance-Abteilung.

Eine Verpflichtung zu null Datenspeicherung und die Garantie, dass keine Kundendaten zum Training von KI-Modellen verwendet werden, sind aus Sicherheitsgründen unabdingbar. Nicht jeder Anbieter neuer KI-Lösungen erfüllt diese Mindestanforderungen, was potenzielle Risiken birgt. Daher ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Technologieentwicklern, Compliance-Experten und Fachbereichen notwendig, um KI-Agenten sicher und nutzwertig zu integrieren. Es ist essenziell, dass Unternehmen nicht den Fehler machen, KI-Agenten zu überschätzen. Statt spektakulärer Multitasking-Fähigkeiten sollten Nutzwert und Return-on-Investment im Fokus stehen.

Die wirklich relevante Automatisierung findet dort statt, wo bisher manuelle Arbeit durch zuverlässige, spezialisierte Agenten ersetzt wird. Dabei entstehen häufig ganz neue Möglichkeiten, Aufgaben effizienter zu erledigen, die früher zu teuer oder aufwendig waren. KI-Agenten schaffen somit nicht nur Zeit- und Kostenvorteile, sondern ermöglichen auch eine bessere Datenqualität und schnellere Entscheidungsprozesse. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 2025 als das Jahr der KI-Agenten zwar mit großen Erwartungen verbunden ist, diese jedoch am besten erfüllt werden können, wenn Technologieanbieter und Anwender gemeinsam Wert auf einfache, robuste Lösungen legen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Verlässlichkeit, Transparenz und Compliance-gerechten Umsetzung von KI-Agenten, die echte Geschäftsprobleme lösen.

Wer sich zu sehr vom Glanz oberflächlicher Demonstrationen blenden lässt, riskiert ineffiziente Projekte, die nicht den versprochenen Nutzen bringen. In Zukunft werden KI-Agenten verstärkt Aufgaben übernehmen, die bisher als zu mühsam oder kostenintensiv galten. Unternehmen, die sich frühzeitig auf erprobte und vertrauenswürdige Agentenlösungen konzentrieren und diese stringent in ihre Prozesse integrieren, sichern sich entscheidende Wettbewerbsvorteile. Dabei ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Fachkräfteteams, Data-Scientists, Compliance und Technologieanbietern der entscheidende Erfolgsfaktor bei der Realisierung einer neuen Ära der intelligenten Automatisierung.

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