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JBS gelingt wegweisende Doppelnotierung in den USA und Brasilien – Minderheitsaktionäre stimmen zu

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JBS minority shareholders approve dual US-Brazil listing

JBS hat die Zustimmung der Minderheitsaktionäre für eine längst geplante Doppelnotierung an den Börsen in den USA und Brasilien erhalten. Diese strategische Entscheidung stärkt die internationale Präsenz des brasilianischen Fleischriesen, bringt eine Neubewertung der Aktie in Richtung globaler Konkurrenten und ebnet den Weg für weitere Expansionen und Indexaufnahmen.

Der brasilianische Fleischkonzern JBS, einer der größten Fleischverarbeiter weltweit, hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Die Minderheitsaktionäre des Unternehmens haben auf einer Versammlung in São Paulo der geplanten Doppelnotierung an den Börsen in den Vereinigten Staaten und Brasilien zugestimmt. Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Schritt in der langfristigen Strategie von JBS, seine globale Position zu festigen und eine breitere Investorenbasis zu erschließen. Die Zustimmung der Minderheitsaktionäre war nicht selbstverständlich. Im Vorfeld gab es Unsicherheiten, da eine vorläufige Auszählung der im Fernvoting eingegangenen Stimmen einen knappen Widerstand von etwa 52 % gegen den Plan erkennen ließ. Dennoch verlief die finale Abstimmung zügig, wobei einige Anwälte im Namen bedeutender Investoren stimmten, was schließlich zum positiven Ergebnis führte.

Mit der Zustimmung für die Doppelnotierung steigt die Attraktivität der JBS-Aktien deutlich an. Bereits unmittelbar nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses stiegen die Aktienkurse um etwa 2 %, nachdem sie seit Mitte März eine Rally von 37 % hingelegt hatten. Der kurzfristige Gewinn wurde später etwas abgeschwächt und der Kurs stabilisierte sich bei circa 41,67 Reais. Die Börsennotierung in den USA gilt als ein Mittel, die Bewertung des Unternehmens an jene seiner internationalen Konkurrenten wie Tyson Foods anzugleichen. Analysten prognostizieren eine erhebliche Steigerung der Unternehmensbewertung, mit einem Enterprise Value basierend auf dem EBITDA, der von aktuell 5,8-fach auf bis zu 7,5-fach anwachsen könnte, was eine potenzielle Aktienwertsteigerung von knapp 30 % bedeutet.

Die Pläne für eine Präsenz an der New Yorker Börse wurden über fast ein Jahrzehnt hinweg immer wieder verschoben. Gründe hierfür waren vor allem Skandale um die Eigentümerfamilie Batista, die sich in Korruptionsvorwürfen verstrickte, sowie Bedenken hinsichtlich der Umweltverträglichkeit des Geschäftsmodells und der Offenlegung der Klimaziele. Trotzdem erhielt JBS im April die Zustimmung der US-Börsenaufsicht SEC für den Schritt zur NYSE-Notierung. Der Zeitpunkt der offiziellen Umstellung ist bereits festgelegt: Die letzten Handelstage der JBS-Aktien in São Paulo sollen bis 6. Juni 2025 stattfinden.

Anschließend werden die Aktien primär in New York gehandelt, während auf dem brasilianischen Markt unter dem Format der brasilianischen Depositary Receipts (BDR) weiterhin Handel möglich sein wird. Der erste Handelstag an der New Yorker Börse ist für den 12. Juni 2025 geplant. Neben der besseren internationalen Sichtbarkeit und Investorenansprache öffnet die Doppelnotierung auch Wege für die Aufnahme in renommierte Aktienindizes wie den S&P 500 und den Russell Index. Diese Zugehörigkeiten erhöhen die Liquidität und Sichtbarkeit der Aktien weiter und könnten institutionellen Investoren vermehrt Zugang bieten.

Die jüngsten Verkäufe von Anteilen durch BNDESPar, das Investmentarm der brasilianischen Nationalentwicklungsbank, wirken sich ebenfalls positiv aus, da sie die Streuung der Aktien erhöht und somit die sogenannte Free-Float-Quote anhebt – ein wichtiger Faktor für die Aufnahmen in internationale Indizes. Trotz der überwiegend positiven Entwicklung gibt es auch kritische Stimmen. Einige Proxy-Berater äußern Bedenken bezüglich der Einführung einer neuen Aktienklasse mit unterschiedlichen Stimmrechten, die letztlich die Position der Minderheitsaktionäre verwässern könnte. Die Debatten drehen sich um die Gewichtung von Kontrolle und Einfluss im Unternehmen und um die langfristige Ausrichtung auf Shareholder-Value versus Kontrollmacht der Großaktionäre. Weiterhin müssen ökologische Aspekte und die Nachhaltigkeitsstrategie von JBS in den Fokus gerückt werden.

Umweltaktivisten und Politiker in den USA hatten bereits vor der Börsenzulassung Bedenken formuliert, unter anderem wegen der Verantwortung des Unternehmens für umweltschädliche Emissionen. JBS bemüht sich aktuell um eine Reduktion der klimarelevanten Emissionen bis zum Jahr 2040 und verfolgt Transparenz bei der Veröffentlichung entsprechender Unternehmensdaten. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Akzeptanz bei kritischen Stakeholdern weiter zu erhöhen. Mit der erfolgreichen Beschlussfassung hat JBS nun die Chance, sich langfristig als globaler Marktführer zu positionieren und seine wirtschaftliche Bedeutung über Südamerika hinaus zu verstärken. Der Markteintritt am US-Kapitalmarkt bietet nicht nur Zugang zu einem breiteren Spektrum an Investoren und Finanzierungsquellen, sondern auch die Möglichkeit, seine Marktwertbewertung auf Augenhöhe mit internationalen Größen der Branche zu bringen.

Das Unternehmen steht jedoch auch vor der Herausforderung, sich gleichzeitig den sozialen und ökologischen Erwartungen einer zunehmend nachhaltigkeitsorientierten Investmentgemeinde zu stellen. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um diese Balance zu finden und den Aktienkurs beständig auf hohem Niveau zu halten. Insgesamt signalisiert die Doppelnotierung von JBS an den Börsen in den USA und Brasilien einen strategischen Wendepunkt für das Unternehmen und verdeutlicht seine Ambitionen auf eine stärkere Integration in den globalen Finanzmarkt. Die Zustimmung durch die Minderheitsaktionäre markiert dabei einen entscheidenden Schritt für den weiteren Erfolg und das Vertrauen in die Zukunft des Fleischgiganten.

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