In den letzten Jahren ist das Interesse an Finanzwissen in den USA stetig gewachsen. Immer mehr Menschen suchen online nach Begriffen, die ihnen helfen, ihre finanzielle Situation besser zu verstehen und zu verbessern. Eine Studie von Avenues Financial, kombiniert mit Daten vom Google Keyword Planner und der „Glossar der Finanzbegriffe“ des Department of Financial Protection and Innovation, hat die am häufigsten gesuchten Finanzbegriffe in den Vereinigten Staaten untersucht. Das Ergebnis zeigt eindrucksvoll, dass die amerikanische Bevölkerung einen großen Hunger auf finanzielle Bildung hat und sich aktiv über wichtige Konzepte informieren möchte. Besonders hervorzuheben ist, dass der Begriff FAFSA den Spitzenplatz einnimmt und mit mehr als 3,38 Millionen monatlichen Suchanfragen ein Suchvolumen verzeichnet, das einer Suchanfrage pro Sekunde entspricht.
FAFSA steht für Free Application for Federal Student Aid und verweist auf die finanzielle Unterstützung für Studierende – ein Thema, das angesichts der hohen Ausbildungskosten in den USA von enormer Bedeutung ist. Neben FAFSA dominieren auch Begriffe wie Kreditkarte, Kapital, Aktie und Zinssatz die Suchanfragen. Diese Auswahl zeigt, dass viele Amerikaner sich mit alltäglichen Finanzinstrumenten sowie grundlegenden Investitionsbegriffen auseinandersetzen. Der Begriff „Kapital“ lässt sich dabei als Vermögenswerte verstehen, die sowohl monetäre als auch materielle Werte umfassen können, darunter Bargeld, Aktien, Anleihen, Ausrüstung oder Immobilien. Wer Kapital besitzt, verfügt über Ressourcen, die zur Generierung von Einkommen oder zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage eingesetzt werden können.
Die „Jahresprozentsatzrate“ (APR) ist ein weiterer oft gesuchter Begriff. Sie gibt den effektiven Jahreszins an, der bei Krediten oder Kreditkarten zu zahlen ist. Die APR beinhaltet sowohl die Zinskosten als auch zusätzliche Gebühren, was sie zu einer wichtigen Größe für Kreditnehmer macht, um die tatsächlichen Kosten eines Kredits zu verstehen und zu vergleichen. Viele Amerikaner suchen ebenfalls nach dem Begriff „Hypothek“, einem Kredit zur Immobilienfinanzierung, der aufgrund der hohen Immobilienpreise häufig zum Thema wird. Auch Begriffe wie Vermögenswert (Asset), Rentenvertrag (Annuities), Pfandrecht (Lien) und Forderungsverzug (Delinquency) zeigen die Bandbreite der gesuchten Finanzbegriffe, die von Grundlagen der Vermögensbildung bis hin zu rechtlichen Aspekten der Schuldentilgung reichen.
Besonders interessant ist, dass auch Suchanfragen zu „Ponzi-Schemata“ unter den Top-Begriffen vertreten sind. Dies weist darauf hin, dass Verbraucher sich bewusst vor Betrugsmaschen schützen wollen und die Gefahren unseriöser Investitionsangebote erkennen möchten. In der Analyse wurde außerdem deutlich, dass die Finanzinteressierten nicht gleichmäßig über das ganze Land verteilt sind. Bundesstaaten wie Maryland, Virginia, New York, Kalifornien und Massachusetts führen die Liste der Suchanfragen pro Kopf an. Während Kalifornien und Texas durch ihre Bevölkerungsgröße sowie Wirtschaftskraft erwartungsgemäß hohe Suchvolumina aufweisen, zeigt das Beispiel Maryland, dass dort pro Kopf besonders viel Interesse an finanziellen Begriffen besteht.
Dies könnte auf eine Kombination von Bildung, Einkommensniveau und einem starken Finanzdienstleistungssektor in diesen Regionen zurückzuführen sein. Die Faszination für finanzielle Begriffe reicht dabei von klassischen Finanzprodukten wie Kreditkarten oder Aktien bis hin zu weniger bekannten Begriffen wie Forbearance - einem vorübergehenden Zahlungsaufschub bei Krediten - oder Arbitration, einem alternativen Streitbeilegungsverfahren im Finanzbereich. Diese Auswahl zeigt, dass viele Menschen auch nach Lösungen suchen, wie sie mit finanziellen Schwierigkeiten umgehen oder Streitigkeiten außergerichtlich regeln können. Was bedeutet das für Verbraucher und Interessierte? Der Trend hin zu verstärkter Finanzkompetenz ist deutlich spürbar, da immer mehr Menschen die Bedeutung des Verstehens von Finanzprodukten und -begriffen erkennen. Dieses Wissen hilft dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen, z.
B. beim Abschluss von Krediten, beim Investieren in Aktien oder beim Umgang mit Schulden. Finanzielle Bildung fördert nicht nur die individuelle Sicherheit, sondern auch das allgemeine wirtschaftliche Wohlbefinden. Gleichzeitig unterstreicht das Suchverhalten, dass Informationsangebote und Beratungen, die komplexe Finanzbegriffe verständlich erklären und auf die Bedürfnisse der Verbraucher eingehen, gefragt sind. Für Finanzdienstleister und Bildungseinrichtungen bedeutet dies eine Chance, mit gut aufbereiteten Inhalten und Schulungen aufzuwarten.
Die Studienergebnisse verdeutlichen ferner, dass finanzielle Hilfen für Studierende eine herausragende Rolle spielen. Die hohe Suchrate nach FAFSA macht den Bedarf an transparenter und einfacher Information zum Thema Studienfinanzierung sichtbar. Dies ist ein wichtiger Aspekt angesichts der steigenden Studiengebühren und der Schuldnerquote von Studentendarlehen in den USA. Neben der Relevanz einzelner Begriffe sei abschließend erwähnt, dass die finanzielle Welt dynamisch bleibt und sich weiterentwickelt. Neue Produkte, rechtliche Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Veränderungen führen dazu, dass das Interesse an Finanzthemen stetig wächst.