Der Kryptomarkt erlebt derzeit eine in vielerlei Hinsicht richtungsweisende Entwicklung: Cboe, ein führender nationaler US-Börsenbetreiber, hat vor kurzem mehrere geänderte 19b-4-Anträge bei der US Securities and Exchange Commission (SEC) eingereicht. Ziel ist es, das Staking von Ether im Rahmen von Exchange Traded Funds (ETFs) offiziell zu erlauben. Mit diesem Schritt könnte eine der bisher restriktiven Regulierungen der SEC gegenüber Krypto-ETFs entscheidend gelockert werden – und das unter einer neuen Führungspersönlichkeit, die als kryptofreundlich gilt. Die Anträge von Cboe beziehen sich speziell auf bekannte Ether-ETFs wie den Fidelity Ethereum Fund (FETH) und den Franklin Ethereum ETF (EZET). Da Cboe mit mehreren der großen ETF-Anbieter im Ethereum-Bereich assoziiert ist, beinhaltet die Initiative auch wichtige Player wie Fidelity, Franklin Templeton, VanEck und Invesco/Galaxy.
Das geplante Staking innerhalb der ETFs bedeutet, dass die Fonds die Möglichkeit erhalten, Ether zu halten und gleichzeitig am Validierungsprozess für das Ethereum-Netzwerk teilzunehmen – was zusätzliche Renditen durch Staking-Belohnungen generieren könnte. Historisch gesehen war die SEC jedoch bisher gegen eine solche Praxis und verlangte von den Fondsanbietern in der Vergangenheit, diese Funktion aus ihren Genehmigungsanträgen zu entfernen. Der Widerstand gegen das Staking in ETFs beruhte unter anderem auf regulatorischen Bedenken hinsichtlich der Sicherheit, Transparenz und Kontrolle solcher Mechanismen. Die neue Entwicklung fällt in eine politisch und regulatorisch bedeutsame Phase, da die SEC unter der Führung des amtierenden Vorsitzenden Mark Uyeda operiert. Uyeda ist seit Mitte 2025 als Acting Chair im Amt, nachdem der ehemalige Vorsitzende Gary Gensler überraschend zurückgetreten war.
Genslers Mandat war durch eine eher vorsichtige bis restriktive Haltung gegenüber Kryptowährungen geprägt, während Uyeda bislang positive Signale für Krypto-Innovationen innerhalb des regulatorischen Rahmens sendet. Analysten und Branchenexperten sehen die Einreichungen von Cboe unter Uyedas Regime als potenziell wegweisend für die künftige Ausgestaltung von Krypto-ETFs. James Seyffart, ein anerkannter ETF-Analyst bei Bloomberg Intelligence, geht davon aus, dass die SEC das erlauben könnte, was in der Vergangenheit noch undenkbar war – das Staking in Krypto-ETFs. Er betont jedoch, dass noch einige Fragen geklärt werden müssen, bevor eine endgültige Entscheidung fallen kann. Die mögliche Zulassung von Ether-Staking innerhalb von ETFs könnte weitreichende Konsequenzen für Investoren und den Kryptomarkt haben.
Zum einen könnten Anleger künftig von den Ertragsmöglichkeiten profitieren, die das Staking von Ether bietet, ohne direkt Ether besitzen oder selbst Staking-Prozesse betreiben zu müssen. ETF-Anbieter wären so in der Lage, wettbewerbsfähige Produkte zu schaffen, die dem wachsenden Wunsch nach Renditegenerierung in Kryptoinvestments entgegenkommen. Zum anderen könnte eine offizielle Genehmigung das Vertrauen institutioneller Anleger in Ethereum-basierte Produkte stärken und so den Markt für digitale Assets weiter professionalisieren. Neben dem Fokus auf Ethereum weitet sich die Entwicklung auch auf andere digitale Assets aus. Unternehmen haben zuletzt Anträge für ETFs auf Asset-Basis wie Solana, XRP, Sui und Aptos gestellt, was die Vielfalt und Breite des ETF-Marktes für digitale Vermögenswerte deutlich erhöht.
Die SEC prüft aktuell mehrere dieser Anträge, sobald die Rahmenbedingungen und regulatorischen Vorgaben klarer gestaltet sind. Aus technischer und marktwirtschaftlicher Perspektive spiegelt der Vorstoß von Cboe einen wichtigen Trend wider: Kryptowährungen werden zunehmend als regulierte Finanzprodukte akzeptiert, wobei Entwicklungen wie Staking zunehmend in die Produktstrukturen einfließen. Besonders Ethereum profitiert davon, da das Netzwerk neben klassischen Token-Transaktionen ein umfassendes Ökosystem von Smart Contracts und DeFi-Anwendungen bildet, für die Staking eine tragende Rolle spielt. Die Marktdaten der vergangenen Tage zeigen ebenfalls Reaktionen auf die Nachricht: Der Preis von Ether konnte seit der Bekanntgabe der Cboe-Anträge um etwa zwei Prozent ansteigen – ein Indiz dafür, dass Anleger das Staking als wertsteigernd bewerten. Analysen prognostizieren, dass eine mögliche Freigabe von Staking-Grundsätzen in ETFs das Wachstum von Ethereum-basierten Investmentfonds beschleunigen könnte und zudem eine positive Signalwirkung für den gesamten Kryptomarkt entfaltet.
Die Einführung von Staking in ETFs wäre zugleich ein Signal für die weiter voranschreitende Integration von Blockchain-Technologien in traditionelle Finanzmärkte. Während bislang viele Krypto-Produkte außerhalb des etablierten Finanzsystems operierten, tendieren immer mehr Innovationen in Richtung Regulierung, Sicherheit und institutionelle Zugänglichkeit. Das trägt zur Professionalisierung der Branche bei und erleichtert Akteuren wie Pensionsfonds, Vermögensverwaltern und Privatanlegern den Zugang zu digitalen Vermögenswerten. Trotz dieser positiven Signale ist es wichtig, sich der weiterhin bestehenden Herausforderungen bewusst zu sein. Die SEC muss umfassend prüfen, wie Risiken durch das Staking im Rahmen von ETFs bewältigt werden können: Dazu gehören Fragen der Sicherheit vor Hackerangriffen, die Verwaltung von Staking-Rechten, Liquiditätsaspekte und die Einhaltung regulatorischer Transparenzpflichten.
Nur wenn diese Punkte zufriedenstellend gelöst werden, kann der ETF-Markt für digitale Assets stabil und nachhaltig wachsen. Abgesehen von Ethereum zeigt die Ausweitung von Krypto-ETFs auf andere Token wie Solana, XRP, Sui und Aptos, dass der Markt für digitale Assets zunehmend differenzierter wird. Unterschiedliche Blockchain-Protokolle, Anwendungsfälle und Nutzergruppen treiben die Nachfrage nach spezialisierten ETFs an, die den individuellen Investitionsbedürfnissen gerecht werden. Die Entwicklungen rund um Cboe und die SEC können deshalb als Signal an weitere Unternehmen interpretiert werden, ihr Produktportfolio im Bereich digitaler Vermögenswerte zu erweitern. Insgesamt markiert der Antrag von Cboe zur Zulassung von Ether-Staking innerhalb von ETFs einen bedeutenden Meilenstein in der Krypto-Finanzwelt.
Er lässt erhoffen, dass Regulierung und Innovation im Bereich digitaler Finanzprodukte enger zusammenrücken, um Investoren sichere, renditestarke und transparente Angebote zu bieten. Für Ethereum und andere digitale Assets könnte dies den Weg zu größerer Akzeptanz und Integration in den Mainstream-Finanzmarkt ebnen. Während die endgültige Entscheidung der SEC noch aussteht, ist klar, dass der Kryptosektor sich weiter dynamisch entwickelt und institutionelle Akteure zunehmend Vertrauen in die rechtliche und technische Infrastruktur von digitalen Assets setzen. Im Zusammenhang damit ist zu erwarten, dass der Wettbewerb um moderne und attraktive ETF-Produkte auf Ethereum- und anderen Plattformen an Intensität gewinnen wird – zum Vorteil aller Marktteilnehmer.