Im Podcast Talking Postgres mit Claire Giordano gab Peter Farkas, CEO und Mitbegründer von FerretDB, spannende Einblicke in die Geschichte, Motivation und technische Hintergründe seiner Datenbanklösung. FerretDB stellt eine innovative Open-Source-Alternative zu MongoDB dar, die auf PostgreSQL aufbaut und durch die Nutzung der DocumentDB-Erweiterung von Microsoft an Leistungsstärke gewinnt. Dieses Gespräch offenbart, wie eine ungewöhnliche Reise zum K2-Basislager in den Himalayas die Gründung eines Datenbankunternehmens inspirierte und warum PostgreSQL als Fundament für FerretDB gewählt wurde. Zudem wird beleuchtet, was für Farkas unter „echtem Open Source“ zu verstehen ist und warum es für die Datenbank-Community von großer Bedeutung ist. Die Ursprünge von FerretDB sind alles andere als konventionell.
Während einer Expedition in das Bergmassiv des K2 bekam Farkas eine Idee, die ihn und sein Team schließlich dazu veranlasste, sich tief in das Thema Datenbanken einzubringen und eine neue Lösung zu entwickeln. Der erste Name der Technologie war übrigens nicht mit „Ferret“ verbunden, zeigt aber sehr schön, wie sich Projekte in der Open-Source-Welt organisch entwickeln können. Nach und nach setzte sich die Vision durch, eine Alternative zu MongoDB zu schaffen, die vollständig Open Source ist und auf den stabilen Grundlagen von PostgreSQL aufbaut. Warum aber PostgreSQL? Für viele Entwickler ist es inzwischen die bevorzugte relationale Datenbank aufgrund ihrer Stabilität, Flexibilität und aktiven Community. Farkas erläutert, dass die Wahl aus technischer Sicht offensichtlich war, denn die Kombination von Postgres und der DocumentDB-Erweiterung von Microsoft erlaubt es, dokumentenorientierte Datenmodelle effizient abzubilden.
Somit profitieren Nutzer von den bewährten Eigenschaften von PostgreSQL, während sie gleichzeitig moderne NoSQL-Funktionalitäten nutzen können. Die Open-Source-Erweiterung DocumentDB stellt dabei sicher, dass FerretDB leistungsfähige Dokumentendatenbank-Features bietet, ohne proprietäre Einschränkungen befürchten zu müssen. Der Begriff des „wahren Open Source“ wird im Podcast ebenfalls definiert und zeigt, wie kritisch Farkas ein klares Bekenntnis zur Offenheit und zur Gemeinschaft meint. Die Debatte um Lizenzmodelle und mögliche Einschränkungen bei sogenannten Open-Source-Lizenzen wird anhand von Beispielen wie dem SSL-Lizenzstreit erläutert. Für FerretDB ist es elementar, dass der Quellcode frei verfügbar bleibt und die Nutzer das Recht haben, die Software uneingeschränkt zu nutzen, zu verändern und zu verbreiten.
Dadurch wird Innovation gefördert und das Vertrauen in das Produkt gestärkt. Neben den technischen und philosophischen Aspekten beleuchtet das Gespräch auch humorvoll kleinere Anekdoten, wie den Bezug zu ungarischem Trappistenkäse, der in der Datenbankgeschichte einen kuriosen Fußnotenwert erlangt hat. Solche Details vermitteln einen sympathischen Einblick in die Kultur der Entwickler und die Entstehungsgeschichte des Projekts. FerretDB ist mittlerweile bereit für den produktiven Einsatz. Die Version 2.
0 wurde offiziell als General Availability (GA) freigegeben, was bedeutet, dass Unternehmen und Entwickler die Lösung ohne Bedenken in ihren Systemen integrieren können. Besonders interessant ist die Entwicklung einer offenen Standardschnittstelle für Dokumentendatenbanken, die sowohl Nutzer als auch Entwickler durch Projekte wie OpenDocDB vorangetrieben sehen. Auf Konferenzen wie POSETTE 2025 stellte Farkas dar, wie von MongoDB zu Postgres der Wandel aussieht und welche Herausforderungen und Chancen sich daraus ergeben. Die Community um FerretDB profitiert zudem von einer aktiven Präsenz auf Plattformen wie GitHub, wo sowohl der Quellcode von FerretDB als auch die DocumentDB-Erweiterung von Microsoft gepflegt und weiterentwickelt werden. Daraus entsteht ein Ökosystem, das kontinuierlich Verbesserungen erfährt und neue Features integriert.
Die Transparenz und die Nähe zur Entwicklergemeinde ermöglichen es, auf Feedback schnell zu reagieren und die Bedürfnisse der Nutzer gezielt zu adressieren. Im Kontext der stetig wachsenden Anforderungen an Datenbanklösungen, insbesondere im Bereich der hybriden Anwendungen, bei denen relationale und dokumentenorientierte Datenverarbeitung zusammenspielen müssen, positioniert sich FerretDB als zukunftsfähige Lösung. Die Kombination aus Postgres als bewährtes System und der DocumentDB-Erweiterung erlaubt flexible Lösungen, die gleichzeitig Skalierbarkeit, Performance und Zuverlässigkeit bieten. FerretDBs Reise zeigt eindrucksvoll, wie Open-Source-Projekte durch Leidenschaft, Innovation und eine klare Vision entstehen können. Die Offenheit gegenüber der Community, das Engagement für einen echten Open-Source-Ansatz und die technische Exzellenz machen FerretDB zu einer spannenden Alternative im Bereich der Dokumentendatenbanken.
Für Unternehmen, die nach einer robusten, flexiblen und zukunftssicheren Datenbank suchen, stellt FerretDB eine interessante Option dar, die zudem auf dem soliden Fundament von PostgreSQL aufgebaut ist. Abschließend lässt sich sagen, dass das Gespräch mit Peter Farkas auf dem Talking Postgres Podcast viele wertvolle Einsichten und Inspirationen liefert. Wer sich für moderne Datenbanktechnologien interessiert und die Entwicklung offener Alternativen verfolgt, findet in FerretDB eine Plattform mit großem Potenzial und überzeugender Philosophie. Von der ungewöhnlichen Entstehungsgeschichte bis hin zur technischen Umsetzung ist FerretDB ein Beispiel dafür, wie Innovation in der Open-Source-Welt gelebt wird und wie Postgres weiter zur Grundlage moderner Datenbankanwendungen wird.