Python gilt als eine der zugänglichsten und vielseitigsten Programmiersprachen – sie ermöglicht sauberen, lesbaren und effizienten Code. Doch wie sieht der genaue Gegensatz dazu aus? Wie schreibt man den schlechtesten Python-Code, der einem Entwickler Albträume bereitet? Dieser humorvolle Leitfaden beleuchtet mit Augenzwinkern die schlimmsten Stilbrüche, Anti-Patterns und Fehltritte, die man beim Programmieren vermeiden sollte. Dabei dient er nicht nur der Belustigung, sondern auch als Denkanstoß, um die eigene Arbeitsweise zu hinterfragen und zu verbessern. Ein zentraler Fehler steckt in der Wahl von kryptischen Variablennamen. Klarheit und Verständlichkeit sind ein Herzstück guter Programmierung, doch der schlechteste Code liebt und zelebriert das Rätselhafte.
Eine Funktion mit Namen wie "f" oder Variablen wie "a", "b", "temp" erzeugt beim Lesen mehr Verwirrung und Frustration als jede Herausforderung. Wenn man dann auch noch den selben Variablennamen mehrfach für unterschiedliche Zwecke verwendet, wird das Debuggen zu einem nervenaufreibenden Abenteuer, bei dem selbst die erfahrensten Entwickler den Überblick verlieren. Nicht weniger fatal ist der globale Import aller möglichen Bibliotheken an völlig willkürlichen Stellen im Code. Ein wahlloses "from pandas import *" hier, "import os" dort, verstreut über hunderte Zeilen, führt schnell zu Namenskollisionen und Undurchsichtigkeit. Diese jagt dem Programmierer eine unnötige Fehlersuche ein, weil nicht erkennbar ist, wo welche Funktion oder Variable eigentlich herkommt.
Im Gegensatz zur empfohlenen Praxis, Imports sauber und oben im Code zusammenzufassen, wird hier das komplette Gegenteil praktiziert – mit schmerzlichen Konsequenzen. Was funktionale Programmierung angeht, so empfiehlt man meist, Funktionen klein, fokussiert und möglichst leicht wartbar zu halten. Im Gegenteil dazu steht eine gigantische Funktion, die quasi alles erledigt: Nutzerdaten verarbeiten, E-Mails versenden, Datenbank updaten und Reports generieren – alles in einem einzigen, chaotischen Block. Dies macht den Code nicht nur schwer zu verstehen, sondern auch unflexibel und extrem fehleranfällig. Die Folge sind Stunden vergeblicher Fehlersuche und ein enormer Wartungsaufwand.
Die Fehlerbehandlung fällt im schlechtesten Python-Code meist komplett flach. Statt präziser Ausnahmebehandlung wird generell alles weggeworfen oder gar mit einem "pass" ignoriert. Dies führt zu seltsamen Zuständen, in denen Fehler nicht erkannt, sondern stillschweigend übergangen werden – was später zu schwer nachvollziehbaren Konsequenzen und Datenverlust führt. Noch skurriler wird es, wenn Fehler fälschlicherweise als Erfolgsmeldungen zurückgegeben werden. Solch ein Verhalten ist sprichwörtlich eine Einladung für katastrophale Pannen in produktiven Umgebungen.
Viele Entwickler glauben, gut dokumentierter Code sei das Nonplusultra. Doch der schlechteste Python-Code setzt genau auf das Gegenteil: Er scheut Erklärungen und verlässt sich auf komplexe Einzeiler, verschachtelte Listenkomprehensionen oder Lambda-Funktionen, die einem Rätsel gleicht. Kommentare sind bestenfalls spärlich, häufig aber komplett nichtssagend. Das Ergebnis: Nur wer viel Zeit mitbringt und das Rad neu erfinden will, kann den Algorithmus durchdringen – und selbst das oft nicht. Globale Variablen werden exzessiv genutzt, ohne Rücksicht auf Seiteneffekte oder Konflikte.
Statt Werte über Parameter zu übergeben, greift der Code willkürlich auf globale States zu, die in verschiedenen Funktionen ohne Plan verändert werden. Das macht das Verhalten der Anwendung im besten Fall unvorhersehbar, im schlimmsten Fall unverlässlich bis hin zum totalen Chaos. Debugging verwandelt sich in eine Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen. Moderne stringformatierte Methoden werden meist gemieden und durch simple, aber fehleranfällige Konkatenationen ersetzt. Dabei lauern SQL-Injektionen oder Formatierungsprobleme, die Sicherheitslücken und unerwartete Bugs verursachen.
F-Strings oder .format() bieten saubere, sichere und lesbare Möglichkeiten – doch das schlechteste Code-Beispiel ignoriert diese Annehmlichkeiten komplett. Performance und Effizienz bleiben im schlechtesten Python-Code ebenfalls auf der Strecke. Statt geeignete Algorithmen zu nutzen oder Indexe in Datenbanken anzulegen, wird gnadenlos alles per Brute-Force gemacht. Beispielsweise wird eine Datenbankabfrage durch das Einlesen von Millionen Datensätzen im Speicher ersetzt, um dann per linearem Durchlauf nach passenden Einträgen zu suchen.
Das kostet Ressourcen, führt zu Wartezeiten und selbst die schnellste Hardware wird ausgebremst. Konfiguration sollte zentral und nachvollziehbar sein, idealerweise mittels Umgebungsvariablen oder Konfigurationsdateien. Im schlechtesten Fall ist sie über den gesamten Code verstreut, werden sensible Daten wie API-Keys hartkodiert oder mehrfach unterschiedlich definiert. Das sorgt nicht nur für Sicherheitsprobleme, sondern auch für unnötige Verwirrung bei der Wartung und Weiterentwicklung. Der Grundsatz "Don't Repeat Yourself" wird mit Füßen getreten.
Statt eine Funktion einmal zu schreiben und wiederzuverwenden, wird derselbe Code zigfach in leicht unterschiedlichen Varianten kopiert und eingefügt. Dieser sogenannte "Copy-Paste-Code" erzeugt immense Wartungskosten, denn jede Korrektur muss an vielen Stellen erneut eingepflegt werden – und weil die Versionen selten identisch sind, entstehen neue Fehler fast garantiert. Bei Bibliotheken sollte man bewährte Open-Source-Lösungen bevorzugen, die gut gepflegt und dokumentiert sind. Trotzdem wird im schlechtesten Python-Code alles von Grund auf selbst gebaut: eigene CSV-Parser, eigene HTTP-Clients, rudimentäre Hashfunktionen oder sogar selbstgeschriebene Dateihandhabung statt datetime. Das sind Projekte, die schnell zu Bugs und Performance-Problemen führen, parallele Neuimplementierungen verzögern ganze Releases und binden unnötig Entwicklerressourcen.
Der Verzicht auf moderne Entwicklungsumgebungen sorgt für weitere Katastrophen. Wenn Code ohne Syntax-Highlighting, Autovervollständigung oder integrierte Debugger geschrieben wird, passieren unvermeidlich Tippfehler, Inkonsistenzen und logische Fehler. Selbst die schlimmsten Fehler werden erst zur Laufzeit sichtbar – oft spät und im ungünstigsten Moment. Die vermeintlich „echte Programmiererfahrung“ kostet also unendlich viel Zeit und Geld. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz beim Programmieren wird kategorisch abgelehnt.
Autovervollständigung, Codevorschläge und Fehlerprüfungen verweigert man vehement, um das „wahre Handwerk“ zu bewahren. Dabei werden zahllose Möglichkeiten vermieden, von Routinen entlastet zu werden oder komplexe Fachfragen schnell zu lösen. Stattdessen wird alles mühsam manuell geschrieben, noch dazu mit gerne eingefügten Fehlern und suboptimalen Lösungen. Zu guter Letzt findet automatisiertes Testen auf höchstem Niveau nicht statt. Unit-Tests, Integrationstests oder End-to-End-Tests gelten als Zeitverschwendung oder unnötiger Aufwand.
Die Qualitätssicherung erfolgt rein durch das Ausprobieren im produktiven Umfeld – der sogenannte „Test in Produktion“-Ansatz. Das sorgt für jede Menge unangenehme Überraschungen und ein ständiges Feuerlöschen. Zusammenfassend zeigt der Blick auf den schlechtesten Python-Code mit großzügiger Prise Humor, wie schnell Alltagsgewohnheiten bei der Entwicklung zum Problem werden können, wenn wichtige Prinzipien außer Acht gelassen werden. Natürlich ist es leicht, über diese Fehler zu lachen, doch dahinter steckt eine ernste Botschaft: Sauberkeit, Wartbarkeit, Verantwortung und Offenheit für moderne Tools sind keine Luxusgüter, sondern essenzielle Eckpfeiler für erfolgreiche Softwareprojekte. Wer diese beherzigt, der schreibt nicht nur besseren Code, sondern erleichtert seine Arbeit und schafft echten Mehrwert für Nutzer und Teams.
Daher sollte man die hier beschriebenen „Worst Practices“ als Mahnung verstehen, die eigenen Entwicklungsgewohnheiten stets kritisch zu hinterfragen. Wer bereit ist, sich darauf einzulassen, wird nicht nur ein besserer Python-Programmierer, sondern auch ein Entwickler, dessen Arbeit langfristig stabil, verständlich und effektiv ist. So schützt man sich selbst vor schlaflosen Nächten vor dem Bildschirm und Teamkollegen vor stundenlangen Frust-Sessions – und hat am Ende auch noch Spaß am Programmieren.