Die Berufung von Dana White, dem charismatischen Präsidenten der Ultimate Fighting Championship (UFC), in den Vorstand von Meta im Januar 2025 hat in der Technologiewelt und darüber hinaus für Aufsehen gesorgt. Diese Personalentscheidung von Mark Zuckerberg folgt unmittelbar auf die Ernennung von Joel Kaplan, einem prominenten Republikaner, zum Präsidenten der globalen Angelegenheiten von Meta, und unterstreicht eine strategische Verschiebung hin zu einer stärkeren konservativen Ausrichtung auf den obersten Etagen des Social-Media-Giganten. Die Einbindung von Dana White ist nicht nur symbolisch von Bedeutung, sondern hat auch weitreichende Implikationen sowohl für die Unternehmenspolitik als auch für die digitale Demokratie und den Umgang mit politischem Content auf Meta-Plattformen wie Facebook und Instagram. Die UFC, die Dana White seit Jahren mit großer Entschlossenheit leitet, ist weit mehr als nur eine Kampfsport-Organisation. White hat das Unternehmen zu einem globalen Phänomen gemacht, das Millionen von Zuschauern anspricht, insbesondere junge, männliche Zielgruppen, die oft auch politische Meinungsträger in konservativen Kreisen sind.
Sein persönliches Netzwerk und seine Nähe zu Donald Trump, der Präsidentenwahl 2024 sowie sein aktives Engagement im Wahlkampf und politischen Events unterstreichen mehr als deutlich seine politische Haltung. Die Freundschaft zwischen White und Trump ist tief verwurzelt, und White gilt als Schlüsselfigur, die den ehemaligen Präsidenten in den Medien positiv begleitet und ihn auf seinen Wahlkampfauftritten unterstützt hat. Mark Zuckerberg hat in den vergangenen Jahren eine zunehmend komplexe Beziehung zur US-Politik aufgebaut. Insbesondere im Zuge der Präsidentschaftswahlen 2020 und den damit verbundenen Kontroversen über Desinformation und Wahlbetrugsvorwürfe standen Meta und seine Politik zur Inhaltsmoderation im Fokus der öffentlichen und politischen Debatten. Zuckerbergs Unternehmen stellte sich lange Zeit als neutraler Akteur dar, der jedoch unter dem Druck sowohl politischer Kräfte als auch der Nutzer eine Balance finden musste, die Freiheit der Meinungsäußerung und die Verhinderung von Desinformation betrifft.
Im Sommer 2024 hatte Zuckerberg via eines Briefes an den Ausschuss für Justiz des Repräsentantenhauses öffentlich gemacht, dass die Biden-Administration ihn angeblich zu Zensurhandlungen während der Pandemie gedrängt hatte. Diese Aussage gab der konservativen Szene Auftrieb und wurde insbesondere von Trump genutzt, um erneut Behauptungen über eine angeblich manipulierte Wahl zu verbreiten. Die Ernennung von Dana White in den Meta-Vorstand fügt sich nahtlos in diesen Wandel ein. White tritt einer Gruppe neuer Vorstandsmitglieder bei, die auch Charlie Songhurst, einen erfahrenen Tech-Investor mit Fokus auf künstliche Intelligenz, sowie John Elkann, den CEO von Exor, umfassen. Meta wächst auf nunmehr 13 Vorstandsmitglieder, eine Größe, die zwar Stabilität signalisiert, aber auch unterschiedliche Interessen und Ansichten zusammenführt.
Die Entscheidung, jemanden wie White aufzunehmen, signalisiert zudem, dass Zuckerberg gezielt Stimmen und Perspektiven holen möchte, die vor allem aus konservativen Kreisen stammen. Diese Strategie sieht man auch bei der Benennung von Joel Kaplan, der zuvor als Stellvertretender Stabschef unter Präsident George W. Bush tätig war und seit über einem Jahrzehnt bei Meta eine gewichtige Rolle in der Außenpolitik und Regierungsbeziehungen spielt. Neben der politischen Dimension ist auch die kulturelle und mediale Bedeutung von Dana White hoch einzuschätzen. Als leidenschaftlicher Anhänger und Kampfsportfan ist Zuckerberg selbst in die Welt des Mixed Martial Arts (MMA) eingetaucht.
Er wurde dafür bekannt, dass er selbst mit Profis sparrte und sogar in ein geplantes Cage-Fight-Duell mit Elon Musk verwickelt war, das allerdings nie stattfand. Die Berufung von White unterstreicht daher auch die strategische Verzahnung von Sport, Kultur und Technologie bei Meta. Vor allem in einer Ära, in der soziale Medien zunehmend als Unterhaltungs- und Empfehlungsplattformen fungieren, sind Persönlichkeiten wie Dana White wertvolle Brückenbauer zwischen völlig unterschiedlichen Communitys und Zielgruppen. In einer offiziellen Instagram-Mitteilung äußerte sich Dana White begeistert über seine neue Rolle: Er sieht in Meta große Chancen in den Bereichen künstliche Intelligenz, Wearables und der Zukunft sozialer Netzwerke. Seine Aussage unterstreicht, dass er sich künftig nicht allein als politischer Akteur versteht, sondern auch als Innovator und Teil eines Unternehmens, das sich an der Spitze technologischer Entwicklungen positionieren will.
Diese Verknüpfung von Technologie, Unterhaltung und Politik wird zunehmend zur Norm, vor allem in Zeiten, in denen Social-Media-Plattformen nicht nur Trends setzen, sondern zugleich Machtmittel im politischen Diskurs sind. Die Veränderung auf Führungsebene bei Meta spiegelt auch einen Wandel in der Unternehmensstrategie wider. In einem turbulenten Umfeld, das von verschärfter Regulierung, wachsender Kritik an Monopolstrukturen und politischen Spannungen geprägt ist, setzt Zuckerberg verstärkt auf Nähe zu konservativen Kräften und eine offenere Haltung zur politischen Meinungsfreiheit — zumindest in den Grenzen, die das Unternehmen selbst definiert. Die zuletzt abgeschwächten Maßnahmen gegen Behauptungen zu Wahlfälschung bei den US-Wahlen 2020 zeugen ebenso von dieser neuen Haltung wie die finanziellen Beiträge Meta’s zur Amtseinführung von Trump. Neben der reinen Personalentscheidung hinterlässt die Ernennung von Dana White auch ein stärkeres Zeichen für andere Technologieunternehmen.
Es zeigt sich, dass politische Netzwerke nicht nur in Washington oder auf den Parteitagen relevant sind, sondern vor allem auch in den Vorständen und Aufsichtsräten der großen Player der New Economy. Die Bündelung von politischem Einfluss, strategischem Denken und kulturellem Kapital birgt Chancen, aber auch Risiken für die unabhängige Unternehmensführung und das gesellschaftliche Vertrauen. Die öffentlichen Reaktionen auf Whites Berufung sind durchaus ambivalent. Während konservative Kreise und Fans der UFC begeistert sind und diese Entscheidung als „notwendig für die Zukunft“ loben, äußern Kritiker Sorgen bezüglich potenzieller Einflüsse auf die Inhalte und Richtlinien bei Meta. Der Trend hin zu einem pro-republikanischen Vorstand und einer konservativeren Firmenpolitik weist direkt auf künftige Debatten um Meinungsfreiheit, Zensur und den Umgang mit politisch sensiblen Entwicklungen im digitalen Raum hin.