Investmentstrategie

New Hampshire setzt Maßstab: Staatskasse darf künftig in Bitcoin investieren

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New Hampshire enacts law allowing state treasurer to invest in Bitcoin

New Hampshire hat als erster US-Bundesstaat ein Gesetz verabschiedet, das dem Staatsschatzmeister erlaubt, bis zu fünf Prozent der staatlichen Gelder in Bitcoin zu investieren. Dieser mutige Schritt könnte einen Trend für andere Bundesstaaten setzen und wirft zugleich wichtige Fragen zur Verantwortung und Risikoabwägung öffentlicher Gelder auf.

New Hampshire hat einen historischen Schritt gewagt und ist der erste US-Bundesstaat, der seinem Staatsschatzmeister offiziell erlaubt, öffentliche Gelder in Kryptowährungen zu investieren. Konkret handelt es sich hierbei um Bitcoin, die mit Abstand bekannteste und wertvollste digitale Währung weltweit. Das neue Gesetz, das von Gouverneurin Kelly A. Ayotte unterzeichnet wurde, ermöglicht es, bis zu fünf Prozent der staatlichen Fonds in digitale Vermögenswerte zu investieren, sofern diese von einem qualifizierten Verwahrer gehalten werden und bestimmte Kriterien erfüllen. Dies macht New Hampshire zum Vorreiter auf staatlicher Ebene im Umgang mit digitalen Assets und könnte andere Bundesstaaten dazu inspirieren, ähnliche Schritte zu erwägen.

Die Hintergründe für diese Entscheidung liegen in der Suche nach neuen Möglichkeiten zur Diversifikation der staatlichen Anlageportfolios sowie der Absicht, langfristig stabile Renditen zu generieren, die über der Inflation liegen. Die Befürworter dieses Gesetzes argumentieren, dass die traditionelle Finanzpolitik der Bundesregierung nicht effektiv genug sei, um die Herausforderungen der heutigen Wirtschaft zu meistern. „Das Versagen der föderalen Fiskal- und Geldpolitik ist nicht nur offensichtlich, sondern wird sich verschärfen“, sagte der Gesetzesinitiator, Abgeordneter Keith Ammon, in einer öffentlichen Diskussionsrunde. Er sieht in Bitcoin eine Chance, die finanzielle Stabilität des Bundesstaates für die Zukunft zu sichern. New Hampshire ist damit einer von wenigen Staaten, die das Potenzial von Kryptowährungen im öffentlichen Sektor offiziell anerkennen.

Die Investitionsmöglichkeit richtet sich allerdings nicht an alle Fonds, sondern insbesondere an jene, die eine aggressivere oder langfristige Anlagestrategie verfolgen. Derzeit schätzt die Staatsschatzmeisterin Monica I. Mezzapelle, dass etwa 30 Millionen US-Dollar an geeigneten Fonds vorhanden sind, was laut dem Gesetz eine Investition von maximal 1,5 Millionen US-Dollar in digitale Vermögenswerte ermöglichen würde. Ein entscheidendes Kriterium ist die Marktkapitalisierung der Kryptowährung: Um für eine Staatsinvestition in Frage zu kommen, muss ein digitaler Vermögenswert im vorangegangenen Kalenderjahr eine durchschnittliche Marktkapitalisierung von mindestens 500 Milliarden US-Dollar aufweisen. Aktuell erfüllt nur Bitcoin diese Voraussetzung, während andere große Kryptowährungen wie Ethereum mit rund 220 Milliarden US-Dollar nicht mehr in Frage kommen.

Diese Restriktion dient als Schutzmaßnahme gegen hochspekulative und besonders volatile „Memecoins“ oder andere Investments mit extrem hohem Risiko. Doch während Befürworter das Gesetz als Fortschritt und neue Möglichkeit zur Vermögensbildung für den Staat feiern, gibt es auch kritische Stimmen. So warnte die demokratische Senatorin Cindy Rosenwald davor, Steuerzahlergelder in eine so volatile Anlage zu stecken. Sie bezeichnete die Investition in Bitcoin als „Glücksspiel“ mit öffentlichen Mitteln, gerade in einer Zeit, in der schwere Haushaltssanierungen anstehen. Die Unsicherheit und Schwankungsanfälligkeit der Kryptowährung könnten zu erheblichen finanziellen Verlusten führen und die Haushaltslage von Bund und Kommunen negativ beeinflussen.

Trotz dieser kontroversen Debatte findet das Vertrauen in die Kompetenz der Finanzverwalter im Bundesstaat große Zustimmung. Einige republikanische Abgeordnete betonen, dass die erfahrene Staatsschatzmeisterin und ihr Team die erforderlichen Kenntnisse besitzen, um fundierte Entscheidungen zu treffen und womöglich sogar höhere Erträge als traditionelle Anlagen zu erzielen. Senator Daniel E. Innis, der auch als Wirtschaftsprofessor tätig ist, betont, dass es bei Investitionen immer um Risiko und Rendite geht. Er selbst investiert nicht in Kryptowährungen, plädiert aber für Vertrauen in den sachkundigen Umgang der Fachleute mit dem neuen Anlageinstrument.

Die Entscheidung von New Hampshire spiegelt einen wachsenden Trend wider, wie Regierungen und Institutionen weltweit Kryptowährungen zunehmend ernst nehmen. Neben privaten Investoren und Unternehmen erwägen nun auch staatliche Akteure den strategischen Einsatz digitaler Währungen als Teil ihrer Finanzportfolios. Dabei steht oft die Hoffnung im Vordergrund, langfristig von technologischen Entwicklungen und möglichen Wertsteigerungen zu profitieren, während gleichzeitig Maßnahmen zur Risikominimierung getroffen werden. Die Gesetzesvorlage in New Hampshire basiert auf einem Modell, das von der Satoshi Action Fund Policy Group erarbeitet wurde. Diese Organisation widmet sich der Entwicklung und Förderung von Bitcoin-freundlicher Gesetzgebung und sieht das neue Gesetz als Initialzündung für eine größere Bewegung unter den Bundesstaaten.

Andere Staaten beobachten das Vorgehen genau und prüfen ähnliche Initiativen, was den Trend weiter verstärken könnte. Allerdings sind auch die regulatorischen und verwaltungstechnischen Herausforderungen nicht zu unterschätzen. Die Verwaltung digitaler Vermögenswerte erfordert spezialisierte Sicherungsmaßnahmen, die Auswahl von qualifizierten Verwahrern und eine transparente Berichterstattung. Zudem muss die Volatilität der Kryptowährungen ständig beobachtet werden, um schnelle Anpassungen der Anlagestrategie zu ermöglichen und Risiken zu reduzieren. Langfristig könnte die Entscheidung von New Hampshire eine neue Ära in der öffentlichen Finanzverwaltung einläuten.

Der Staat setzt ein sichtbares Zeichen für Offenheit gegenüber Innovation und technologischem Fortschritt im Finanzsektor. Zugleich zeigt das Engagement, dass öffentliche Institutionen zunehmend bereit sind, alternative Anlageklassen in Betracht zu ziehen, um ihre Ziele der Vermögensmehrung und Haushaltsstabilisierung zu verfolgen. Für Bürger und Investoren bedeutet dies, dass Kryptowährungen mehr und mehr als legitime Vermögenswerte angesehen werden, die nicht länger nur auf privatwirtschaftliche Spekulation beschränkt sind. Die damit verbundenen Diskussionen über Risiken, Verantwortlichkeit und Transparenz sind jedoch unverzichtbar, um einen verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern sicherzustellen. Die Entwicklung in New Hampshire ist daher nicht nur ein Novum in den Vereinigten Staaten, sondern auch ein Gradmesser für die Zukunft digitaler Assets im öffentlichen Bereich weltweit.

Wie andere Bundesstaaten und möglicherweise sogar nationale Regierungen darauf reagieren, bleibt spannend zu beobachten. Für New Hampshire gilt, dass das Land mit seiner Entscheidung als möglicher Vorreiter gilt und durch die gesetzlich eingeräumte Investitionsmöglichkeit in Bitcoin einen mutigen Schritt in die Zukunft gewagt hat.

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