Institutionelle Akzeptanz

CFTC-Kommissarin Goldsmith Romero warnt vor Risiken durch Abgang mehrerer Mitglieder

Institutionelle Akzeptanz
 CFTC’s Goldsmith Romero says commissioner exodus ‘not a great situation’

Die Abgänge bei der US-Warenaufsicht CFTC werfen Schatten auf die Zukunft der Krypto-Regulierung. Goldsmith Romero betont die Wichtigkeit einer vielfältigen Kommissarstruktur und plädiert für klare Definitionen im Verbraucherschutz sowie strengere Regeln für Krypto-Börsen.

Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC), eine der wichtigsten US-Aufsichtsbehörden für Rohstoffmärkte und zunehmend auch digitale Assets wie Kryptowährungen, sieht sich derzeit mit einer selteneren, jedoch gravierenden Herausforderung konfrontiert. Christy Goldsmith Romero, scheidende Kommissarin der Behörde, hat in einem Interview am 27. Mai beim Brookings Institution eindringlich vor den Konsequenzen des massiven Weggangs der Spitzenebene der CFTC gewarnt. Sie bezeichnet die Situation, in der gleich vier von fünf Kommissaren die Behörde verlassen, als „nicht ideal“ und rät dringend zu mehr Vorsicht und rascher neuer Besetzung der Posten, um die Funktionsfähigkeit der Behörde zu gewährleisten. Die CFTC besteht offiziell aus fünf Kommissaren, von denen nicht mehr als drei derselben politischen Partei angehören dürfen.

Goldsmith Romero wird am 31. Mai aus dem Amt scheiden, was bedeutet, dass die Behörde in Kürze auf nur noch zwei Kommissare geschrumpft sein wird – und wenn man bedenkt, dass sowohl Kommissarin Kristin Johnson als auch der republikanische Kollege Summer Mersinger ebenfalls ihren Abschied angekündigt bzw. bereits für Ende Mai geplant haben, steht die Behörde vor einer beispiellosen Lücke. Dies wird laut Goldsmith Romero die Fähigkeit der CFTC, ausgewogene und fundierte Regulierungen zu erarbeiten, ernsthaft beeinträchtigen. Goldsmith Romero hebt hervor, dass es bei der Regulierungsarbeit genau auf das Zusammenspiel und den Diskurs innerhalb der Kommissare ankomme.

Die unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen seien unverzichtbar, um fundierte Entscheidungen zu treffen, die sämtlichen Interessen gerecht werden. Das Fehlen dieser vielfach bewährten „push-and-pull“-Dynamik mindert die Qualität der Regulierung erheblich und birgt zudem das Risiko, dass eine Einzelperson Ende und Anfang der Regulierungslinie wird. Die Folge könne eine fehlende Vielfalt bei der Betrachtung kritischer Fragestellungen bedeuten, was gerade bei der komplexen Regulierung von Krypto-Produkten und Märkten schwerwiegende Folgen haben kann. Der Abgang der Kommissare fällt in eine Zeit, in der die CFTC zunehmend in den Fokus rückt, wenn es um die Überwachung und Regulierung des boomenden Kryptowährungsmarktes geht. Während sich der US Securities and Exchange Commission (SEC) traditionell als Hauptaufsichtsbehörde für Finanzanlagen etabliert hat, gewinnt die CFTC vor allem im Bereich der Derivate und Krypto-Futures zunehmend an Bedeutung.

Die Trump-Administration hatte bereits Ideen geäußert, der CFTC umfangreichere Aufsicht über den Kryptomarkt zu übertragen, und auch im Kongress mehren sich die Stimmen, die der Behörde eine zentrale Rolle im Regelwerk für digitale Assets zuschreiben wollen. Christy Goldsmith Romero selbst, die aus der SEC zur CFTC wechselte, bringt daher eine wichtige Perspektive auf den Verbraucherschutz ein. Sie appelliert an die CFTC, sich verstärkt darauf zu konzentrieren, eine klare Definition für „Retail Customer“, also Endverbraucher im öffentlichen Markt, zu schaffen. Ein solcher Schritt sei elementar, um den Schutz der Anleger sicherzustellen, gerade angesichts der wachsenden Flut von Krypto-Investitionen und anderer innovativer Finanzprodukte. Ihrer Meinung nach sollten diese Investments einem ähnlichen Schutzregime unterliegen, wie es die SEC bereits etabliert hat.

Transparenz, klare Rechte und ein bewusstes Verständnis der Risiken für Privatanleger seien unerlässlich, um Fehlentwicklungen und Betrugsfällen vorzubeugen. Ein weiteres Wichtiges Thema, das Goldsmith Romero anspricht, ist die Frage der Vermischung von Firmenvermögen mit Kundengeldern. Insbesondere bei Krypto-Börsen kommt es häufig vor, dass Unternehmensgelder und Kundengelder nicht strikt getrennt sind, was ein enormes Risiko für Anleger darstellt. Die CFTC müsse daher klare Regeln implementieren, die eine solche Co-Mingling verbieten. Zusätzlich sollten Broker, Börsen und Clearing-Häuser verpflichtet werden, sich entweder bei der SEC, CFTC oder, in einigen Fällen, bei beiden zu registrieren.

Dies würde mehr Transparenz schaffen und letztlich das Vertrauen der Marktteilnehmer stärken. Die Lage ist insofern angespannt, als dass der derzeit amtierende Vorsitzende der CFTC, Caroline Pham, bereits angekündigt hat, die Behörde zu verlassen, sollte ein bestimmter Kommissar, Brian Quintenz, zum Vorsitzenden ernannt werden. Sollte dies passieren und Pham tatsächlich ausscheiden, stünde Quintenz als alleiniger Kommissar und Leiter der Behörde an der Spitze – eine Entwicklung, die von Goldsmith Romero als problematisch gesehen wird. Ein Alleinentscheidungsrecht eines einzelnen Vorsitzenden lässt nur wenig Raum für den kritischen Dialog und die Abwägung unterschiedlicher Meinungen, die gerade in einem so schnelllebigen und innovationsgetriebenen Bereich wie der Kryptoregulierung essenziell sind. Die Herausforderungen, vor denen die CFTC durch diesen Exodus an Führungspersönlichkeiten steht, sind daher enorm.

Die Behörde muss schnell geeignete Nachfolger finden, um ihre Arbeit nicht nur fortzuführen, sondern um bei der Ausgestaltung zukünftiger Regeln auf eine breite Expertise und auf vielfältige Perspektiven zurückgreifen zu können. Ebenso wichtig wird es sein, dass neue Regulierungen für den Kryptosektor praxisnah und technisch versiert gestaltet werden, um mit der Innovation Schritt halten zu können, die der Markt zeigt. Die Bedeutung der CFTC wird in den nächsten Jahren voraussichtlich noch wachsen. Die Marktentwicklungen bei Kryptowährungen, Krypto-Derivaten und weiteren digitalen Finanzprodukten erfordern eine starke und handlungsfähige Aufsicht, die sowohl die Interessen der Anleger schützt als auch Innovationen nicht unnötig erschwert. Die Worte von Goldsmith Romero sollten daher von Politikern, Entscheidungsträgern und vor allem den potenziellen zukünftigen Kommissaren genau gehört werden.

Darüber hinaus unterstreicht der Fall der CFTC die generelle Notwendigkeit, Aufsichtsbehörden mit einer stabilen und vielfältigen Besetzung auszustatten. Nur so kann gewährleistet werden, dass bei Entscheidungen ein ausgewogenes Spektrum an Meinungen und Erfahrungen einfließt. Gerade im Bereich der Finanzen und insbesondere bei innovativen Märkten wie Krypto ist dies von immenser Bedeutung, da Fehlentscheidungen und regulatorische Lücken nicht nur einzelne Investoren, sondern auch ganze Volkswirtschaften treffen können. Abschließend bleibt festzuhalten, dass die anstehende Veränderung bei der CFTC sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance darstellt. Die Behörde kann diesen Moment nutzen, um ihre Strukturen zu modernisieren und ihren Fokus auf Verbraucherschutz sowie technische Expertise zu verstärken.

Nur mit klarem Blick, einer konsensorientierten Arbeitsweise und einer ausreichenden Zahl kompetenter Kommissare kann die CFTC ihrer Rolle als Hüterin des US-Rohstoffmarktes und als zentrale Instanz für die Regulierung digitaler Assets gerecht werden. Die dringenden Worte von Christy Goldsmith Romero sind daher mehr als nur ein Appell – sie sind ein Weckruf für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die Bedeutung leistungsfähiger und gut besetzter Regulierungsbehörden nicht zu unterschätzen.

Automatischer Handel mit Krypto-Geldbörsen Kaufen Sie Ihre Kryptowährung zum besten Preis

Als Nächstes
 Real-world assets could revitalize dying NFT lending market: DappRadar
Montag, 07. Juli 2025. Wie reale Vermögenswerte den NFT-Kreditmarkt neu beleben könnten: Ein Blick auf DappRadars Analyse

Der NFT-Kreditmarkt erlebt einen drastischen Rückgang, doch die Integration realer Vermögenswerte verspricht neues Potenzial. Die Verschmelzung von tokenisierten Immobilien und anderen wertstabilen Assets könnte die Branche nachhaltig verändern und dem NFT-Bereich zu neuer Dynamik verhelfen.

 Nasdaq files for 21Shares Sui ETF, kicking off SEC review
Montag, 07. Juli 2025. Nasdaq startet Überprüfung des 21Shares Sui ETFs durch die SEC: Ein neuer Meilenstein für Krypto-ETFs in den USA

Nasdaq hat den Antrag für den 21Shares Sui ETF bei der US-amerikanischen Securities and Exchange Commission eingereicht, womit der Prüfprozess für den ersten Spot-SUI-ETF in den Vereinigten Staaten begonnen hat. Diese Entwicklung markiert einen bedeutenden Schritt für die Akzeptanz von Kryptowährungen im regulierten US-Markt und könnte die Zukunft der digitalen Assets maßgeblich beeinflussen.

 Growing BTC reserve requires Congressional legislation — VanEck exec
Montag, 07. Juli 2025. Wachsende Bitcoin-Reserve der USA: Warum eine Gesetzgebung des Kongresses unabdingbar ist

Die Erweiterung der strategischen Bitcoin-Reserve der USA erfordert laut Experten gezielte gesetzliche Maßnahmen. Erfahren Sie, welche Rolle der Kongress dabei spielt, welche Vorschläge aktuell diskutiert werden und welche Herausforderungen es bei der Umsetzung gibt.

 ZKPs can prove I'm old enough without telling you my age
Montag, 07. Juli 2025. Alter verifizieren ohne Preisgabe persönlicher Daten: Wie Zero-Knowledge-Proofs den Datenschutz revolutionieren

Zero-Knowledge-Proofs (ZKPs) eröffnen neue Möglichkeiten für die Altersverifikation im digitalen Raum, indem sie es Nutzern ermöglichen, ihr Alter sicher und datenschutzfreundlich nachzuweisen, ohne persönliche Informationen preiszugeben. Diese innovative Technologie bietet Lösungen für aktuelle Herausforderungen bei der Alterskontrolle und schützt gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer.

 Australian regulator takes former Blockchain Global director to court
Montag, 07. Juli 2025. Australischer Regulator klagt ehemaligen Blockchain Global-Direktor an – Einblicke in den Fall und die Auswirkungen auf Krypto-Regulierung

Der Rechtsstreit zwischen dem australischen Finanzregulator und dem früheren Blockchain Global-Direktor Allan Guo wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen der Kryptoüberwachung, die Bedeutung von Transparenz im Kryptobereich und die Konsequenzen für Investoren und die Branche in Australien.

 Ether price target shifts to $3K after SharpLink adopts ETH ‘treasury strategy’
Montag, 07. Juli 2025. Ether Kursziel steigt auf 3.000 USD dank SharpLinks Ethereum Treasury Strategie

SharpLink Gaming setzt mit der Einführung einer Ethereum Treasury Strategie auf einen Kursanstieg von Ether auf 3. 000 USD.

 Selling Bitcoin is like playing in a ‘bad house-rate casino’ — Adam Back
Montag, 07. Juli 2025. Bitcoin verkaufen ist wie ein Spiel in einem schlechten Casino – Die Insights von Adam Back

Adam Back, CEO von Blockstream und frühester Bitcoin-Adopter, erläutert, warum der Versuch, den Bitcoin-Markt zu timen, einem Glücksspiel in einem schlechten Casino gleicht und welche Faktoren langfristig für Bitcoin sprechen.