Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat kürzlich mit großem Medienrummel eine neue Initiative vorgestellt, die das Einwanderungssystem der Vereinigten Staaten grundlegend verändern könnte. Mit dem Start einer Webseite namens TrumpCard.gov können Interessenten nun ihr Interesse an einer sogenannten "Goldkarte" anmelden, die für einen Preis von fünf Millionen US-Dollar eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in den USA sowie einen möglichen Weg zur Staatsbürgerschaft verspricht. Dieses Angebot, das unter dem Namen "Trump Card" vermarktet wird, richtet sich exklusiv an wohlhabende Einzelpersonen und Unternehmen, die bereit sind, die hohe Investitionssumme zu leisten. Die Ankündigung erfolgte Anfang Juni 2025 sowohl über die neue Webseite als auch über Trumps eigene Social-Media-Plattform Truth Social, wo er seine Vision von einem wirtschaftlich starken und global attraktiven Amerika deutlich machte.
Der große Unterschied zu bisherigen Investorenvisa liegt vor allem in den finanziellen Anforderungen und dem Umfang der Privilegien, die mit der Goldkarte einhergehen sollen. Während das bisherige EB-5-Programm Investitionen ab etwa einer Million US-Dollar vorsieht, verlangt die Trump Card mit fünf Millionen US-Dollar eine deutlich höhere Summe. Im Gegenzug sollen Antragsteller nicht nur eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung erhalten, sondern auch uneingeschränkte Arbeits- und Gewerbetätigkeiten ausüben können. Darüber hinaus verspricht Trump eine beschleunigte und vereinfachte Einbürgerung, die bisher mit einer Mindestaufenthaltsdauer von fünf Jahren und umfassenden Prüfungen verbunden ist.Trump betont dabei, dass diese neue Form der Einwanderung wirtschaftlich äußerst vorteilhaft für die Vereinigten Staaten sei.
Durch die Aufnahme von sehr vermögenden und erfolgreichen Individuen würden immense Kapitalzuflüsse in den US-Markt sowie zusätzliche Steuereinnahmen generiert. Zudem gehe von diesen Investoren eine stimulierende Wirkung auf Beschäftigung und Innovation aus, da sie neue Unternehmen gründen und existierende Arbeitsplätze fördern könnten. Damit positioniert sich die Trump Card zugleich als Instrument zur wirtschaftlichen Prosperität und als exklusiver Klub für globale Elite-Anleger.Die Website TrumpCard.gov fungiert als Anlaufstelle, auf der potenzielle Bewerber ihre persönlichen Daten hinterlegen können, darunter Name, Wohnregion und E-Mail-Adresse.
Außerdem wird abgefragt, ob die Anmeldung als Einzelperson oder Unternehmen erfolgen soll. Interessenten können sich so auf eine Warteliste setzen lassen, um rechtzeitig über die offiziellen Öffnungsmodalitäten und vollständigen Bewerbungsdetails informiert zu werden. Obwohl konkrete Voraussetzungen für die Aufnahme noch nicht vollständig veröffentlicht wurden, betonen Vertreter aus Trumps Umfeld, dass neben dem hohen Investitionsbetrag auch eine gründliche Überprüfung der Bewerber durchlaufen werde, um die Einhaltung von Sicherheits- und Rechtsstandards sicherzustellen.Der Schritt, ein eigenes Visa-System mit erhöhter Investitionsschwelle zu etablieren, könnte auch Auswirkungen auf das bestehende EB-5-Programm haben. Nach Angaben der Trump-Administration soll die Goldkarte langfristig möglicherweise dessen Rolle übernehmen oder zumindest ergänzen.
Das EB-5-Programm, das seit Jahren Zulauf und Kritik erfährt, erlaubt ausländischen Investoren die Beantragung einer Aufenthaltserlaubnis bei einer Mindestinvestition von 1,05 Millionen US-Dollar – oder 800.000 US-Dollar in wirtschaftlich benachteiligten Regionen. Kritiker bemängeln jedoch die Komplexität des Verfahrens, lange Wartezeiten und Missbrauchsrisiken. Mit der Goldkarte verfolgt Trump offenbar den Anspruch, ein effizienteres, gleichzeitig aber exklusiveres Angebot zu schaffen, das insbesondere durch den höheren Einstiegspreis von fünf Millionen Dollar potenziell solventere und weniger risikobehaftete Investoren anzieht.Abgesehen von den wirtschaftlichen und politischen Überlegungen wirft das angekündigte Programm auch zahlreiche Fragen zur sozialen und gesellschaftlichen Dimension auf.
Die Idee, mit einer erheblichen Geldzahlung eine bevorzugte Behandlung beim US-Einwanderungsrecht zu erhalten, könnte kontrovers aufgenommen werden – sowohl innerhalb der US-Bevölkerung als auch international. Die Diskussionen um soziale Gerechtigkeit, Zugangsbarrieren und die Rolle von Kapital im Staatsangehörigkeitsrecht werden durch dieses Projekt neuen Schwung erhalten.Anwälte und Immigrationsspezialisten verfolgen die Entwicklung mit großem Interesse. Die Modalitäten, nach denen eine Einbürgerung nach Erhalt der Goldkarte erfolgen soll, sind für viele Beobachter entscheidend. Nach geltendem US-Immigrationsrecht müssen dauerhafte Einwohner eine Reihe von Voraussetzungen erfüllen, um die Staatsangehörigkeit zu erwerben, darunter Sprachkenntnisse, moralische Integrität und eine feste Bindung zu den Grundprinzipien der Verfassung.
Ob und wie die Trump-Administration hier Erleichterungen oder Sonderregelungen schaffen wird, ist bisher unklar. Ebenso offen bleibt, wie das Programm mit anderen Migrationswegen zusammenwirkt oder diese beeinflusst.Langfristig könnte die Einführung der Goldkarte weitreichende Auswirkungen auf das US-Einwanderungssystem haben. Sollte das Modell sich als erfolgreich erweisen, könnten weitere ähnliche Programme folgen, die speziell auf vermögende Investoren ausgerichtet sind. Dies könnte die wirtschaftliche Dynamik in bestimmten Wirtschaftsbereichen erheblich ankurbeln und gleichzeitig neue Fragen in puncto Regulierung und Gleichbehandlung aufwerfen.
Doch vor allem steht Trump mit seinem Vorhaben erneut im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Einführung eines digitalen Angebots, das auf der eigenständigen Plattform TrumpCard.gov verwaltet wird, zeigt zudem Trumps Fähigkeit, neue Kommunikationsstrategien einzusetzen und seine Anhängerschaft über moderne Kanäle direkt zu erreichen. Während Kritiker vor zu großer Kommerzialisierung und ungleichen Chancen warnen, sehen Befürworter in der Trump Card eine innovative und pragmatische Lösung für ein historisch komplexes und oft kontrovers diskutiertes Thema des US-Einwanderungsrechts.Fazit: Mit der "Goldkarte" setzt Donald Trump ein ambitioniertes Projekt um, das deutlich über bestehende Investorenvisaprogramme hinausgeht.