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Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel: Ursachen, Folgen und Lehren aus dem Spanien-Portugal Blackout 2025

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Spain-Portugal blackouts: what happened

Der großflächige Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel im April 2025 hat die Verwundbarkeit moderner Stromnetze offenbart und wichtige Fragen zur Energiewende und Netzstabilität aufgeworfen. Ein genauer Blick auf die Ursachen, Auswirkungen und Lehren für Spanien, Portugal und Europa.

Am Morgen des 28. April 2025 verlief im Stromnetz der iberischen Halbinsel zunächst alles normal. Die Nachfrage entsprach dem saisonüblichen Niveau und konnte problemlos von den verfügbaren Erzeugungskapazitäten gedeckt werden. Spanien verzeichnete an diesem Tag sogar überschüssigen Strom, der zu negativen Strompreisen gehandelt wurde – das bedeutet, dass die Produzenten Geld dafür zahlten, Strom abzugeben. Besonders die Solarenergie lieferte über die Mittagszeit hinweg mehr als die Hälfte des Gesamtstrombedarfs.

Diese Situation hatte sich im Verlauf des Monats bereits wiederholt, da die Kombination aus Solar- und Windkraft bei geeigneten Wetterbedingungen die komplette Nachfrage decken konnte. Die Kernkraftwerke dagegen liefen wie geplant nur mit halber Leistung, da die hohen Abgaben ihnen wirtschaftlich wenig Spielraum während der Zeiten niedriger Preise ließen. Doch gegen 12:33 Uhr kam es plötzlich und unerwartet zum vollständigen Stromausfall über ganz Spanien und Portugal. Kurz zuvor waren einige ungewöhnliche Schwankungen im Netz festzustellen. Ein deutlicher Anstieg der Windstromerzeugung, die bis dahin niedrig war, sowie das abrupte Ende der Stromlieferungen von Spanien nach Frankreich bildeten ein komplexes Störbild.

Die französische Seite unterbrach die Importe vermutlich, weil sie Probleme auf der Iberischen Halbinsel erkannt hatte. Gleichzeitig reagierten die wenigen noch in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke auf die Überlastung mit dem automatischen Einfahren der Steuerstäbe und fuhren herunter. Besonders auffallend war aber der rapide Einbruch der Solarstromerzeugung. Innerhalb weniger Sekunden sank die Leistung vieler Photovoltaikanlagen von knapp 18.000 Megawatt auf etwa 8.

000 Megawatt. Da die Sonne weiterhin schien, lässt sich dieses abrupte Absinken nur durch eine automatisierte Abschaltung erklären, wahrscheinlich ausgelöst durch bestimmte Schutzmechanismen der Anlagen. Was führte zu diesem kollabierenden System? Die Analyse zeigt, dass es sich um ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren handelte, die zusammen einen „Perfect Storm“ auslösten. Zunächst musste das gesamte Stromnetz synchron bei einer Frequenz von 50 Hertz arbeiten. Dazu bedarf es stabiler Grundlastkraftwerke als Puffer, welche Schwankungen ausgleichen können.

Kernkraftwerke, große Wasserkraftanlagen und Gaskraftwerke sind hierfür verantwortlich. Im vorliegenden Fall waren die Kernkraftwerke, aufgrund wirtschaftlicher Zwänge, nur begrenzt aktiv, die Wasserkraftwerke hatten nahezu ihre volle Regelkapazität erreicht, und Gaskraftwerke waren kaum verfügbar oder berücksichtigt. Gleichzeitig konnten die volatilen erneuerbaren Quellen wie Photovoltaik und Wind aufgrund ihrer Eigenschaft keine automatischen Frequenzkorrekturen vornehmen. Die fehlende geeignete Regelung und der plötzliche Ausfall oder Rückgang von Energiequellen führten zu starken Instabilitäten im Netz. Die automatischen Schutzmechanismen schalteten zahlreiche Solaranlagen ab, um Schäden zu verhindern, was wiederum die Balance zwischen Angebot und Nachfrage weiter verschlechterte.

Die iberischen Stromnetze zeigten ihre Schwäche hinsichtlich der Integration einer hohen Anzahl kleiner, dezentraler erneuerbarer Erzeuger. Zudem ist die Verbindung der mexikanischen Stromnetze mit dem restlichen europäischen Netz schwach ausgeprägt. Eine stärkere Kopplung mit dem stabilen französischen Netz hätte einen Ausgleich und eine höher Netzstabilität gewähren können. Das Ereignis offenbarte zudem strukturelle Herausforderungen in der Netzverwaltung. Die Organisation, die für die spanische Netzinfrastruktur REE (Red Eléctrica Española) zuständig ist, steht unter staatlicher Kontrolle, jedoch wird die Leitung häufig mit politischen Personal besetzt.

Aktuell hält Beatriz Corredor, eine Juristin und ehemalige Ministerin, den Vorsitz. Kritiker bemängeln, dass politische Zielsetzungen wie das Erreichen von 100 Prozent erneuerbaren Energien die technische Neutralität und das Vorgehen zugunsten der Netzstabilität erschweren könnten. Die politischen Reaktionen nach der Katastrophe waren schnell und kontrovers. Während die Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez rasch Vermutungen über Sabotage oder Schuldzuweisungen an „private Betreiber“ erhob und den Wert der Kernenergie als Stabilitätsinstrument infrage stellte, ist die Situation technisch diffiziler. Spanien verfolgt europaweit abgestimmte Ziele, die den Ausstieg aus der Kernenergie bis 2035 vorsehen.

Die Balance zwischen wirtschaftlicher Rentabilität, politischem Willen und technischer Machbarkeit steht damit vor bedeutenden Herausforderungen. In weniger als zehn Stunden konnte das Stromnetz technisch fast vollständig wiederhergestellt werden, was die Effizienz von Notfallprotokollen unter Beweis stellte. Dennoch fielen versorgungsrelevante Störungen insbesondere in Industrie, Verkehr und Kommunikation auf. Die Komplikationen in der Telekommunikation, inklusive des Ausfalls von Festnetz- und Mobilfunkdiensten, behinderten den Informationsfluss und sorgten für Unsicherheit in der Bevölkerung. Das Ereignis auf der Iberischen Halbinsel ist ein prägnantes Beispiel für Wandel und Risiken im Zuge der globalen Energiewende.

Der steigende Anteil volatiler erneuerbarer Energien – vor allem Solar und Wind – stellt Netzbetreiber vor neue Anforderungen. Netzstabilität automatisiert durch konventionelle Kraftwerke, die „Basislast“ liefern, ist nicht mehr selbstverständlich. Netzmanagement muss sich anpassen, um dynamisch und robust auf kurzfristige Schwankungen reagieren zu können. Die Entwicklung von technologischen Lösungen wie intelligente Steuerungen, Netzausbau und verbesserte Energiespeicher wird damit zum entscheidenden Faktor für die Zukunft. Auch auf europäischer Ebene zeigt der Stromausfall den dringenden Bedarf, die grenzüberschreitenden Stromverbindungen auszubauen und harmonisierte Netzstandards zu schaffen.

Ein stark verknüpftes, resilient gestaltetes Gesamtnetz ermöglicht Effizienzgewinne, grenzt regionale Krisen ein und erhöht die Versorgungssicherheit. Zudem dürfen politische Idealvorstellungen nicht mit technischen Notwendigkeiten kollidieren: Eine realistische Abwägung zwischen Erneuerbaren, Kernenergie, fossilen Energieträgern und Speichertechnologien ist für eine stabile und bezahlbare Energieversorgung essenziell. Schließlich wirft das Ereignis die Frage auf, wie gut die digitalen Steuerungssysteme und Softwareprogramme auf Ausnahmesituationen vorbereitet sind. Ihre Bedeutung steigt mit zunehmender Komplexität der Energieerzeugung und -verteilung. Sicherheitslücken, fehlende Tests und unerwartete Interaktionen können schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.

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