Rechtliche Nachrichten Mining und Staking

Die extreme Gefahr für die Technologische Infrastruktur der Internationalen Zivilgesellschaft

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International Civil Society's Tech Stack Is in Extreme Danger

Die Abhängigkeit internationaler Organisationen und NGOs von US-amerikanischen Technologien bringt erhebliche Risiken mit sich, die durch wirtschaftliche Sanktionen und politische Einflussnahme verstärkt werden. Die strategische Verwundbarkeit durch US-Hegemonie fordert eine selbstbestimmte digitale und finanzielle Souveränität.

Die digitale Infrastruktur internationaler zivilgesellschaftlicher Organisationen steht am Scheideweg. Der zunehmende Einfluss der Vereinigten Staaten im Bereich Technologie und Finanzen hat zwar weltweite Vorteile für Organisationen mit sich gebracht, doch dieser Vormachtanspruch birgt mittlerweile erhebliche Risiken für die Funktionalität liberaler und demokratischer Einrichtungen. Das jüngste Beispiel der Internationen Strafgerichtshofes (ICC) zeigt, wie leicht die technologische Abhängigkeit von amerikanischen Unternehmen zu einem massiven Nachteil werden kann, der die Arbeit fundamentaler Institutionen gefährdet. Im Februar 2025 unterzeichnete der damalige Präsident der USA, Donald Trump, die Executive Order 14203. Diese setzte den ICC auf die Liste nationaler Sicherheitsbedrohungen und erlaubte der US-Regierung, sämtliche Vermögenswerte von ICC-Mitarbeitern einzufrieren.

Die direkte Folge war die Verpflichtung für US-Firmen wie Microsoft, die Online-Konten und technischen Serviceleistungen des ICC zu sperren. Diese Maßnahme hat Teile der Ermittlungsarbeit des Gerichts, wie etwa Untersuchungen zu Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen, nahezu lahmgelegt. Eine internationale Justizbehörde, die ungehindert Kriegsverbrechen verfolgen soll, wurde so durch digitale Sperren und wirtschaftlichen Druck empfindlich getroffen. Die Wucht dieser Sanktionen zeigt exemplarisch, wie stark die globale Zivilgesellschaft mittlerweile von dem US-amerikanischen Technologienetzwerk abhängig ist. E-Mail-Dienste, Cloud-Speicher, Content Delivery Networks – alle diese essenziellen Werkzeuge für die tägliche Kommunikation und Datenverarbeitung werden von US-Firmen gestellt.

Die bindenden US-Sanktionen zwingen diese Unternehmen zum Handeln, um hohen Strafen oder criminalen Ermittlungen zu entgehen. So entsteht für internationale Organisationen das Risiko, dass wichtige Dienste plötzlich aus politischen Gründen abgeschaltet oder blockiert werden. Die daraus resultierende Handlungsunfähigkeit gefährdet deren Missionen und untergräbt die globale Rechtsstaatlichkeit. Die politische Dimension ist dabei mehr als alarmierend. Eingeschleust in das Sanktionsregime ist eine bedrohliche Erweiterung der Einschränkungen, die nicht nur auf staatliche Institutionen beschränkt bleibt.

Auch Menschenrechtsorganisationen und NGOs im internationalen Raum können plötzlich Zielscheibe werden. So könnten unter dem Vorwand vermeintlicher Gefährdung amerikanischer Werte oder Interessen weitere Organisationen sanktioniert und somit effektiv ausgegrenzt werden. Dies würde nicht nur die betreffenden Organisationen direkt treffen, sondern auch deren Unterstützungsnetzwerke, darunter Finanzinstitute und Technologieanbieter weltweit. Damit wird eine Atmosphäre der Einschüchterung und Selbstzensur erzeugt, die essenzielle Menschenrechtsarbeit und demokratische Bewegungen bedroht. Besonders kritisch ist die mögliche Ausweitung der Sanktionen auf Organisationen, die sich mit sensiblen Themen wie reproduktiven Rechten und LGBTQ+ Advocate-Arbeit beschäftigen.

Gruppen, die sich etwa für Zugang zu Abtreibungsmitteln oder die Unterstützung von Queer-Rechten einsetzen, laufen Gefahr, durch US-Sanktionsmechanismen zu Verlierern in der geopolitischen Auseinandersetzung zu werden. Das Konstruieren von Bedrohungen im kulturellen oder politischen Bereich dient dabei als rechtliche Begründung für die Ausweitung der Sanktionen. Schon heute sehen sich internationale medizinische und soziale Organisationen zunehmend politischem Druck ausgesetzt, der ihre Finanzierung und Arbeitsfähigkeit stark beeinträchtigen kann. Die technologischen und finanziellen Sperren können hierbei ein machtvolles und zerstörerisches Instrument darstellen. Auch liberal-demokratische Regierungen im Ausland, die demokratische Werte hochhalten und Kooperation suchen, sind vor den Konsequenzen nicht gefeit.

Die Nutzung amerikanischer Infrastruktur im Verwaltungsalltag, wie E-Mail-Dienste, Cloud-Lösungen oder Online-Kommunikationskanäle, macht sie anfällig für politische Einmischung und Zwangsmaßnahmen. In einem Szenario, in dem Schlüsselpersonen einer Regierung oder Organisation sanktioniert werden, drohen plötzliche technische und finanzielle Blockaden, die Handlungsfähigkeit und Souveränität einschränken. Die wirtschaftlichen und rechtlichen Zwänge können dazu führen, dass selbst demokratische Prozesse und politische Entscheidungen fremd kontrolliert werden oder in ihrer Unabhängigkeit geschwächt sind. Darüber hinaus verschärft diese Lage die Unsicherheit für amerikanische Bürger, die sich international engagieren oder Unterstützung für betroffene Organisationen leisten wollen. US-Sanktionen gelten nämlich nicht nur außerhalb der Landesgrenzen, sondern treffen auch US-Personen und Unternehmen zuhause.

Jeder Versuch, ohne explizite Genehmigung Hilfsleistungen, Kontakte oder Spenden an sanktionierte Organisationen zu geben, kann strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Das mit drastischen Strafen belegte Risiko macht die internationale Zusammenarbeit erschwert und bedroht Netzwerke, die transnationale Solidarität und Unterstützung darstellen. Das hat einen stark hemmenden Effekt für Aktivisten und Freiwillige und schränkt langfristig die Reichweite und Wirksamkeit internationaler Zivilgesellschaft erheblich ein. Vor diesem Hintergrund stellt sich die drängende Frage, wie internationale Organisationen, NGOs und liberale Regierungen ihre digitale und finanzielle Unabhängigkeit sicherstellen können. Eines ist klar: Die Abhängigkeit von US-amerikanischen Technologie- und Finanzanbietern ist eine strategische Achillesferse.

Europa beispielsweise hat begonnen, Alternativen zu fördern und eine Diversifizierung voranzutreiben. Der Ausbau eigener Cloud-Infrastrukturen, verschlüsselter Kommunikationsdienste oder die Nutzung von Open-Source-Lösungen ist nicht mehr nur eine technische Option, sondern eine geopolitische Notwendigkeit. Auch auf finanzieller Ebene werden Bestrebungen sichtbar, das Risiko von Sanktionen durch die Reduzierung der Bindung an US-Banken und Zahlungssysteme zu minimieren. ProtonMail, ein in Europa ansässiger Anbieter verschlüsselter E-Mail-Dienste, oder selbstverwaltete Server bieten Ansätze für mehr Datensouveränität. Auch nutzen viele Organisationen offene Software, um ihre Abhängigkeit von kommerziellen US-Cloud-Anbietern zu reduzieren.

Neben technisch-organisatorischen Maßnahmen ist die internationale Zusammenarbeit und politische Abstimmung entscheidend, um sich gegen exzessiven Einfluss von souveränen Staaten auf globale Informations- und Finanzströme zu wappnen. Nur durch eine bewusste und breite Entwicklung einer Polyphonie an Infrastruktur kann das Risiko künftig abgemildert werden. Nicht zuletzt zeigt die jüngste Entwicklung, dass technologische Hegemonie heutzutage Macht im wahrsten Sinne des Wortes bedeutet. Ein Land mit Kontrolle über die kritischste Infrastruktur und den größten Finanzsektor kann mit wirtschaftlichen und technischen Mitteln Druck ausüben, der weit über diplomatische Einflussnahme hinausgeht. Die Demokratisierung von Infrastruktur, der Aufbau von regionalen Alternativen und das internationale Ringen um digitale Souveränität sind Schlüsselfaktoren, um Freiheit und Rechtsstaatlichkeit zu schützen.

Die Erfahrungen des ICC sind ein warnendes Signal, dass keine Organisation immun ist und dass die Abhängigkeit von US-Services nicht länger eine Option sein kann, wenn man den Schutz der eigenen Mission ernst nimmt. Die Gefahr, quasi per Knopfdruck von existenziellen digitalen Diensten abgeschnitten zu werden, erfordert ein Umdenken auf staatlicher und nichtstaatlicher Ebene. Es geht um die Frage, wie die Werte der liberalen Demokratie und die Arbeit der internationalen Zivilgesellschaft auch im digitalen Zeitalter geschützt und verteidigt werden können. Somit steht die internationale Gemeinschaft vor einer strategischen Herausforderung von enormer Tragweite. Die Zeit ist gekommen, um massive Investitionen in technische Infrastruktur zu tätigen, die demokratische Prinzipien und Menschenrechte respektiert und zugleich Resistenz gegen politisch motivierte Angriffe bietet.

Ein Versäumnis kann nicht nur die Funktionsfähigkeit einzelner Organisationen gefährden, sondern letztlich den Fortbestand einer offenen, pluralistischen Weltordnung infrage stellen. Die digitale Freiheit und finanzielle Unabhängigkeit internationaler zivilgesellschaftlicher Akteure sind untrennbar mit der Zukunft von Recht, Menschlichkeit und Demokratie verbunden – und dieser Balanceakt wird in den kommenden Jahren über Erfolg oder Scheitern entscheiden.

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