Investmentstrategie

Genetik-Start-up revolutioniert IVF: Embryonen-Ranking nach IQ, Größe und Aussehen

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Genetics Startup Sells Test to Rank Embryos by IQ, Height and Looks

Ein New Yorker Unternehmen bietet einen innovativen genetischen Test an, der Eltern ermöglicht, Embryonen im Rahmen der künstlichen Befruchtung nach Intelligenz, Körpergröße und äußeren Merkmalen zu bewerten. Das Verfahren wirft ethische Fragen auf und eröffnet neue Perspektiven in der Reproduktionsmedizin und Lebensverlängerung.

Die Fortschritte in der Genetik und Reproduktionsmedizin erreichen einen neuen Meilenstein: Ein Start-up aus New York bietet eine genetische Analyse an, die es werdenden Eltern ermöglicht, Embryonen, die im Rahmen einer In-vitro-Fertilisation (IVF) erzeugt wurden, anhand verschiedener Merkmale zu bewerten und zu vergleichen. Im Fokus der Bewertung stehen dabei Attribute wie der prognostizierte Intelligenzquotient (IQ), die Körpergröße, die Augenfarbe sowie fast 900 gesundheitsrelevante Eigenschaften. Dieses Angebot sorgt für ein intensives gesellschaftliches und medizinisches Echo, weil es weit über die bislang gängigen pränatalen Tests hinausgeht und mit sehr großen Erwartungen, aber auch Unsicherheiten verbunden ist. Die Firma Nucleus Genomics hat den Service, der rund 5.999 US-Dollar kostet, im Juni 2025 vorgestellt und damit eine Debatte über die Zukunft der Embryonen-Selektion und die ethischen Grenzen genetischer Voraussagen neu entfacht.

Die Grundlage dieser Technologie basiert auf der sogenannten Polygen-Analyse, bei der hunderte bis tausende genetischer Varianten ausgewertet werden, um anhand komplexer Algorithmen die Wahrscheinlichkeit bestimmter Merkmale vorherzusagen. Anders als bei klassischen vorgeburtlichen Untersuchungen, die vor allem auf das Auffinden von Chromosomenanomalien oder bekannten monogenen Erkrankungen zielen, erlaubt diese Methode eine differenziertere Betrachtung und sogar eine Art Ranking der Embryonen nach individuell gewählten Kriterien. Die Nutzer des Dienstes erhalten ein Dashboard, das die jeweiligen Embryonen hinsichtlich ihrer zukünftigen Intelligenz, physischen Erscheinung und Lebenserwartung gegenüberstellt und Wahrscheinlichkeiten für ernsthafte Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer anzeigt. Damit geben die Macher den Kunden ein Werkzeug an die Hand, mit dem sie eine äußerst persönliche, emotionale und weitreichende Entscheidung treffen können – nämlich welcher Embryo tatsächlich eingesetzt wird. Der Geschäftsführer und Gründer Kian Sadeghi, gerade einmal 25 Jahre alt, verdeutlicht diesen Ansatz mit dem Gedanken, dass die Kontrolle über Gesundheit und Lebensdauer nicht nur in der Medizin, sondern direkt bei den Menschen selbst liegen sollte.

Er stellt die Technik in den Kontext der aktuellen Longevity-Bewegung, die darauf abzielt, das menschliche Leben durch präventive Medizin und innovative Technologien deutlich zu verlängern und zu verbessern. Mit anderen Worten: Für Sadeghi ist die Wahl des Embryos nicht nur eine Frage der Vermeidung von Krankheiten, sondern sogar der Gestaltung des Lebenswegs – von Intelligenz bis zu gesundheitlicher Robustheit. Diese Perspektive ist nicht unumstritten. Während Spezialisten in der Reproduktionsmedizin anerkennen, dass Paare bei der Auswahl von Embryonen ein Mitspracherecht haben, warnt die medizinische Ethikschülerin Dr. Paula Amato davor, dass ein Ranking-System dieser Art zu gesellschaftlichen Ungleichheiten führen kann.

Es bestünde die Gefahr, dass Eltern künftig gezielt „wünschenswerte“ genetische Merkmale bevorzugen und damit eine neue Dimension der Eugenik eröffnen, die die Vielfalt menschlichen Lebens einschränken könnte. Dennoch betont sie, dass Patient*innen das Recht auf solche genetischen Informationen und Wahlmöglichkeiten nicht verweigert werden sollten. Technisch beruht das Angebot von Nucleus Genomics auf der Zusammenarbeit mit spezialisierten Labors, etwa Genomic Prediction, das weltweit bereits bei hunderttausenden IVF-Embryonen genetische Profile erstellt hat. Diese Partner liefern die notwendigen Daten, basierend auf biopsierten Zellproben der Embryonen, mit denen dann die Auswertungen erstellt werden. Interessanterweise biegt das Unternehmen den Trend hin zu individualisierter Medizin und personalisierter Vorsorge zu einem neuen use-case um – weg von reinem Gesundheitsmanagement bei Erwachsenen, hin zur gezielten Auswahl vorgeburtlicher Merkmale.

Diese Entwicklung wirft grundsätzliche Fragen auf: Wie genau sind die Vorhersagen? Wie sollte die Gesellschaft mit solch umfassenden genetischen Informationen umgehen? Und was bedeutet eine solche Auswahlmöglichkeit für die Zukunft von Familien, Erziehung und sozialer Gerechtigkeit? Die Prognosen, insbesondere zum IQ, sind bislang noch als „begrenzt genau“ zu bewerten, was auf die multifaktorielle Natur vieler Eigenschaften und die noch unvollständige genetische Forschung zurückzuführen ist. Dennoch weist Kian Sadeghi darauf hin, dass einem potenziellen Elternpaar zumindest die verfügbaren Wahrscheinlichkeiten vorgestellt werden sollten, um eine informierte Entscheidung zu ermöglichen. Damit wird ein neuer Maßstab für Transparenz in der Reproduktionsmedizin gesetzt – ein Dashboard, das nicht nur Sicherheit über Krankheiten gibt, sondern tiefergehende Ausblicke auf den künftigen Menschen erlaubt. Der Preis von knapp 6.000 US-Dollar für eine solche Analyse ist für viele Paare, die eine IVF durchlaufen, zwar hoch, gilt jedoch in der Branche als vergleichsweise erschwinglich.

Wettbewerber wie Orchid Health verlangen teilweise über 12.000 US-Dollar für ähnliche Testservices, die dann mehrere Embryonen umfassen. Aus Sicht der Longevity-Szene hat das Angebot bereits eine erste Fangemeinde gefunden. Gründer Sadeghi ist regelmäßig auf einschlägigen Konferenzen präsent und kooperiert mit prominenten Persönlichkeiten aus der Biohacker- und Gesundheitsbranche wie Bryan Johnson. Gemeinsam befördern sie die Vision, dass das menschliche Leben durch gezielte genetische Optimierung noch einmal einen entscheidenden Sprung nach vorne machen kann.

Gleichzeitig bleibt abzuwarten, wie gesetzliche Rahmen und ethische Guidelines mit der rasanten Entwicklung der genetischen Präimplantationsdiagnostik Schritt halten. In Deutschland und vielen anderen Ländern ist die genetische Auswahl bei IVF streng reguliert und dient bislang vor allem dem Ausschluss schwerer Erbkrankheiten. Der Einstieg in ein Ranking nach erwünschten Eigenschaften könnte hierzulande auf erheblichen Widerstand stoßen. Dennoch zeigt das Beispiel aus den USA, dass die technische Möglichkeit für eine solche „Design-Baby“-Philosophie längst real ist und die gesellschaftliche Debatte darüber in vollem Gange ist. Die Zukunft wird zeigen, wie Gesellschaften weltweit diesen spannungsgeladenen Spagat zwischen medizinischem Fortschritt, persönlicher Freiheit und ethischem Umgang mit menschlicher Vielfalt meistern.

Gleichzeitig steht fest: Die genetische Selektion der Embryonen wird eine immer größere Rolle in der Familienplanung spielen und das Bild von Elternschaft und Nachkommenschaft nachhaltig verändern. In einer Welt, in der Menschen immer bewusster Entscheidungen über ihre Gesundheit und ihr Erbgut treffen wollen, markieren Unternehmen wie Nucleus Genomics einen neuen Meilenstein in der Evolution von Medizin und Gesellschaft. Es ist die Herausforderung unserer Zeit, diesen Weg verantwortungsvoll zu gestalten – mit Weitsicht, Empathie und einer pluralistischen Debatte über die Werte, die wir in Zukunft leben wollen.

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