Inmitten des brisanten Konflikts zwischen Russland und der Ukraine haben die Vereinigten Staaten und europäische Verbündete in den letzten Tagen Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt. Diese Maßnahme wurde als Reaktion auf die Invasion der Ukraine durch russische Truppen ergriffen. Experten warnen jedoch davor, dass diese Sanktionen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einer russischen Vergeltung gegen Amerika und seine Verbündeten führen und sich möglicherweise zu Cyberangriffen auf westliche Finanzinstitutionen und Energieinfrastruktur entwickeln könnten. Michael Daniel, ein ehemaliger Cybersicherheitsberater des Weißen Hauses während der Obama-Regierung, der nun die Cyber Threat Alliance leitet, eine Industriegruppe, die sich auf den Austausch von Bedrohungsinformationen unter den Mitgliedern konzentriert, sprach über die zwei Hauptarten von Cyberbedrohungen, die die Gruppe potenziell als Reaktion auf Sanktionen gegen Russland betrifft. Zum einen geht es um das Risiko von "Spillover und Kollateralschäden" - eine globale Malware-Epidemie, die an ein Ereignis wie NotPetya erinnert, eine Art von Cyberwaffe, die über Selbstverbreitungsfähigkeiten verfügt und möglicherweise eine zuvor unbekannte Sicherheitslücke in einem weit verbreiteten Hardware- oder Softwarestück ausnutzt.
Russland wurde verdächtigt, NotPetya, einen groß angelegten Cyberangriff im Jahr 2017, der ursprünglich auf ukrainische Unternehmen abzielte und sich zu einem äußerst störenden und teuren globalen Malware-Ausbruch entwickelte, veröffentlicht zu haben. Zum anderen könnte Russland als Reaktion auf Sanktionen oder wahrgenommene Einmischungen direktere Angriffe auf westliche Organisationen verstärken. Daniel fügte hinzu, dass die Russen sich als äußerst einfallsreich und kreativ erwiesen hätten, wenn es darum ging, Ziele auszuwählen, die uns überraschen würden. Wenn die Lage im Cyberspace eskaliert, könnten unerwartete Organisationen ins Visier geraten. Experten sind besorgt über mögliche Angriffe auf die westliche Energieinfrastruktur, da die russische Wirtschaft stark von Energieexporten abhängt.
Russland hat erheblich in die Erprobung von Schwachstellen in den Cybersystemen investiert, die die Produktion und Verteilung von Strom unterstützen. Die Ukraine diente schon lange als Testgelände für russische Angriffshacken, die auf die Strominfrastruktur abzielen. Angesichts dieser sich zuspitzenden Situation haben europäische Führungskräfte daran gearbeitet, zusätzliche Sanktionen auszuarbeiten, die die Fähigkeit der russischen Wirtschaft einschränken sollen, indem sie ihr wichtige Technologien und den Zugang zu Finanzmitteln entziehen. Experten wie Dmitri Alperovitch, Mitbegründer und ehemaliger Technologiechef des Sicherheitsunternehmens CrowdStrike, warnen davor, dass die Maßnahmen der Westmächte möglicherweise zu erheblichen russischen Gegenmaßnahmen gegen Amerika führen könnten, die schließlich zu Cyberangriffen auf amerikanische und europäische Finanzinstitutionen und Energieinfrastrukturen führen könnten. Das Risiko eskalierender Cyberkonflikte zwischen den Mächten hängt nun an einem seidenen Faden, da bereits in der Vergangenheit sowohl Russland als auch westliche Nationen mit hochentwickelten Cybersicherheitsfähigkeiten wie den USA und ihren Verbündeten verschiedene Angriffe und Gegenschläge gestartet haben.
Bedrohungen auf dem Gebiet der Cybersicherheit werden daher als ernste Gefahr angesehen, die sorgfältige und abgestimmte Maßnahmen erfordert, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Es bleibt abzuwarten, wie sich die internationalen Beziehungen und die Cybersicherheitslandschaft in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln werden, da die Spannungen zwischen Russland und dem Westen weiter zunehmen und die Angst vor groß angelegten Cyberangriffen steigt. Die Welt steht vor einer ungewissen Zukunft, während die Konflikte auf verschiedenen Ebenen fortbestehen und neue Herausforderungen für die globale Sicherheit und Stabilität aufwerfen.