Im digitalen Zeitalter, in dem nahezu jeder Alltag und finanzieller Austausch online stattfindet, steigt leider auch die Zahl der Online-Betrügereien stetig an. Die rasante Entwicklung von Technologien und die daraus resultierende Vernetzung machen uns zwar das Leben leichter, schaffen gleichzeitig jedoch neue Angriffsflächen für Cyberkriminelle. Experten zufolge beliefen sich die gemeldeten Verluste durch Online-Betrug im Jahr 2024 auf über 12,5 Milliarden US-Dollar – eine alarmierende Zahl, die zeigt, wie wichtig es ist, sich über die gängigen Betrugsmaschen zu informieren und geeignete Schutzmaßnahmen zu kennen.Einer der weit verbreiteten Betrugsversuche ist der sogenannte Gratis-Testzeitraum-Trick, der gerade bei Online-Shops und Anbietern von Gesundheitsprodukten sehr beliebt ist. Hierbei wird ein kostenloser Probezeitraum für ein Produkt angeboten, der oft mit vermeintlich geringen Versandkosten beworben wird.
Doch hinter den Kulissen verbirgt sich meist eine langwierige und teure Abonnementfalle. Die Verbraucher zahlen Monat für Monat, ohne es sofort zu bemerken oder die Kündigungsbedingungen zu verstehen, die oft verschleiert und schwer zugänglich sind. Um dieser Falle zu entgehen, gilt es, stets die Allgemeinen Geschäftsbedingungen aufmerksam durchzulesen und skeptisch gegenüber zu guten Angeboten zu sein, die zu verlockend erscheinen.Ein anderer heimtückischer Betrug erfolgt mit gefälschten WLAN-Zugängen, die insbesondere an öffentlichen Orten wie Flughäfen, Bahnhöfen oder Cafés gesichtet werden. Cyberkriminelle richten sogenannte Fake-Hotspots ein, die optisch echten Netzwerken täuschend ähnlich sehen.
Wer sich hier einloggt, riskiert, dass sämtliche eingegebenen Daten wie Passwörter, Kreditkartendaten oder private Informationen von den Betrügern abgegriffen werden. Es ist daher ratsam, die automatische Verbindung zu unbekannten Netzwerken zu deaktivieren, nur sichere WLAN-Verbindungen zu nutzen und stets auf HTTPS sowie das kleine Vorhängeschloss-Symbol in der Browserzeile zu achten. Für besonders sensible Vorgänge wie Online-Banking sollte bestenfalls auf Mobilfunknetze oder private Hotspots zurückgegriffen werden.Die Illusion von unverhofftem Reichtum ist ein beliebter Köder für Cyberkriminelle, die Fake-Gewinnspiele auf sozialen Plattformen lancieren. Diese Postings versprechen tolle Preise wie teure Elektronikgeräte oder luxuriöse Reisen, verlangen jedoch vorab eine Gebühr, beispielsweise für Bearbeitungs- oder Versandkosten.
Solche Aufforderungen sind oft der Beginn einer Phishing-Attacke, bei der Nutzer aufgefordert werden, persönliche oder finanzielle Daten preiszugeben, die anschließend für Betrug verwendet werden. Um sich zu schützen, sollte man niemals Links von unbekannten Absendern anklicken, soziale Profile von Gewinnspielveranstaltern sorgfältig überprüfen und bei Verdacht auf Betrug externe Quellen konsultieren.Schreckensszenarien sind die Grundlage für Scareware, eine Masche, bei der Nutzer mit gefälschten Viruswarnungen auf dem Bildschirm in Panik versetzt werden. Pop-ups suggerieren, der Computer sei mit gefährlicher Schadsoftware infiziert und bieten teure Soforthilfe durch dubiose Antivirenprogramme an. Wer klickt, installiert meist stattdessen die eigentliche Malware oder gibt seine Zahlungsinformationen an Kriminelle weiter.
Gegen solche Attacken hilft es, niemals auf solche Pop-ups zu reagieren, sondern verlässliche Antivirenprogramme manuell zu starten und Updates regelmäßig einzuspielen. Ruhe bewahren und im Falle eines Zweifel einen Fachmann zu Rate ziehen, ist hier das oberste Gebot.Im Bereich der Mobilkommunikation hat sich Smishing als neuer Trend herauskristallisiert. Dabei handelt es sich um Phishing mittels SMS, bei dem sich Betrüger als Bank oder Kreditinstitut ausgeben und den Empfänger zur schnellen Eingabe von Kontodaten auffordern. Diese Masche ist besonders gefährlich, weil viele Nutzer der vermeintlichen Nachricht Vertrauen schenken, da sie PSD2 rechtmäßig von Banken erwarten.
Wichtig ist es, niemals auf solche Aufforderungen zu reagieren, statt dessen die Bank über offizielle Kanäle zu kontaktieren und Nummern sorgfältig zu überprüfen. Auch sollten SMS mit Links von unbekannten Absendern ignoriert werden, um möglichen Schaden zu vermeiden.Auch der Bereich der Wohltätigkeit wird von Betrügern missbraucht, die mit emotionalen Appellen und gefälschten Hilfsprojekten versuchen, Geld und persönliche Daten zu erschleichen. Gerade in Krisenzeiten erhöht sich die Gefahr, Opfer solcher Charity-Scams zu werden. Seriöse Organisationen stellen ihre Webpräsenzen transparent dar und akzeptieren gängige Zahlungsweisen, verzichten jedoch auf verdächtige Überweisungsarten wie Western Union oder die Forderung nach sensiblen Angaben wie Sozialversicherungsnummern.
Bei Zweifeln ist es ratsam, direkt auf der offiziellen Website einer bekannten Hilfsorganisation zu spenden und keine Links aus E-Mails oder Nachrichten zu folgen.Romance-Scams haben sich als eine besonders perfide Form des Online-Betrugs etabliert. Dabei bauen Betrüger über Dating-Plattformen oder soziale Medien schnell eine emotionale Bindung auf, um später Geld für angebliche Notlagen in ausländischen Ländern zu erbitten. Die Opfer verlieren nicht nur ihr Geld, sondern oft auch ihr Vertrauen in zwischenmenschliche Beziehungen. Um diesem Betrug zu entgehen, empfiehlt es sich, sehr vorsichtig zu sein, wenn im Internet Unbekannte um finanzielle Unterstützung bitten, und sich bei der geringsten Unsicherheit auf das eigene Bauchgefühl zu verlassen.
Der Austausch von Fotos und persönlichen Informationen sollte zudem stets mit Bedacht erfolgen.Im geschäftlichen Umfeld tritt der sogenannte Business Email Compromise verstärkt auf. Cyberkriminelle verschaffen sich Zugang zu E-Mail-Konten und geben sich als Geschäftspartner oder Vorgesetzte aus. Sie senden fingierte Zahlungsanweisungen oder Rechnungsinformationen, um Geld auf ihre eigenen Konten umzuleiten. Da diese Betrugsform besonders komplex ist, sollten Unternehmen verstärkt auf Zwei-Faktor-Authentifizierung setzen und klare Zahlungsrichtlinien kommunizieren.
Auch die Überprüfung von Zahlungsaufforderungen per Telefon oder Video-Call kann verhindern, dass Überweisungen auf falsche Konten getätigt werden.Der Handel mit gefälschten Produkten im Internet ist ein weiteres Feld, auf dem Verbraucher häufig getäuscht werden. Von Designertaschen über Elektronikartikel bis hin zu Sportbekleidung – die Qualität der Fälschungen ist oft so hoch, dass sie auf den ersten Blick authentisch wirken. Nach Erhalt stellen viele Käufer fest, dass die Ware minderwertig oder gar nicht geliefert wird. Um sich davor zu schützen, sollten Nutzer die Bewertungen von Verkäufern kritisch prüfen, insbesondere auf gefälschte Rezensionen achten und im Zweifel lieber bei offiziellen Händlern kaufen.
Zudem sind oft Bildersuchen hilfreich, um herauszufinden, ob Fotos in mehreren Angeboten identisch verwendet werden.Eine besonders aggressive Form von Online-Betrug ist der „Hitman Scam“, bei dem Opfer mit Morddrohungen oder Erpressungen konfrontiert werden. Meist verschicken Betrüger massenweise solche Nachrichten, um Angst zu erzeugen und schnelles Geld zu erpressen. Dabei werden häufig persönliche Daten eingebaut, die aus öffentlich zugänglichen Quellen stammen, um die Drohungen glaubwürdiger erscheinen zu lassen. Die beste Reaktion ist, keinerlei Kontakt aufzunehmen, alle Nachrichten zu blockieren und die Polizei zu informieren.