Steuern und Kryptowährungen

Chinesische Bitcoin-ASIC-Hersteller starten Produktion in den USA aufgrund von Zolldruck

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 Chinese Bitcoin ASIC makers to begin US production amid tariff pressure

Bitmain, Canaan und MicroBT, die führenden Hersteller von Bitcoin-Mining-ASICs, verlagern ihre Produktion in die USA, um den Auswirkungen der hohen US-Zölle auf chinesische Produkte entgegenzuwirken und die Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Mining-Markt zu sichern.

Die Bitcoin-Mining-Industrie steht am Scheideweg, da die führenden chinesischen ASIC-Hersteller Bitmain, Canaan und MicroBT konkrete Schritte unternehmen, um Teile ihrer Produktion in die Vereinigten Staaten zu verlagern. Dieser strategische Schritt erfolgt als direkte Reaktion auf die zunehmenden Handelsspannungen zwischen den USA und China sowie auf die hohen Zölle, die amerikanische Behörden auf aus China importierte Mining-Hardware erheben. Die Dynamik dieser Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen auf den globalen Kryptowährungsmarkt und die Infrastruktur des Bitcoin-Minings. Die Dominanz Chinas im Bereich der Mining-Hardware ist unbestritten. Eine Studie der Universität Cambridge verdeutlicht, dass Bitmain für etwa 82 Prozent der weltweit produzierten Bitcoin-ASICs verantwortlich ist.

MicroBT nimmt mit etwa 15 Prozent den zweiten Platz ein, während Canaan einen Marktanteil von rund 2 Prozent hält. Zusammen verfügen diese drei Unternehmen über nahezu einen Monopolstatus mit über 99 Prozent des globalen Marktes für Bitcoin-Mining-ASICs. Diese Konzentration bringt einerseits enorme technologische Expertise und Produktionskapazität mit sich, andererseits birgt sie aber auch geopolitische Risiken, wie die jüngsten Handelskonflikte zeigen. Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat in den vergangenen Jahren wiederholt hohe Zölle auf Produkte aus China eingeführt. Ursprünglich lagen diese Zölle teilweise über 100 Prozent, sind aktuell mit 25 Prozent jedoch immer noch erheblich.

Diese Handelspolitik zielt darauf ab, die inländische Produktion zu stärken und die Abhängigkeit von chinesischen Produkten zu reduzieren, führt aber gleichzeitig zu höheren Kosten für Unternehmen und Endverbraucher in den USA. Für Bitmain und seine Konkurrenten bedeutet dies konkret, dass die Kosten für den Export ihrer Produkte in die USA signifikant steigen. Die Folge ist, dass amerikanische Mining-Unternehmen mit deutlich höheren Anschaffungskosten für Mining-Hardware konfrontiert sind. Dies wiederum könnte die Rentabilität des Bitcoin-Minings in den USA gefährden und damit den technologischen Fortschritt sowie Investitionen in diesem Sektor bremsen. Vor diesem Hintergrund haben Bitmain, Canaan und MicroBT beschlossen, sogenannte „Nearshoring“-Strategien umzusetzen, also Produktionseinheiten direkt vor Ort in den USA zu errichten.

Durch die lokale Fertigung entgehen sie zollbedingten Mehrkosten und können flexibler auf die Bedürfnisse des amerikanischen Marktes reagieren. Zudem hilft dies, logistische Risiken zu minimieren, die insbesondere durch die Handelsrestriktionen und Zollkontrollen im US-amerikanischen Raum entstehen. Die Entscheidung bringt allerdings auch neue Herausforderungen mit sich. Die Produktionskosten in den USA sind traditionell höher als in China, aufgrund der höheren Lohnkosten, strengeren Umweltauflagen und regulatorischen Vorgaben. Es bleibt abzuwarten, ob die lokalen Produktionsstätten in den USA technologisch und wirtschaftlich konkurrenzfähig bleiben können und ob sich die höheren Kosten auf die Endpreise der ASICs niederschlagen werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Frage der Versorgungssicherheit. Im November 2024 führten die US-Zollbehörden eine Inspektion durch und stoppten die Lieferung von zehntausenden Bitmain-Geräten. Dies geschah vor dem Hintergrund von Ermittlungen gegen das chinesische Chipdesign-Unternehmen Xiamen Sophgo, das in Verbindung mit dem sanktionierten Unternehmen Huawei stand. Die Sanktionen verursachten erhebliche Verzögerungen und Unsicherheit in den Lieferketten, was einen Schaden für den US-Markt darstellte. Die Freigabe der Geräte erfolgte erst im März 2025.

Diese Ereignisse zeigen die enge Verzahnung zwischen geopolitischen Faktoren und der technischen Infrastruktur des Bitcoin-Minings. Die Auswirkungen der Verlagerung der Produktionsstandorte sind auch aus globaler Sicht relevant. Während die USA dadurch versuchen, ihre Position im Bereich der Kryptowährungsinfrastruktur auszubauen, könnte China mit seinen umfassenden Produktionskapazitäten weiterhin den Löwenanteil der Mining-Hardware für andere internationale Märkte liefern. Der Wettbewerb könnte somit auf eine doppelte Front verlagert werden: Zum einen im Bereich Herstellung und Technologie, zum anderen in puncto geopolitischer Einflussnahme und Marktzugang. Der US-amerikanische Mining-Markt ist in den letzten Jahren stark gewachsen und bietet aufgrund seines regulatorischen Rahmens und der Strompreise interessante Möglichkeiten.

Investoren und Miner sind bestrebt, ihre Aktivitäten zu expandieren, doch die Verteuerung durch Importzölle stellte bisher ein bedeutendes Hindernis dar. Die Entscheidung der chinesischen Hersteller, vor Ort zu produzieren, könnte diesem Markt neuen Schwung verleihen. Gleichzeitig warnen Branchenexperten davor, dass die höheren Produktionskosten in den USA eventuell dazu führen könnten, dass amerikanische Miner im internationalen Wettbewerb ins Hintertreffen geraten, sofern ausländische Miner weiterhin Zugang zu günstigeren Maschinen aus China und anderen Produktionsstandorten behalten. Dies könnte die notwendige Innovation und Skalierung in den USA bremsen und langfristig zu Nachteilen führen. Die geopolitische Dimension ist dabei nicht zu unterschätzen.

Bitcoin als dezentrales Netzwerk ist global und theoretisch resistent gegenüber staatlicher Kontrolle. Allerdings zeigt sich, dass die physische Infrastruktur – allen voran die Mining-Hardware – stark von politischen und wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst wird. Handelskriege, Sanktionen und technologische Beschränkungen können somit indirekt erhebliche Auswirkungen auf das Funktionieren und die Sicherheit des Netzwerks haben. Die aktuelle Entwicklung unterstreicht zudem das zunehmend oligopolistische Wesen des Marktes für Mining-Hardware. Die Konzentration der Produktion bei wenigen Herstellern erhöht die Abhängigkeit von bestimmten Ländern und Unternehmen.

Jegliche Störung bei einem dieser Player, sei es durch politische Einflüsse, Sanktionen oder Produktionsengpässe, kann weitreichende Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem haben. Zukunftsorientiert betrachtet, könnte die Verlagerung der Produktion in die USA eine neue Ära der Diversifizierung der Produktionsstandorte einläuten. Möglicherweise entstehen in anderen Regionen ebenfalls neue Fertigungskapazitäten. Der Druck, die Lieferketten zu sichern, wird wohl weiterhin zu Innovationen in der Produktion und Logistik führen. Insgesamt zeigt die Entscheidung von Bitmain, Canaan und MicroBT, dass die Bitcoin-Mining-Industrie nicht isoliert von globalen wirtschaftlichen und politischen Einflussfaktoren agiert.

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