In der heutigen Zeit spricht man oft vom Informationszeitalter, das unsere Gesellschaft prägt und revolutioniert. Trotz der allgegenwärtigen Nutzung von Information wird der Begriff selbst selten objektiv und physikalisch definiert. Was ist Information wirklich und welche Rolle spielt sie in der Natur? Eine herausragende Antwort liefert das Konzept „Information ist Energie“, das auf einem physikalisch basierten Verständnis von Information beruht. Dieses Verständnis verbindet Information eng mit fundamentalen Naturgesetzen, insbesondere mit der Energieerhaltung und der Entropie. Das physikalisch fundierte Konzept von Information setzt sich von klassischen Definitionen, wie sie etwa Claude Shannon in seiner Informationstheorie entwickelte, ab, indem es Information als eine dynamische, objektive und unverlierbare Größe begreift.
Während Shannon Information vor allem als Maß für Ungewissheit oder Entropie in Kommunikationskanälen betrachtete, sieht das moderne Verständnis Information als eine physikalische Größe, die wie Energie einem Erhaltungssatz folgt. Dies bedeutet, dass Information nicht verloren gehen kann, sondern stets in irgendeiner Form in einem System erhalten bleibt oder sich umwandelt. Die Verbindung von Information und Energie ist dabei keineswegs metaphorisch, sondern beruht auf experimentell und theoretisch belegbaren Grundlagen. Wärme, ein Ausdruck von thermischer Energie und Entropie, steht in direktem Zusammenhang mit Informationsprozessen. Jede Messung, jede Speicherung von Information erfordert Energieeinsatz und beeinflusst die Entropie des Systems.
Daraus leitet sich ab, dass Information und Energie zwei Seiten derselben Medaille sind – Information ist eine fundamentale physikalische Entität, die sich in Energieströmen manifestiert. Das Konzept der Informationskonservierung hat weitreichende Konsequenzen, nicht nur im theoretischen Bereich, sondern auch in der praktischen Anwendung. Im Zeitalter der Quanteninformatik und Photonik gewinnt dieses Prinzip zunehmend an Bedeutung. Quantencomputer nutzen Quantenzustände, sogenannte Qubits, die Informationen in einer Weise repräsentieren, die klassischen Bits überlegen ist. Die Erhaltung der Information in quantenmechanischen Prozessen ist dabei essenziell für Leistung und Funktionalität dieser Technologien.
Wenn Information einem Erhaltungssatz folgt, so ist dies eine fundamentale Voraussetzung für langfristig fehlerfreie Informationsverarbeitung auf der Quantenebene. Doch Information ist nicht nur eine abstrakte Größe für Ingenieure und Physiker. Sie spielt auch eine zentrale Rolle in natürlichen Prozessen, etwa in der Thermodynamik von lebenden Systemen. Lebendige Organismen bilden komplexe Strukturen aus, welche auf der Organisation und dem Erhalt von Information beruhen. Die Wechselwirkung zwischen Entropieproduktion und Strukturaufbau zeigt, dass Information ständig transformiert wird, ohne zu verschwinden – sie fließt und wird umgewandelt, während Energie transportiert wird.
Somit trägt Information zur Erklärung fundamentaler Lebensprozesse bei. Die Objektivität von Information ist ein weiterer wichtiger Aspekt dieses Ansatzes. Anders als subjektive Interpretationen, die Information als vom Beobachter abhängig ansehen, definiert die physikalische Sicht Information als unabhängige Größe außerhalb menschlicher Wahrnehmung. Information ist damit ein objektiver Bestandteil der Realität, deren Dynamik und Erhaltung durch physikalische Gesetze beschrieben wird. Mit Blick auf Technik und angewandte Wissenschaften eröffnet das Konzept neue Perspektiven.
Informationsverarbeitung, Speicherung und Übertragung können mit den gleichen Prinzipien betrachtet werden wie Energiemanagement. Dies ermöglicht eine effizientere Gestaltung von Computern, Netzwerken und Kommunikationssystemen, die thermodynamische Effekte berücksichtigen und minimieren. Ebenso fördert dieses Verständnis die Entwicklung neuer Ansätze in der künstlichen Intelligenz und im Bereich des Bewusstseins, da Information als physikalische Grundlage des Wissens und der Wahrnehmung betrachtet wird. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Definition von Information als Energie eine moderne, wissenschaftlich fundierte Sichtweise eröffnet. Sie löst traditionell aufgefasste Grenzen zwischen Informationstheorie, Physik und Technologie auf und verbindet diese Felder zu einer ganzheitlichen Theorie.
Durch die Erkenntnis, dass Information ein dynamischer, erhaltener physikalischer Wert ist, können sowohl naturwissenschaftliche Phänomene als auch technische Innovationen neu interpretiert und vorangetrieben werden. Diese Betrachtungsweise fordert uns auf, Information nicht bloß als abstraktes Datenmaterial zu sehen, sondern als Energieform mit eigener physikalischer Existenz. In einer Welt, in der Informationsflüsse exponentiell wachsen und technologische Fortschritte rasant voranschreiten, wird das Verständnis der energetischen Aspekte von Information zu einem Schlüssel für zukünftige Entwicklungen. Die auf Lienhard Pagel zurückgehende Theorie bildet dafür eine wissenschaftlich überzeugende Grundlage, die Perspektiven eröffnet – von der Quanteninformatik über die Thermodynamik bis hin zur künstlichen Intelligenz und darüber hinaus. Information als dynamische, physikalische Größe fordert eine grundsätzliche Neubewertung, wie wir Daten, Wissen und Kommunikation verstehen.
Sie rückt die physikalischen Prinzipien in den Mittelpunkt und liefert einen Rahmen, um die untrennbaren Verbindungen zwischen Energie, Entropie und Information zu erkennen. Dadurch entsteht eine tiefere Einsicht in die Funktionsweise unseres Universums und der technischen Welten, die wir gestalten.