Die Welt der Personalbeschaffung befindet sich im Wandel. Technologische Innovationen verändern traditionelle Prozesse, und Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich diesen Entwicklungen anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein herausragendes Beispiel für diesen Wandel ist Capita, ein führender britischer Outsourcing-Dienstleister, der seine Rekrutierungsprozesse durch den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) revolutioniert. Gemeinsam mit dem Technologiekonzern Salesforce hat Capita eine KI-gestützte Lösung entwickelt, die den gesamten Einstellungsprozess von Wochen auf wenige Stunden verkürzen soll. Die neue Technologie, die unter anderem von Salesforce Agentforce AI unterstützt wird, wird im Sommer 2025 erstmals in Großbritannien auf den Markt gebracht und könnte die Art und Weise, wie Unternehmen Talente finden und auswählen, grundlegend verändern.
Capita ist kein gewöhnliches Unternehmen. Mit seinen vielseitigen Dienstleistungen für Regierungen, militärische Einrichtungen und Unternehmen verschiedenster Branchen steht es vor der besonderen Aufgabe, jährlich etwa 10.000 Personen einzustellen. Diese große Anzahl an Neueinstellungen resultiert vor allem aus dem temporären Charakter vieler Arbeitsverträge, was einen schnellen und effizienten Rekrutierungsprozess unabdingbar macht. Traditionell nimmt die Personalbeschaffung viel Zeit in Anspruch – angefangen bei der Formulierung der Stellenbeschreibung über das Sichten von Bewerbungen bis hin zur kurzfristigen Auswahl qualifizierter Kandidaten.
Mehrere Wochen dauern diese Schritte oft an, was nicht nur hohe Kosten verursacht, sondern auch die operative Flexibilität der Unternehmen einschränkt. Mit der Einführung der KI-basierten Rekrutierung soll sich dieser zeitliche Aufwand drastisch reduzieren. Die von Capita und Salesforce gemeinsam entwickelte Plattform automatisiert über 200 Aufgaben, die früher manuell erledigt wurden. Dies betrifft etwa das Verfassen von Stellenausschreibungen, das Screening von Bewerbern, das Matching der Kandidatenprofile mit den Anforderungen der jeweiligen Position und die Erstellung qualifizierter Kandidatenpipelines. Durch diese Automatisierung wird nicht nur die Effizienz gesteigert, sondern auch die Qualität der Vorauswahl verbessert.
Die KI analysiert Daten und Muster, die für Menschen oft unsichtbar bleiben, und sorgt dafür, dass nur wirklich passende Bewerber in den Auswahlprozess gelangen. Die Agentforce AI von Salesforce, die bei dieser Technologie zum Einsatz kommt, ist speziell auf die Bedürfnisse des Business-to-Business-Bereichs zugeschnitten. Capita ist dabei das erste Unternehmen in Großbritannien, das diese KI-Plattform in einem solchen Rahmen einsetzt. Die Kombination aus spezialisierter KI und den umfangreichen Erfahrungen von Capita im Outsourcing-Bereich schafft eine leistungsfähige Lösung, die viele Herausforderungen der modernen Personalbeschaffung adressiert. Insbesondere in Märkten mit hohem Personalbedarf, in denen Volumenrekrutierungen Alltag sind, bietet die KI große Vorteile.
Die Einführung der KI-Lösung ist das Ergebnis intensiver Entwicklungsarbeit im ersten Quartal 2025. Laut Capita-CEO Adolfo Hernandez kann die Technologie eine „qualifizierte Pipeline“ an Bewerbern generieren, die bereits optimal auf die jeweilige Stellenausschreibung abgestimmt ist. Das gibt den Personalverantwortlichen mehr Freiraum, sich auf die entscheidenden Phasen des Einstellungsprozesses wie Interviews und Onboarding zu konzentrieren. Dadurch wird nicht nur die Geschwindigkeit des Rekrutierungsverfahrens erhöht, sondern auch die Qualität des Bewerbermanagements verbessert. Aus Sicht der Bewerber bedeutet die automatisierte Vorauswahl, dass sie schneller Rückmeldung erhalten und Bewerbungsprozesse transparenter werden.
Dies kann die Candidate Experience maßgeblich verbessern, was wiederum die Attraktivität von Unternehmen als Arbeitgeber steigert. In Zeiten des Fachkräftemangels und harter Wettbewerbslagen um Talente ist dies ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Der Einsatz von KI im Rekrutierungsprozess wirft jedoch auch Fragen hinsichtlich Datenschutz, Fairness und Transparenz auf. Capita und Salesforce betonen, dass bei der Entwicklung der KI-Plattform Datenschutzrichtlinien streng eingehalten wurden und die Algorithmen laufend überwacht werden, um Diskriminierung oder Verzerrungen zu vermeiden. Die ethische Nutzung von KI bleibt ein zentraler Aspekt, um das Vertrauen sowohl der Bewerber als auch der Unternehmen zu erhalten.
Die Entscheidung Capitas, auf KI-gestützte Rekrutierung zu setzen, spiegelt einen globalen Trend wider. Immer mehr Unternehmen erkennen die Potenziale von Künstlicher Intelligenz, um ihre Personalprozesse zu digitalisieren, zu optimieren und die richtige Mischung aus Effizienz und Menschlichkeit zu finden. Während die Technologie repetitive und zeitintensive Aufgaben automatisiert, gewinnen Personalmanager die Möglichkeit, sich stärker auf strategische und zwischenmenschliche Aspekte zu konzentrieren. Im Sommer 2025 wird die Markteinführung der KI-Lösung Capita's Recruiting-Prozesse grundlegend verändern. Dies könnte als Vorbild für weitere Unternehmen im Outsourcing- und Dienstleistungssektor dienen, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind.
Die Fähigkeit, innerhalb weniger Stunden qualifizierte Kandidaten zu identifizieren und einzustellen, kann Geschäftsprozesse erheblich beschleunigen und flexibler gestalten. Darüber hinaus zeigt das Projekt von Capita und Salesforce, wie wichtige Partnerschaften zwischen etablierten Unternehmen und Technologiefirmen innovative Lösungen hervorbringen können. Solche Kooperationen sind essenziell, um technologische Möglichkeiten optimal zu nutzen und praxisnahe Anwendungen zu schaffen, die den beruflichen Alltag effektiv unterstützen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Capitas Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Rekrutierung ein wegweisender Schritt ist, der die Standards der Personalbeschaffung neu definieren könnte. Die Beschleunigung von Wochen auf Stunden ist dabei nicht nur eine Verbesserung der Effizienz, sondern auch eine strategische Antwort auf die wachsenden Anforderungen moderner Arbeitsmärkte.
Mit der geplanten Einführung im Sommer 2025 beginnt ein neues Kapitel, das den Einsatz von Technologie und menschlichem Faktor in der Personalbeschaffung harmonisch vereint und sowohl Unternehmen als auch Bewerbern erhebliche Vorteile bringt.