Ferrari, die legendäre italienische Sportwagenmarke, steht kurz davor, ein neues Kapitel in seiner ereignisreichen Geschichte aufzuschlagen. Zum ersten Mal wird der Hersteller im Oktober 2026 ein vollständig elektrisches Fahrzeug ausliefern, wie CEO Benedetto Vigna bestätigt hat. Diese Nachricht signalisiert nicht nur den Wandel hin zur Elektromobilität, sondern unterstreicht auch Ferraris Entschlossenheit, sich im zunehmend vielfältigen und wettbewerbsintensiven Automobilmarkt zu behaupten, ohne seine Identität und Exklusivität zu verlieren. Ferraris Einstieg in die Elektromobilität erfolgt behutsam und strategisch. Am 9.
Oktober 2025 plant das Unternehmen auf seinem Capital Markets Day, den „technologischen Kern“ des neuen Elektrofahrzeugs zu präsentieren. Diese Präsentation wird voraussichtlich die Schlüsselfaktoren und Innovationen dieser neuen Antriebstechnologie vorstellen, ohne jedoch das vollständige Fahrzeug sofort zu enthüllen. Dies entspricht einer üblichen Vorgehensweise Ferraris, deren Premieren traditionell von einer relativ kurzen Phase bis zur Auslieferung begleitet werden. Die Auslieferungen sollen nur wenige Monate nach der Vorstellung beginnen, wodurch Kunden durch einen zügigen Übergang von der Enthüllung zum Fahrerlebnis profitieren. Der Schritt zur Elektromobilität stellt eine tiefgreifende Veränderung dar, vor allem für eine Marke, die seit Jahrzehnten für Hochleistungssportwagen mit kraftvollen Verbrennungsmotoren bekannt ist.
Dennoch bleibt Ferrari seinen Wurzeln treu und plant, weiterhin interne Verbrennungsmotoren sowie Hybridmodelle anzubieten. Besonders die Hybridfahrzeuge, die seit 2019 im Portfolio sind, haben sich als bedeutender Erfolg erwiesen und machten 2024 bereits 51 % der Gesamtverkäufe aus. Diese Kombination aus Verbrennern, Hybriden und nun bald vollelektrischen Modellen zeigt Ferraris flexiblen und zugleich zukunftsorientierten Ansatz. Die Planung und Entwicklung des ersten vollelektrischen Ferrari ist das Ergebnis intensiver Forschung und technologischer Innovation. Ferrari hat stets für seine hochentwickelten Motorentechnologien und sein unvergleichliches Fahrgefühl gegolten.
Bei der Entwicklung des Elektromotors und der zugehörigen Infrastruktur setzt das Unternehmen daher höchste Maßstäbe, die ebenfalls den Ansprüchen der Marke an Sportlichkeit und Luxus gerecht werden müssen. Für Ferrari ist das Elektroauto nicht nur eine Antwort auf die wachsende Nachfrage nach umweltfreundlicheren Fahrzeugen, sondern auch eine strategische Reaktion auf gesetzliche Vorgaben und weltweite Trends. Die Automobilindustrie erlebt einen radikalen Wandel, unter anderem durch verschärfte Emissionsnormen und ein steigendes Bewusstsein der Kunden für Nachhaltigkeit. Ferrari positioniert sich somit als ein Innovationsführer unter den Luxusautomarken, der den erhöhten Anforderungen gerecht wird, ohne die traditionelle DNA zu verwässern. Finanziell betrachtet ist der Einstieg in die Elektromobilität für Ferrari ebenfalls vielversprechend.
Die Marke meldete im ersten Quartal 2025 einen Anstieg der Kernerträge um 15 % und bestätigte ihre Finanzziele für das gesamte Jahr. Insbesondere profitable Fahrzeuge wie die SF90XX-Serie, der 12Cilindri sowie der 499P Modificata trugen maßgeblich zu diesem Erfolg bei. Darüber hinaus verzeichnet Ferrari eine starke Nachfrage in margenstarken Märkten, vor allem in Amerika, sowie durch individuell gestaltete Varianten, die eine höhere Gewinnspanne ermöglichen. Trotz der positiven Entwicklung ist Ferrari auch mit Herausforderungen konfrontiert. Zu diesen zählt etwa die mögliche Belastung der Gewinnmargen durch die im Zuge der Handelspolitik der USA eingeführten Zölle, die im Jahr 2025 etwa 50 Basispunkte erwirtschaftungsrelevant sein könnten.
Trotzdem hebt sich Ferrari von anderen Industriekonkurrenten durch die Bestätigung seiner Prognosen ab. Ziel für 2025 ist ein operatives Ergebnis (EBITDA) von mindestens 2,68 Milliarden Euro und eine Marge von 38,3 %, was die starke Marktstellung unterstreicht. Parallel zur Vorbereitung des Elektrofahrzeugs hat Ferrari für 2025 weitere Modelle in Aussicht gestellt. Dazu gehören unter anderem der 296 Speciale als Plug-in-Hybrid und seine Cabriolet-Version. Insgesamt plant Ferrari, im kommenden Jahr sechs neue Modelle auf den Markt zu bringen, was die Dynamik und Innovationsfreude des Unternehmens widerspiegelt.
Ferraris Einstieg in den E-Auto-Markt ist dabei nicht isoliert zu sehen, sondern erfolgt vor dem Hintergrund eines tiefgreifenden Umbruchs in der globalen Automobilindustrie. Während viele Konkurrenten wie Mercedes, Ford oder Stellantis ihre Elektrostrategien vorantreiben, gelingt es Ferrari, sein exklusives Markenimage zu bewahren und zugleich finanzielle Stabilität zu gewährleisten. Dies gelingt nicht zuletzt durch die Mischung aus technologischer Spitzenleistung, konsequenter Kundenorientierung und der Fähigkeit, sich schnell an Marktveränderungen anzupassen. Die Vorfreude auf den ersten vollelektrischen Ferrari ist insbesondere unter Autoliebhabern und Technikbegeisterten enorm. Fans der Marke sind gespannt darauf, wie Ferrari die Balance zwischen der elektrischen Zukunft und der traditionellen Sportwagenleistung schaffen wird.
Dabei ist zu erwarten, dass das neue Modell neben einer herausragenden Performance auch mit hochwertigen Materialien, sorgfältiger Verarbeitung und einer exklusiven Ausstattung punkten wird. Abschließend lässt sich sagen, dass Ferraris erster vollelektrischer Supersportwagen weit mehr als ein einfaches technisches Update darstellt. Er ist der Auftakt einer neuen Ära für das Unternehmen, die Innovation, Nachhaltigkeit und Exklusivität miteinander verbindet. Die kommende Dekade dürfte zeigen, wie Ferrari es schafft, auch in einer zunehmend elektrifizierten Welt seinen legendären Status zu festigen und neue Maßstäbe im Luxussegment zu setzen.