Der Markt der Konsumentendrohnen hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen, angeführt von Spitzenmodellen des Herstellers DJI, der sich als Branchengröße etabliert hat. Mit dem DJI Mavic 4 Pro stellt das Unternehmen eine Drohne vor, die nicht nur in puncto Technik, sondern auch in der Anwendungsklasse einen deutlichen Schritt nach vorn darstellt. Dieses Modell setzt einen neuen Standard für alle, die höchste Ansprüche an Videoqualität, Stabilität und Funktionalität stellen. Trotz Schwierigkeiten hinsichtlich der Verfügbarkeit in den USA aufgrund politischer Rahmenbedingungen gilt der Mavic 4 Pro als bahnbrechendes Produkt, das Konsumentendrohnen auf ein neues Level hebt.Das Herzstück des Mavic 4 Pro ist seine revolutionäre Kamera- und Gimbal-Technologie.
Die Drohne verfügt über ein dreifaches Kamerasystem, das in einem markanten runden Gimbal untergebracht ist. Dieses sogenannte „Infinity Gimbal“ ermöglicht eine nahezu freie Rotation, was für außergewöhnlich stabile Aufnahmen auch bei dynamischen Flugmanövern sorgt. Die Kamera kann Videos in atemberaubender 6K-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen und bietet dabei einen beeindruckenden Dynamikumfang von 16 Blendenstufen. Das hebt die Bildqualität deutlich über viele Konkurrenten hinaus und bringt professionelle Filmästhetik auch für ambitionierte Hobbyisten. Darüber hinaus lässt sich das Kameraobjektiv um 90 Grad drehen, um vertikale Videos mit voller Auflösung zu produzieren – ein klarer Vorteil für Nutzer, die Inhalte speziell für soziale Medien erstellen.
Bei der Konstruktion des Mavic 4 Pro wurde zudem großer Wert auf Flugeffizienz und Flexibilität gelegt. Trotz des moderaten Gewichts von 2,3 Pfund (etwa 1,04 Kilogramm) gibt es spürbare Verbesserungen gegenüber dem Vorgängermodell. Das Gerät ist aerodynamischer gestaltet, was nicht nur den Energieverbrauch senkt, sondern auch höhere Geschwindigkeiten ermöglicht. Propellerarme lassen sich jetzt in beliebiger Reihenfolge falten oder ausklappen, was das Handling beim Verstauen oder Starten erleichtert. Die Integration moderner LiDAR-Technologie in einen der Propellerarme hebt die Fähigkeit zur Hinderniserkennung bei schlechten Lichtverhältnissen deutlich an.
Zudem sorgen insgesamt sechs omnidirektionale Fisheye-Sensoren für eine Rundumsicht, die selbst bei minimalem Umgebungslicht ein sicheres Navigieren erlaubt.Ein anderer wichtiger Fortschritt liegt in der Akkuleistung, die für eine Drohne dieser Klasse entscheidend ist. Der Mavic 4 Pro verwendet neue 95-Wh-Batterien, die Flugdauern von bis zu 51 Minuten ermöglichen. In der Praxis liegen realistische Flugzeiten bei etwa 40 bis 45 Minuten, was eine erhebliche Steigerung gegenüber seinem Vorgänger bedeutet. Ein weiterer Vorteil ist die schnelle Ladezeit, die nur 51 Minuten für einen Akku beträgt.
Für Anwender, die längere Flüge planen, gibt es das Fly More Kit, mit dem bis zu drei Batterien in rund 90 Minuten aufgeladen werden können. Diese Erweiterung ist besonders für professionelle Anwender, wie Filmemacher oder Drohnenpiloten im Außeneinsatz, interessant.Mit der neu entwickelten O4+ Transmissionstechnologie erreicht der Mavic 4 Pro eine beeindruckende Übertragungsreichweite von bis zu 30 Kilometern (18,6 Meilen). Die verbesserte Signalstabilität sorgt dafür, dass die Kontrolle und das Live-Video auch in herausfordernden Umgebungen zuverlässig bleiben. Besonders erwähnenswert ist dabei die Unterstützung von 10-Bit-HDR-1080p-Video-Streams, die eine gestochen scharfe Übertragung mit hoher Farbtiefe bei Live-Übertragungen gewährleistet.
Die Kontrolle erfolgt über die neu eingeführte RC2 Pro Fernbedienung, die mit einem 7-Zoll-HDR-Display ausgestattet ist. Dieses Display ist faltbar und kann in vertikale Position gekippt werden, wobei sich gleichzeitig die Kameraperspektive anpasst. Praktische Features wie ein HDMI- und ein USB-C-Anschluss sowie integriertes Wi-Fi 6 heben die Vielseitigkeit des Controllers hervor.Ein Highlight des Mavic 4 Pro ist das aktive Verfolgen von Motiven dank der ActiveTrack 360-Funktion. Diese neuartige Tracking-Technologie ermöglicht es der Drohne, ein Objekt autonom zu verfolgen, während der Pilot die Kamera manuell schwenken oder neigen kann.
Die Funktion hat sich in Tests mit schnell fahrenden Autos, Mountainbikern und Fußgängern bewährt und zeigt zuverlässige und kreative Flugrouten. Die Drohne erkennt Hindernisse selbst bei anspruchsvollen Lichtverhältnissen und agiert mit integriertem Kollisionsschutz entsprechend. Allerdings zeigt sich, dass sehr kleine Hindernisse manchmal nicht erkannt werden. Für das Fliegen in engen oder belebten Umgebungen, etwa innerhalb von Gebäuden oder um Menschenmengen, eignet sich die Drohne weniger aufgrund ihrer Größe und fehlender Propellerschutzvorrichtungen.Beim Thema Bild- und Videoqualität setzt der Mavic 4 Pro neue Maßstäbe.
Die Hauptkamera, gebrandmarkt von Hasselblad, basiert auf einem 100-Megapixel-4/3-Zoll-Dual-ISO-Sensor und bietet Aufnahmen in 6K mit 60 fps sowie 4K mit bis zu 120 fps an. Für Filmer stehen professionelle D-Log und D-LogM Modi zur Verfügung, die eine maximale Ausnutzung des Dynamikumfangs gewährleisten. Besonders praktisch für unterschiedliche Lichtverhältnisse ist die variable Blende von f/2.0 bis f/11, die Tiefe und Belichtung der Bilder flexibel steuert. Daneben besitzt der Mavic 4 Pro zwei weitere Kameras: eine mittlere Teleobjektiv-Kamera mit 70mm Brennweite und einen längeren 168mm Telezoom, der speziell bei Tieraufnahmen oder Aufnahmen aus der Entfernung hilfreich ist.
Diese beiden Kameras zeichnen sich ebenfalls durch 4K-Videofähigkeiten aus, sind jedoch in der Bildqualität etwas abgeschwächt im Vergleich zur Hauptkamera.Besonders hervorzuheben ist die Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen. Die hohe native ISO-Empfindlichkeit und die Dual-ISO-Fähigkeiten sorgen dafür, dass selbst bei Aufnahmen in der Dämmerung oder bei Nacht Details gut sichtbar bleiben und Bildrauschen minimiert wird. Im Vergleich zu vielen anderen Drohnen können so realistische und kontrastreiche Videos und Bilder aufgenommen werden, die sonst nur mit professioneller Ausrüstung möglich wären. Auch die Fotofunktionen sind auf hohem Niveau: Der 100-Megapixel-Modus liefert eindrucksvolle Detailtreue, während für Aufnahmen bei wenig Licht die 25-Megapixel-Variante zu empfehlen ist, da sie weniger Bildrauschen erzeugt.
RAW-DNG-Fotos erleichtern die nachträgliche Bearbeitung und erlauben es Fotografen, das Beste aus den Aufnahmen herauszuholen.Trotz der zahlreichen Verbesserungen und der beeindruckenden Technik ist der Mavic 4 Pro mit einem Preis von etwa 2.360 US-Dollar für das Basismodell und bis zu rund 3.980 US-Dollar für die Creator Combo nicht gerade günstig. Für ambitionierte Anwender und Profis bietet er jedoch mit der Kombination aus modernster Hard- und Software, langer Flugzeit, hoher Reichweite und erstklassiger Bildqualität eine unvergleichliche Erlebnisqualität.
Als direkte Konkurrenz kann man allenfalls das Autel Evo II Pro 6K nennen, das jedoch hinsichtlich Sensorgröße, Aufnahmezeit und Reichweite gegenüber dem Mavic 4 Pro etwas zurückbleibt.Ein entscheidender Nachteil für potentielle Käufer in den USA ist derzeit die eingeschränkte Verfügbarkeit. Aufgrund von Handelsbeschränkungen und möglichen Sicherheitsbedenken steht der Verkauf nicht fest, sodass DJI-Fans in den Vereinigten Staaten vorerst außen vor bleiben. Internationale Märkte hingegen können bereits auf das fortschrittliche Gerät zugreifen. DJI versichert, dass die Drohnen kein Sicherheitsrisiko darstellen und ist offen für Untersuchungen, was jedoch die politischen Rahmenbedingungen nicht unmittelbar beeinflusst.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der DJI Mavic 4 Pro das Zeug dazu hat, ein Meilenstein in der Geschichte der Konsumentendrohnen zu werden. Wer Wert auf professionelle Bildqualität, lange Flugzeiten, ausgereifte Hindernisvermeidung und innovative Steuerung legt, wird an diesem Modell kaum vorbeikommen. Es spiegelt den aktuellen Stand der Technik wider und setzt gleichzeitig neue Standards, an denen sich künftige Drohnen im Verbrauchersegment messen lassen müssen. Die Investition lohnt sich vor allem für Nutzer, die ihre Drohnenaufnahmen auf ein neues Niveau heben wollen und bereit sind, für Premiumqualität einen angemessenen Preis zu zahlen.