Im Mai 2025 kündigte das britisch-britische Rückversicherungsunternehmen Monument Re die Übertragung eines umfangreichen Portfolios an Lebens- und Rentenversicherungsverpflichtungen im Wert von 1,4 Milliarden Euro an die RGA Americas Reinsurance Company an. Dieser Schritt ist Teil der umfassenden Strategie von Monument Re, ihre Kapitalressourcen zu bündeln und gezielt in die Konsolidierung des europäischen Lebensversicherungsmarktes zu investieren. Das Portfolio, das ursprünglich im Rahmen der Übernahme von Greycastle im Jahr 2020 erworben wurde, beinhaltet annähernd 1,4 Milliarden Euro an Verbindlichkeiten aus Lebens- und Rentenversicherungen. Neben der erheblichen finanziellen Dimension zeichnet sich die Transaktion auch durch eine sorgfältige regulatorische Abwicklung aus – sie wurde nicht nur von den jeweiligen Vorständen beider Unternehmen genehmigt, sondern erhielt auch die ausdrückliche Zustimmung der Bermuda Monetary Authority, die als Aufsichtsbehörde eine zentrale Rolle spielt. Monument Re hat sich in den letzten Jahren intensiv darauf fokussiert, seine Position im europäischen Lebensversicherungsgeschäft zu stärken.
Die Entscheidung, ein bedeutendes Erbeportfolio an RGA zu übertragen, kommt nicht von ungefähr. Durch die Entflechtung von Altverträgen schafft das Unternehmen finanzielle Flexibilität, die für die Stärkung und Ausweitung des Kerngeschäfts von entscheidender Bedeutung ist. Darüber hinaus wurde die operative Struktur weiter optimiert. So hat Monument die Unternehmensunterstützung für den europäischen Raum in Dublin zentralisiert und dabei gleichzeitig eine strenge Einhaltung der weiterentwickelten regulatorischen Anforderungen in Bermuda sichergestellt. In einem Statement betonte Carlo Elsinghorst, CEO von Monument Re Group, das hervorragende Verhältnis zu RGA: „RGA hat sich als einer der verlässlichsten und erfahrensten Rückversicherer im Lebensversicherungsbereich etabliert.
Dieser Deal basiert auf gegenseitigem Vertrauen und der Wertschätzung unserer jeweiligen Kompetenzen. Unser Fokus liegt nun darauf, einen reibungslosen Übergang der Bestände im Interesse der Versicherungsnehmer sicherzustellen.“ Die Transaktion bringt für Monument Re erhebliche Vorteile mit sich. Die Freisetzung von Kapitalpositionen stärkt die Solvenz, während gleichzeitig die Kapazitäten für innovative und maßgeschneiderte Versicherungslösungen wachsen. Das Unternehmen sieht sich dadurch in einer besseren Position, um auf einem sich wandelnden Markt wettbewerbsfähig zu agieren und neue Marktchancen zu erschließen.
Auch auf Seiten von RGA zeigt man sich zuversichtlich. Emma Ferris, Managing Director und Senior Vice President der RGA UK & Ireland, unterstrich die Fähigkeit ihres Unternehmens, komplexe und bedeutende Bestandsübernahmen zu bewältigen sowie innovative Lösungen anzubieten, die den dynamischen Anforderungen und Herausforderungen der Kunden gerecht werden. Die Übernahme des Portfolios fügt sich nahtlos in RGAs Strategie ein, seine Marktpräsenz in Europa auszubauen und langfristiges Wachstum zu sichern. Finanziell und beratend wurde die Transaktion von renommierten Unternehmen begleitet. Die Investmentbank Citi sowie das Beratungsunternehmen Fenchurch Advisory unterstützten Monument Re bei der Durchführung und Strukturierung des Deals.
Der europäische Lebensversicherungsmarkt befindet sich derzeit in einer Phase der tiefgreifenden Umgestaltung. Verschärfte Regulierungen, veränderte Kundenbedürfnisse und das Streben nach Effizienz treiben Konsolidierungsprozesse voran. Insbesondere Rückversicherer wie Monument Re und RGA übernehmen hier eine Schlüsselrolle. Sie ermöglichen es Erstversicherern, Risiken effizient zu managen und zugleich kapitalintensive Altbestände zu optimieren. Monument Res Schritt ist nicht nur eine reine Finanztransaktion, sondern ein strategisches Signal.
Die Konzentration auf liquiditätsstarke, zukunftsfähige Bereiche im Lebensversicherungssegment soll das Fundament für nachhaltiges Wachstum legen. Parallel dazu zeigt RGA, dass der Ausbau von Kapazitäten für die Übernahme alter Portfolios und deren innovative Verwaltung wesentliche Bestandteile eines erfolgreichen Geschäftsmodells im Rückversicherungssektor sind. Die regulatorischen Aspekte der Transaktion verdienen besondere Beachtung. Die Zustimmung der Bermuda Monetary Authority spiegelt die zunehmende Bedeutung einer stabilen und transparenten Aufsicht wider, die sowohl die Interessen der Versicherungsnehmer schützt als auch den Unternehmen Handlungsspielräume eröffnet. Insbesondere für global agierende Rückversicherer, die ihr Geschäft in unterschiedlichen Rechtsräumen führen, ist eine abgestimmte regulatorische Zusammenarbeit essentiell.
Insgesamt zeigt der Deal zwischen Monument Re und RGA eindrucksvoll, wie Kapitalsubstanz und strategische Ausrichtung Hand in Hand gehen können. Die Übertragung eines bedeutenden Portfolios bewahrt Wert für die Versicherungsnehmer, ermöglicht effizienteres Kapitalmanagement und fördert die Innovationskraft der beteiligten Unternehmen. Für Branchenbeobachter steht damit fest: Der Lebensversicherungsmarkt in Europa steht vor weiterer Konsolidierung und Modernisierung. Rückversicherer, die sich durch starke Kapitalbasen, regulatorische Compliance und innovative Lösungen auszeichnen, werden künftig als wichtige Impulsgeber agieren. Monument Re und RGA stellen in diesem Zusammenhang ein Beispiel dar, wie strategische Partnerschaften das Potenzial besitzen, komplexe Herausforderungen zu meistern und gleichzeitig neue Chancen zu eröffnen.