In der Welt der Hedgefonds zeigt sich ein klarer Wandel in den Präferenzen der Investoren. Laut einer aktuellen Umfrage der französischen Großbank Societe Generale gewinnt die Strategie des globalen makroökonomischen Handels ungebremst an Zuspruch. Hedgefonds, die sich auf große wirtschaftliche Wendepunkte und politische Ereignisse konzentrieren, rangieren zunehmend als Favoriten unter den Anlegern. Dies spiegelt sich in der wachsenden Bereitschaft wider, Kapital in solche Portfolios zu investieren, und illustriert die Dynamik eines Marktes, der von Unsicherheit und komplexen ökonomischen Bedingungen geprägt ist. Die Umfrage, an der im Zeitraum von November 2024 bis Mitte Mai 2025 insgesamt 322 institutionelle Investoren teilnahmen, offenbart ein gestiegenes Interesse an diesen makroorientierten Hedgefonds, das sich im Vergleich zur vorherigen Befragung im Herbst 2024 um rund neun Prozentpunkte erhöhte.
Dieses Wachstum unterstreicht den besonderen Stellenwert, den Makrostrategien für Anleger in der aktuellen Marktlage einnehmen. Das Umfeld dieser Trends ist alles andere als stabil. Globale Märkte kämpfen mit einer Mischung aus anhaltenden Handelsstreitigkeiten, zögerlichen Tarifverhandlungen und unvorhersehbaren politischen Entscheidungen. Der Einfluss dieser Faktoren auf Kapitalflüsse und Marktstimmungen schafft zugleich Herausforderungen und Chancen für Hedgefonds-Manager, die an diskretionären makroökonomischen Strategien festhalten. Diskretionäre Manager unterscheiden sich dabei von systematischen Ansätzen, die algorithmusgetrieben sind.
Sie setzen bewusst auf menschliche Einschätzungen großer wirtschaftlicher und politischer Bewegungen, ein Ansatz, der sich durch eine solide Performance auszeichnet. Laut Daten der Hedgefonds-Forschungsgesellschaft PivotalPath erzielten globale discretionary macro-Manager bis April 2025 durchschnittlich eine Rendite von etwa sieben Prozent. Im Gegensatz dazu blieb die Performance der allgemeinen Hedgefonds-Branche weitgehend stagnierend. Dieses Ergebnis verdeutlicht die Vorteile, die aktives Makrohändeln in einem von Unsicherheit geprägten Umfeld bieten kann. Zu den weiteren Strategien, die bei Investoren an Beliebtheit gewinnen, gehören sogenannte equity market-neutral Hedgefonds.
Diese Fonds versuchen, durch ein ausgeglichenes Engagement in Long- und Short-Positionen die Gesamtrichtung des Aktienmarktes zu neutralisieren. Die SocGen-Umfrage verweist auf einen etwa zehnprozentigen Anstieg des Interesses an solchen marktneutralen Strategien, was auf eine Suche nach Renditequellen mit geringerer Abhängigkeit von generellen Aktienmarktbewegungen schließen lässt. Multi-Strategie-Hedgefonds, die verschiedene Handelsansätze innerhalb eines Fonds kombinieren, erleben ebenfalls einen Aufwärtstrend. Etwa ein Drittel der Befragten zeigt Interesse an solchen Fonds, die systematische wie auch fundamentale Handelsmethoden integrieren, mit Zuwächsen von fünf beziehungsweise vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Diversifikation wirkt als Risikominderer und spricht Anleger an, die eine breite Risikoexposition innerhalb eines einzigen Produkts schätzen.
Weniger begehrt sind hingegen Krypto-Hedgefonds. Nur sechs Prozent der Investoren gaben an, in diese Sparte investieren zu wollen – der niedrigste Wert seit zwei Jahren. Die Volatilität des Kryptomarktes, regulatorische Unsicherheiten und Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit scheinen viele institutionelle Anleger davon abzuhalten, hier stärker zu engagieren. Die aktuelle Präferenz für makroökonomische Strategien verdeutlicht die Suche nach Stabilität und Renditechancen in einem Umfeld, das von geopolitischen Spannungen und Handelsstreitigkeiten geprägt ist. Insbesondere in Zeiten von tariflichen Unsicherheiten sind Hedgefonds, die auf makroökonomische Trends reagieren, hervorragend positioniert, um von großen Marktbewegungen zu profitieren.
Diese Trends können etwa die Auswirkungen von Handelspolitik, politischen Wahlen oder Inflationsentwicklungen sein. Die Tatsache, dass diskretionäre Makrostrategien aktiviert von erfahrenen Fondsmanagern genutzt werden, die durch Analyse aktueller Wirtschaftsdaten und geostrategischer Entwicklungen handeln, stützt das Engagement der Investoren in diese Fonds. Für Anleger sind die Chancen, mit makroökonomischen Fonds in volatile Märkte zu investieren, attraktiv. Die Flexibilität dieser Fonds ermöglicht es ihnen, sowohl in auf- als auch in abwärts gerichteten Märkten Strategien umzusetzen, was in Phasen großer Unsicherheit ein klarer Vorteil sein kann. Die aktuelle SocGen-Umfrage vermittelt ebenso Erkenntnisse zur demografischen Entwicklung der Investorenpräferenzen.
Die gesteigerte Nachfrage nach alternativen Anlagestrategien wie markneutralen und multi-strategischen Fonds signalisiert eine wachsende Skepsis gegenüber ausschließlich traditionellen Aktien- oder Rentenfonds. Investoren suchen vermehrt nach Instrumenten, die niedrigere Korrelation mit konventionellen Märkten aufweisen und dadurch eine bessere Diversifikation des Gesamtportfolios garantieren. Zudem kann die zunehmende Verbreitung künstlicher Intelligenz und datengetriebener Analyseverfahren im systematischen Bereich viele Fondsmanager dabei unterstützen, präzisere Handelsentscheidungen zu treffen. Trotzdem bleibt die Kombination aus menschlicher Erfahrung und analytischem Know-how bei vielen Investoren weiterhin entscheidend für die Auswahl geeigneter Hedgefonds. Insgesamt offenbart die SocGen-Umfrage eine klare Marktpriorität: Hedgefondsmanager, die sich auf makroökonomische Ereignisse und deren Auswirkungen auf weltweite Finanzmärkte konzentrieren, sind heute besonders gefragt.
Diese Entwicklung spiegelt nicht nur die Unsicherheit in der globalen Wirtschaft wider, sondern auch das Vertrauen der Anleger in aktive, erfahrene Manager, die flexibel und datenorientiert auf komplexe Situationen reagieren können. In einer Zeit, in der Handelskonflikte häufig Schlagzeilen dominieren und wirtschaftliche Indikatoren Schwankungen aufweisen, scheinen makroökonomische Hedgefonds gut positioniert zu sein, um stabile und attraktive Erträge zu generieren. Für Anleger, die kommenden Herausforderungen gewachsen sein wollen, sind diese Fonds eine interessante Option, um Risiken zu diversifizieren und Chancen weltweit zu nutzen. Die Zukunft wird zeigen, wie sich diese Präferenzen weiterentwickeln, insbesondere vor dem Hintergrund technischer Innovationen und politischer Veränderungen. Für Manager von Hedgefonds bedeutet der Trend zur Makro-Handelsstrategie zugleich Ansporn und Chance, ihre Expertise weiter auszubauen und sich als verlässliche Partner im anspruchsvollen Anlageumfeld zu etablieren.
Anleger profitieren davon durch ein besseres Verständnis von globalen Marktdynamiken und die Aussicht auf kontinuierliche, gut gesteuerte Investitionen in einem volatilen Umfeld.