In seinem Artikel für die New York Times wirft der Autor Molly White einen kritischen Blick auf die fragilen Strukturen des Kryptowährungsmarktes und deckt die dubiosen Machenschaften des Krypto-Moguls Sam Bankman-Fried auf. Bankman-Fried, Gründer von FTX und Alameda Research, steht seit jeher im Rampenlicht der Krypto-Szene, doch nun wird seine zwielichtige Vorgehensweise undurchsichtig. White berichtet von Bankman-Frieds Gerichtsverhandlung, wo er geständig erscheint, dass ein Trader ihm geschickt über 800 Millionen Dollar von seiner Firma FTX herausmanövriert hat. Um den massiven Verlust zu vertuschen, ließ Bankman-Fried Alameda Research, seinen vermeintlich unabhängigen Handelsarm, das tief in den roten Zahlen steckende Konto übernehmen. Dieser Schachzug diente laut Zeugenaussagen wohl dazu, den Verlust vor den Investoren von FTX zu verbergen.
Doch das eigentliche Problem liegt tiefer. White prangert die weitverbreitete Betrugspraxis in der Kryptowährungsbranche an, bei der der Wert einer Token künstlich aufgebläht wird, ohne dass ein realer Gegenwert existiert. Diese Praxis dient oft als Grundlage für die Bilanzen von Unternehmen oder als Grundlage für Kredite in Dollar. Dadurch werden die Risiken verschleiert und unkalkulierbare Schulden aufgehäuft, ohne die notwendige externe Überprüfung, die bei herkömmlichen Finanzierungsmodellen üblich wäre. Die Auswirkungen dieser fragilen Strukturen werden vor allem dann deutlich, wenn Unternehmen wie FTX zusammenbrechen oder wegen Betrugs explodieren.
Diejenigen, die in gutem Glauben ihr Geld investiert haben, stehen dann mit leeren Händen da. So wie bei dem besagten Fall des 800-Millionen-Dollar-Betrugs, bei dem ein Trader illiquide Kryptowährungstoken manipuliert und für fragwürdige Kredite missbraucht hat, die letztendlich den Wert der Tokens übersteigen. Die Enthüllungen von Molly White werfen ein Schlaglicht auf die fragilen Strukturen des Kryptowährungsmarktes und die dubiosen Praktiken von Akteuren wie Sam Bankman-Fried. Es bleibt fraglich, ob die Branche diese Herausforderungen überwinden kann, oder ob sie letztendlich an ihrer eigenen Gier und Undurchsichtigkeit scheitern wird.