Kryptowährungen haben in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen und sind mittlerweile für viele Menschen zu einer ernstzunehmenden Anlageklasse und einem Transaktionsmedium geworden. Mit der steigenden Beliebtheit wächst auch die Notwendigkeit, geeignete und sichere Aufbewahrungsmöglichkeiten für digitale Münzen zu haben. Hier kommen die sogenannten Krypto Wallets ins Spiel. Sie sind unverzichtbar, um Kryptowährungen sicher zu speichern, zu verwalten und zu übertragen. Dabei unterscheidet man zwischen den sogenannten Hot Wallets, die als Softwareanwendungen elektronisch auf Geräten laufen, und Cold Wallets, die als physische Hardware-Lösungen offline für ein erhöhtes Maß an Sicherheit sorgen.
2022 präsentieren sich am Markt zahlreiche Wallet-Lösungen mit unterschiedlichen Features, Vor- und Nachteilen. Einen Überblick über die zehn besten Wallets des Jahres zu gewinnen, hilft dabei, die passende Wahl für persönliche Bedürfnisse zu treffen. Zum Einstieg darf die Coinbase Wallet nicht fehlen, vor allem für Einsteiger, die mit Bitcoin handeln möchten. Sie besticht durch eine klare und übersichtliche Benutzeroberfläche, die den Zugang zu mehreren Bankkonten erleichtert. Obwohl sie sich auf Bitcoin konzentriert und kein direktes Trading anderer Kryptowährungen unterstützt, ermöglicht sie dennoch die Aufbewahrung von Non-Fungible Tokens (NFTs) und digitalen Sammlerstücken.
Das Sicherheitssystem basiert auf Multi-Faktor-Authentifizierung und bietet so eine solide Schutzschicht für Benutzerkonten. Allerdings ist das Captcha-Verfahren auf der Webseite eher mühsam und könnte für Nutzer hinderlich sein. Die Wallet wird als kostenlose Chrome-Erweiterung sowie für Android- und iOS-Geräte bereitgestellt. Transaktionen innerhalb von Coinbase Wallets sind gebührenfrei, für externe Transfers fallen hingegen variierende Gebühren an. Electrum zählt zu den etablierten Bitcoin-Wallets, die besonders durch ihre Offenheit und Integration mit physischen Hardware-Wallets überzeugen.
Als reine Bitcoin-Lösung bietet Electrum durch Multi-Faktor-Authentifizierung und die Nutzung des Bitcoin Lightning Networks sehr schnelle Transaktionen an. Ein gewisser Nachteil kann die eher technische Nutzeroberfläche sein, die für Anfänger manchmal eine Herausforderung darstellt. Dennoch ist die Wallet frei von Kosten, wobei die Transaktionsgebühren sich nach der Geschwindigkeit der auszuführenden Zahlung richten. Die Plattform ist für diverse Betriebssysteme wie Linux, Windows und macOS sowie für Android verfügbar. ZenGo hebt sich durch innovative Sicherheitsmechanismen hervor.
Anstelle der üblichen privaten Schlüssel und Seed-Phrasen setzt ZenGo auf eine Kombination aus Dreifach-Faktor-Authentifizierung und Gesichtserkennung. Diese biometrischen Verfahren vereinfachen die Nutzung, insbesondere für Anfänger, und erhöhen die Sicherheit der Wallet. ZenGo erlaubt den Handel mit mehreren großen Kryptowährungen wie Ether, Bitcoin und Binance Coin. Der Kauf von Coins ist direkt über Kreditkarte oder Apple Pay möglich. Zwar sind nicht alle Funktionen in jedem Land verfügbar, doch die Wallet gehört zu den vielseitigsten Angeboten auf dem Markt und ist deutschlandweit zugänglich.
Gebührenfrei sind Transaktionen innerhalb der Wallet, zusätzliche Kosten können beim Einsatz bestimmter Zahlungsdienstleister anfallen. Die Binance Wallet ist untrennbar verbunden mit der weltbekannten Binance-Blockchain und der zugehörigen Kryptowährung BNB. Sie unterstützt über 1.500 verschiedene Kryptowährungen, wobei Nutzern in den USA 65 Coins zugänglich sind. Die Sicherheit erfolgt über Multi-Faktor-Authentifizierung.
Trotz der umfangreichen Auswahl gibt es Kritik am Kundenservice, der als nicht besonders zugänglich gilt. Die Plattform ist sowohl für Android als auch iOS erhältlich. Die Wallet ist kostenfrei, Gebühren fallen vor allem beim Handel in Form von 0,10 % Trading-Fee sowie Kauf- und Verkaufsgebühren zwischen 0,5 % an. BNB-Inhaber erhalten Discounts bei den Gebühren. Debitkartenzahlungen werden mit bis zu 4,5 % berechnet.
Mycelium gehört zu den ältesten Bitcoin-Wallets und erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit. Sie bietet sowohl einfache Bedienung für Anfänger als auch umfangreiche Funktionen für erfahrene Nutzer. Private Schlüssel liegen komplett in den Händen des Anwenders, was für maximale Kontrolle sorgt. Ebenso kann Mycelium problemlos mit Hardware-Wallets verbunden werden, um das Sicherheitsniveau weiter zu erhöhen. Die Wallet ist kostenfrei in der mobilen Variante erhältlich, wobei die Transaktionsgebühren recht hoch ausfallen und je nach Netzwerk zwischen 0,25 US-Dollar und 8 US-Dollar betragen können.
Exodus punktet mit einem attraktiven Design und umfangreicher Unterstützung von über 145 Kryptowährungen. Sie bietet mobile Anwendungen und eine Desktop-Version, die regelmäßig aktualisiert wird und somit hohe Qualität und Zuverlässigkeit garantieren. Ein Nachteil ist, dass Neukäufe von Kryptowährungen über eine zentrale Exchange erfolgen müssen, bevor sie auf die Exodus-Wallet transferiert werden können. Nichtsdestotrotz ist die Wallet gebührenfrei beim Senden oder Empfangen von Kryptowährungen. Die Entwickler verdienen an Partnerschaften mit Drittanbietern, die Dienstleistungen innerhalb der Wallet bereitstellen.
Die breite Plattformunterstützung macht Exodus für Nutzer, die viel am Desktop arbeiten, besonders attraktiv. Die Crypto.com Wallet ist eine DeFi-Variante, bei der Nutzer selbst Eigentümer ihrer privaten Schlüssel sind – eine sogenannte non-custodial Wallet. Sie unterstützt mehr als 100 Kryptowährungen und ermöglicht das Verdienen von Zinsen auf über 35 Token. Zu den besonderen Features zählt die Möglichkeit, mehrere Wallets zu verwalten und bestehende Wallets zu importieren.
Für die Sicherheit sorgen neben Multi-Faktor-Authentifizierung auch biometrische Verfahren. Allerdings ist die Wiederherstellung bei Verlust des privaten Schlüssels oder der Wiederherstellungsphrase nicht möglich, was eine gewisse Verantwortung vom Nutzer verlangt. Die Wallet ist sowohl für Android als auch iOS erhältlich. Gebühren variieren von 0 % bis 2,99 %, je nach Nutzungsart und Zahlungsmethode. Banküberweisungen per ACH sind gebührenfrei.
Bei den Cold Wallets, die als physische Geräte für besonders hohe Sicherheit sorgen, ist der Ledger Nano S das Einsteigermodell für Gelegenheitsnutzer oder als Zweitgerät geeignet. Es unterstützt über 100 Kryptowährungen und mehr als 1.000 Tokens. Private Schlüssel verlassen das Gerät niemals und sind vor Internetzugriffen geschützt. Es gibt keine Bluetooth-Verbindung, was das Risiko von Hackerangriffen reduziert.
Jedoch ist die Speicherkapazität begrenzt, sodass nicht alle Kryptowährungen gleichzeitig verwaltet werden können. Die Lebensdauer des Akkus beträgt etwa fünf Jahre. Der Preis liegt bei 59 US-Dollar. Das Modell Ledger Nano X ist Schritt für Schritt die bessere Wahl für Vielnutzer und bietet eine breitere Unterstützung mit über 1.800 Coins und Tokens.
Bluetooth-Funktionalität erleichtert die mobile Nutzung, wird aber mit einer robusten Sicherheitsarchitektur kombiniert, um unberechtigte Verbindungen zu verhindern. Das Gerät beinhaltet zudem einen Secure Element Chip, welcher die Sicherheit auf ähnlichem Niveau zu modernen Kreditkarten gewährleistet. Kompatibilität mit anderen Cold Wallets, wie Trezor, ist ebenfalls gegeben. Der Preis liegt bei 149 US-Dollar, wobei keine zusätzlichen Wallet-Gebühren anfallen. Die Trezor Model T Wallet setzt auf Offenheit durch Open-Source-Software und unterstützt über 1.
600 Coins. Sie verfügt über ein farbiges Touchscreen-Display und ist mit Windows, macOS und Linux kompatibel. Für Android gibt es ebenfalls begrenzte Unterstützung, für Apple-Geräte jedoch nicht. Die Verbindung erfolgt ausschließlich über USB-Kabel, was physische Sicherheit garantiert. Mit einem Preisschild von 215 US-Dollar gehört sie zu den höherpreisigen Hardware-Lösungen, überzeugt jedoch durch ihre Funktionalität und Sicherheit.
Die Gebühren hängen von der gewünschten Transaktionsgeschwindigkeit ab, langsamere Transaktionen sind günstiger. Wer die passende Wallet auswählen möchte, sollte sich zunächst über den eigenen Bedarf klar werden. Wenn ausschließlich Bitcoin im Fokus steht, sind Coinbase, Electrum und Mycelium sehr empfehlenswert. Für Nutzer, die eine breite Palette an Kryptowährungen nutzen wollen, bringen ZenGo, Binance, Crypto.com, Ledger Nano X und Trezor Model T umfangreiche Optionen und starke Sicherheitsvorkehrungen mit.
Wer nur ein einfaches Gerät für gelegentliche Nutzung sucht oder eine Backup-Wallet benötigt, ist mit dem Ledger Nano S gut bedient. Desktop-Nutzer finden mit Electrum und Exodus eine gelungene Symbiose aus klassischem Desktop-Interface und mobilen Zugriffsmöglichkeiten. Das Thema Sicherheit steht bei allen genannten Wallets klar im Vordergrund und keines der Modelle sollte bei der Speicherung privater Schlüssel und Zugangsdaten Kompromisse eingehen. Je nachdem wie hoch die Ansprüche an den Support und die Benutzererfahrung sind, können preisliche und funktionale Unterschiede ausgemacht werden. Gerade in puncto Gebühren ist es empfehlenswert, die Konditionen genau zu prüfen.
Wallets wie Coinbase (bei interner Wallet-Kommunikation), ZenGo, Exodus und die Ledger-Geräte bieten Transaktionen mit vergleichsweise niedrigen Kosten. Dem gegenüber steht Mycelium, das trotz seiner hohen Gebühren als sehr zuverlässig und sicher gilt. Die Vielfalt der Wallet-Angebote zeigt, dass der Kryptowährungsmarkt reif für unterschiedliche Nutzertypen ist – vom Anfänger über den erfahrenen Trader bis hin zum sicherheitsbewussten Langzeitinvestor. Die Krypto Wallets 2022 bieten daher für nahezu jeden das passende Produkt, um digitale Assets sicher, flexibel und komfortabel zu verwalten.