Die Welt der Browsergames hat sich über die Jahre enorm weiterentwickelt. Was einst einfache Flash- und JavaScript-Spiele waren, profitiert heute von modernen Webtechnologien, die eine beeindruckende Performance und interaktive Erlebnisse direkt im Browser ermöglichen. Ein besonders spannendes Beispiel für diesen Wandel ist die Neuentwicklung des Klassikers „Fishy“, einem beliebten Survival-Spiel, das ich komplett in der Programmiersprache Rust neu geschrieben habe und über WebAssembly (WASM) nahtlos im Browser lauffähig mache. Diese Kombination aus Rust und WebAssembly eröffnet völlig neue Möglichkeiten für die Spieleentwicklung im Web und bietet eine solide Grundlage für eine zukunftssichere, performante und zugleich moderne Spielerfahrung. Dabei ist das gesamte Projekt Open Source, was auch anderen Entwicklern einen Einstieg in moderne Web-Game-Entwicklung erleichtert.
„Fishy“ war ursprünglich ein Flash-Spiel, bei dem es darum geht, als kleiner Fisch in einem Meer voller Gefahren möglichst lange zu überleben. Das Ziel besteht darin, andere kleinere Fische zu fressen, um zu wachsen, und sich vor größeren Fischen zu schützen. Die Mechanik ist einfach, aber fesselnd, und hat in der Vergangenheit viele Spieler begeistert. Die Entscheidung, dieses Spiel neu aufzusetzen, war geprägt von der Vision, zugleich die bestehende Erfahrung zu modernisieren und zugleich die Vorteile von Rust und WebAssembly zu nutzen. Rust hat sich in den letzten Jahren als feste Größe in der Softwareentwicklung etabliert, vor allem wegen seiner Speichersicherheit, Leistung und modernen Features.
Für Spieleentwickler bietet Rust die Chance, performante Programme zu schreiben, die sicher und stabil laufen. Die Verbindung mit WebAssembly ermöglicht es, Rust-Code direkt im Browser auszuführen, wodurch die Leistung von nativen Anwendungen auf Web-Anwendungen übertragen wird. Für ein Spiel wie „Fishy“ bedeutet das flüssige Animationen, effiziente Logik-Berechnungen und eine geräuschlose Integration in den Browser ohne zusätzliche Plugins oder Installationen. Die Entwicklung begann mit dem Ziel, das Gameplay originalgetreu zu erhalten und gleichzeitig die Performance und Stabilität zu verbessern. Dies bedeutete, dass die Spiellogik, die Bewegung der Fische, die Kollisionserkennung und das Wachstumsprinzip komplett neu implementiert werden mussten.
Rust war hierbei die perfekte Wahl, um eine saubere und effiziente Code-Basis zu schaffen. Zudem unterstützt die Rust-Community eine Vielzahl von Bibliotheken, die die Entwicklung von Spielen und Web-Anwendungen erleichtern. Das Kompilieren nach WebAssembly stellt sicher, dass der Rust-Code im Browser nativ ausgeführt wird, was einen enormen Performance-Zuwachs gegenüber reinen JavaScript-Implementierungen bringt. Dabei fungiert WebAssembly als eine Art Maschinencode im Browser, der in einem sicheren Sandboxed-Umfeld läuft und eine schnelle Ausführung ermöglicht. Die Verbindung zwischen WebAssembly und JavaScript wird über die sogenannten Bindings realisiert, die die Interaktionen mit HTML-Elementen sowie die Steuerung der Benutzeroberfläche gewährleisten.
Ein entscheidender Vorteil dieser Vorgehensweise liegt in der Open-Source-Verfügbarkeit des Projekts. Durch die Veröffentlichung auf einer Plattform wie GitHub oder itch.io kann die Community Vorschläge einbringen, Fehler melden und das Spiel aktiv mitgestalten. Offener Quellcode fördert nicht nur Transparenz, sondern auch Innovation und Weiterentwicklung. Andere Entwickler können von den Erfahrungen profitieren, eigene Module hinzufügen oder den Code für eigene Projekte anpassen.
Im Fall von „Fishy“ bedeutet das, dass jeder das Spiel ausprobieren, analysieren und verstehen kann, wie Rust und WebAssembly zusammenspielen. Das fertige Spiel lässt sich direkt im Browser ohne Installation spielen und bietet eine flüssige Bedienung, die sich auch auf mobilen Geräten bewährt. Die minimalistischen Grafiken und die simple Steuerung legen den Fokus auf das Gameplay selbst, das sich intuitiv steuern lässt. Auch technische Optimierungen wie Ladezeiten, Speicherverbrauch und Responsivität wurden intensiv berücksichtigt, um ein rundum positives Spielerlebnis zu garantieren. Darüber hinaus bietet die Umstellung auf moderne Technologien viele Zukunftsperspektiven.
Rust und WebAssembly werden stetig weiterentwickelt und bieten immer häufiger neue Features, die das Erstellen komplexerer Spiele ermöglichen. Inline-Assembly-Optimierungen, Multithreading durch Web Workers und neue Grafikschnittstellen können zukünftig das Spieleerlebnis weiter verbessern. So steht „Fishy“ nicht nur als nostalgisches Spiel, sondern auch als Beispiel für die Möglichkeiten moderner Webspiele. Die technische Umsetzung zeigt auch, wie Entwickler mit modernen Toolchains arbeiten können. Das Einrichten von Rust-Projekten und das Kompilieren zu WebAssembly erfordern ein gewisses Maß an Fachwissen, aber durch umfangreiche Dokumentationen, Community-Support und unterstützende Tools gestaltet sich der Einstieg zunehmend einfacher.
Die Verknüpfung zu HTML5, die Steuerung mittels JavaScript und die Integration von Nutzerinteraktionen sind wichtige Bestandteile, die beim Entwickeln von Web-WASM-Anwendungen beherrscht werden müssen. Nicht zu unterschätzen ist der Stellenwert solcher Open-Source-Projekte auch für Bildungszwecke. Sowohl Lernende als auch erfahrene Programmierer erhalten die Möglichkeit, tief in Rust und WebAssembly einzutauchen, indem sie den Quellcode analysieren und anpassen. Spiele bieten dabei einen motivierenden Rahmen, um theoretische Kenntnisse praxisnah zu vermitteln. Durch diese Verbindung von Coding und Gameplay wird Lernen greifbar und unterhaltsam.
Das Neuschreiben von „Fishy“ mit Rust und WebAssembly zeigt exemplarisch, wie traditionelle Spieleideen mit modernen Programmierparadigmen neu interpretiert werden können. Es ist ein Zeugnis dafür, dass der Browser eine immer leistungsfähigere Plattform für Spiele ist, die mit nativer Software konkurrieren können. Der Open-Source-Charakter sorgt dafür, dass innovatives Wissen nicht in Firmen abgeschotteten Räumen verbleibt, sondern öffentlich zugänglich gemacht wird – eine wichtige Grundlage für das Wachstum der Web-Game-Community. Zukunftsorientierte Entwickler, die Interesse an performanter Spieleentwicklung haben, finden in der Kombination von Rust und WebAssembly einen vielversprechenden Ansatz. Der Einstieg mag anfangs herausfordernd sein, doch die Vorteile hinsichtlich Geschwindigkeit, Sicherheit und Portabilität sprechen klar für sich.