Der Krypto-Markt befindet sich in einem ständigen Wandel, geprägt von technologischem Fortschritt und veränderten Nutzererwartungen. Eine Debatte, die dabei immer wieder aufkommt, dreht sich darum, was im Ökosystem wertvoller ist: die Blockchains selbst oder die darauf aufbauenden Anwendungen, die sogenannten dezentralen Apps (DApps). Während viele zunächst den Eindruck haben, dass DApps aufgrund ihrer Nutzerfreundlichkeit und direkten Anwendung über höhere Werte verfügen, zeigt der Markt eine andere Realität. Blockchains stellen die fundamentale Basis dar, auf der alle Anwendungen aufgebaut sind und ohne die kein DApp überhaupt existieren kann. Deshalb bewertet der Krypto-Markt Netzwerkebene deutlich höher als die einzelnen Anwendungen.
Im Web2-Internet wurden häufig die Anwendungen wie Google oder Facebook als wertstiftender angesehen, während die Protokolle wie HTTP oder TCP/IP eher als technische Grundlage betrachtet wurden. Diese Paradigmen werden von manchen Experten auf den Krypto-Bereich übertragen und bilden somit die Annahme, dass DApps den Großteil des Wertes besitzen, während Blockchains nur ein unsichtbares Fundament darstellen. Doch die Realität des Blockchain-Ökosystems widerspricht dieser Sichtweise. Die sogenannten „Fat Protocols“ zeigen, dass in der Blockchain-Welt die zugrundeliegenden Protokolle – also die Blockchains – erheblich mehr Wert ansammeln als die Anwendungen auf ihnen. Dies liegt daran, dass die kryptografische Infrastruktur und das Vertrauen in die Blockchain für nahezu jede Transaktion und Interaktion innerhalb eines DApps unerlässlich sind.
Token von Blockchains gewinnen durch steigende Nutzerzahlen und erhöhten Anwendungsverkehr an Wert, während DApps die Nutzer anziehen und versorgen. Aktuelle Zahlen belegen diesen Trend eindrucksvoll. Im Jahr 2024 kontrollierten Blockchains etwa 70 Prozent des gesamten Krypto-Marktvolumens außerhalb von Bitcoin und Stablecoins und generierten dabei 6 Milliarden US-Dollar an Gebühren. Im Gegensatz dazu hatten DApps nur einen Marktanteil von 30 Prozent, konnten aber 3,3 Milliarden US-Dollar an Gebühren erwirtschaften. Das zeigt zwar, dass DApps durch Nutzung wachsen und reale Werte generieren, dennoch sind sie auf das Fundament der Blockchains angewiesen, um überhaupt funktionieren zu können.
Die Analogie des Straßen- und Städtebaus verdeutlicht diesen Zusammenhang treffend: Blockchains bauen die Straßen, DApps errichten die Städte. Ohne Straßen wären die Städte isoliert, nicht erreichbar und kaum nutzbar. Ebenso verhält es sich mit Blockchains und Anwendungen. Die Blockchains stellen die Infrastruktur, das Vertrauen und die Sicherheit bereit, die es Anwendungen ermöglichen, reibungslos und sicher zu funktionieren. Nutzer interagieren womöglich zuerst mit einer App, jedoch verlassen sie sich auf die zugrundeliegende Blockchain, um sämtliche Daten und Transaktionen transparent und unveränderlich zu speichern.
Ein fundamentaler Aspekt, der oft übersehen wird, ist die Rolle der Blockchains als Zeitstempel und vertrauenswürdige Instanzen. Sie sorgen für die Unveränderlichkeit aller Daten und ermöglichen so das Vertrauen zwischen den Beteiligten in einem dezentralisierten Umfeld. DApps profitieren daher direkt von den sicheren und transparenten Eigenschaften der Blockchains und können nur so innovative Anwendungsfälle in den Bereichen Gaming, Finanzen, Sozialen Netzwerken und mehr realisieren. Ein weiterer spannender Trend ist der Aufstieg modularer App-Chains, auch als „App Chains“ bezeichnet. Diese spezialisierten Blockchains sind darauf ausgelegt, einzelne Anwendungen mit eigenen Ressourcen und Kapazitäten zu versorgen.
Dadurch wird die Leistung optimiert und Engpässe in bestehenden Netzwerken behoben. Modularität zeigt nochmals, dass Anwendungen nicht autonom existieren, sondern immer an eine leistungsstarke Blockchain gekoppelt sein müssen, die als Fundament fungiert. Diese Entwicklung bestätigt erneut die übergeordnete Bedeutung der zugrunde liegenden Blockchain-Technologie für die Krypto-Industrie. In der Praxis zeigt der Markt, dass hohe Gebühren oft ein Indikator für starke Nutzung und damit für Wertschöpfung sind. Dass DApps im ersten Quartal 2025 mehr Gebühren als Blockchains generierten, lässt sich durchaus als Zeichen für gesteigertes Nutzerinteresse und wachsende Anwendungsfälle interpretieren.
Doch auch hier wird klar, dass selbst die am stärksten genutzten Anwendungen ohne die sichere, dezentrale Basis nicht bestehen können. Die langfristige Wertentwicklung und Marktakzeptanz konzentriert sich daher auf Blockchains, weil diese die vertrauenswürdige Infrastruktur bereitstellen, auf der sämtliche Kryptoprodukte und -dienstleistungen aufbauen. Investoren und Marktteilnehmer erkennen zunehmend, dass Wert nicht allein an kurzfristigen Einnahmen und Nutzerzahlen gemessen werden darf. Vielmehr spiegeln sich Stabilität, Unveränderlichkeit und das Potential für nachhaltiges Wachstum in der Bewertung von Blockchains wider. Darüber hinaus sorgt die Blockchain-Infrastruktur für Dezentralisierung, was den unveränderlichen Charakter der Daten und die Resistenz gegenüber Zensur garantiert.
Das ist ein Kernelement, welches DApps von traditionellen Apps unterscheidet und erst ermöglicht, dass Nutzer die volle Kontrolle über ihre Daten und Transaktionen behalten. Ohne dieses Fundament würden Anwendungen ihre Vorteile weitgehend einbüßen und letztendlich in zentralisierten Systemen enden. Ein weiteres Argument für den höheren Wert von Blockchains ist die Skalierbarkeit und Interoperabilität. Während einzelne DApps oft nur einen Teilbereich bedienen, haben Blockchains das Potenzial, als universelle Plattform fungieren, auf der eine Vielzahl von Anwendungen, Token und Services zusammenlaufen können. Dies macht sie zu einem unverzichtbaren Infrastrukturstück für das gesamte Ökosystem.
Blockchains leisten zudem entscheidende Arbeit bei der Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit des Netzwerks. Sie verwalten Tokenökonomien, koordinieren Anreize und Governance-Mechanismen. Ohne diese Funktionen könnten Anwendungen nicht profitabel und nachhaltig betrieben werden. Das Zusammenspiel von technischer Infrastruktur und wirtschaftlichen Anreizen stärkt die Position der Blockchains als das Herzstück im Krypto-Ökosystem. Die Wertzuweisung des Marktes reflektiert all diese Faktoren.
Während Anwendungen ausreichend innovativ sein müssen, um Nutzer zu gewinnen, sind sie doch auf das Fundament vertrauter, verifizierter und sicherer Blockchains angewiesen. Die langfristige Perspektive zeigt, dass Blockchains ein unverzichtbares Rückgrat darstellen, auf dem die Industrie aufbaut und wächst. Schließlich sollte die Betrachtung von „Wert“ nicht allein auf finanzielle Aspekte wie Marktwerte und Gebühren beengt werden. Wert bedeutet auch die Anerkennung der fundamentalen Rolle, die Blockchains als vertrauenswürdiges Fundament für Entwicklung, Anwendung und Interaktion in der DeFi- und Web3-Welt spielen. Marktakteure verstehen zunehmend, dass ein isoliertes Betrachten der DApps keinen realistischen Blick auf das Ökosystem erlaubt.
Zusammenfassend zeigt sich klar, dass Blockchains mehr sind als nur technische Protokolle. Sie sind das Rückgrat des gesamten Krypto-Ökosystems, der Garant für Sicherheit, Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit. Ohne sie wären DApps nicht funktionstüchtig, und selbst die bestentwickelten Anwendungen könnten nicht gedeihen. Die Wertschätzung des Marktes spiegelt genau diese Realität wider: Blockchains sind die wertvollere und unverzichtbarere Komponente im gesamten Krypto-Bereich. Für Investoren, Entwickler und Nutzer bedeutet das, die technologische Infrastruktur mit hohem Stellenwert zu betrachten und entsprechend zu unterstützen.
Nur so kann die Kryptowährungsbranche ihr dauerhaftes Wachstum und ihre Innovationskraft sicherstellen.