Bitcoin hat sich seit seiner Einführung immer wieder als revolutionäre digitale Anlageklasse etabliert. Für das Jahr 2024 sehen Experten der renommierten Bank Standard Chartered erneut ein starkes Wachstum für die weltweit bekannteste Kryptowährung. Ihr jüngster Bericht hebt hervor, dass Bitcoin auf dem besten Weg ist, die Marke von 100.000 US-Dollar zu erreichen, was einem Anstieg von mehr als 160 Prozent gegenüber dem aktuellen Preis entspricht. Diese Prognose ist nicht nur optimistisch, sondern auch gut begründet – eine Kombination aus fundamentalen Faktoren und Markttrends spricht dafür, dass ein neues „Crypto Spring“ beginnen könnte.
Ein wichtiger Faktor für diesen potenziellen Preissprung ist die steigende Dominanz von Bitcoin im digitalen Asset Bereich. Während es viele verschiedene Kryptowährungen gibt, hat Bitcoin seine Stellung als Marktführer weiter gefestigt. Anfang 2023 lag die Bitcoin-Dominanz bei etwa 45 Prozent, doch mittlerweile beträgt sie rund 50 Prozent. Diese Zunahme spiegelt das Vertrauen der Anleger und Institutionen wider, die Bitcoin als digitalen Wertspeicher bevorzugen. Durch die höhere Dominanz schiebt sich auch der Gesamtwert des Bitcoin-Markts nach oben, was eine wichtige Triebfeder für den Kurs darstellt.
Eine weitere bedeutende Entwicklung ist das Verhalten der Bitcoin-Miner. In den letzten Monaten ist zu beobachten, dass Miner ihre Bestände weniger häufig verkaufen. Der Anteil der verkauften Bitcoins aus Mining-Aktivitäten hat sich auf etwa 80 Prozent im vierten Quartal 2023 reduziert. Dies bedeutet, dass mehr Bitcoin vom Markt genommen und gehortet wird – ein Zeichen für steigendes Vertrauen in die zukünftige Wertentwicklung. Miner bauen dabe ihre Reserven auf, da sie von einem langfristigen Preisanstieg ausgehen, was den Angebotsdruck auf dem Markt verringert und somit zu Wertsteigerungen führen kann.
Ein zyklisches Ereignis, das oft im Mittelpunkt von Bitcoin-Preisdiskussionen steht, ist die sogenannte Bitcoin-Halving. Diese halbiert die Belohnung für das Mining neuer Blöcke etwa alle vier Jahre und reduziert damit die neu auf den Markt kommenden Bitcoins. Das nächste Halving ist für April 2024 angesetzt. Traditionell folgt auf ein Halving eine Phase signifikanter Preisanstiege, die ihren Höhepunkt meist 12 bis 18 Monate nach dem Event erreichen. Das bevorstehende Halving dürfte also den Bitcoin-Preis weiter stützen und als Katalysator für die erwartete Rallye dienen.
Auch von der regulatorischen Seite gibt es positive Impulse, insbesondere in den USA. Die mögliche Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs wird in der Branche als wichtige Entwicklung angesehen, die frische Kapitalzuflüsse in den Bitcoin-Markt bringen könnte. Bisher war die Zulassung solcher ETFs durch die Securities and Exchange Commission (SEC) erschwert, da diese den Spot-Handel bei Bitcoin skeptisch bewertet. Allerdings hat die SEC in mehreren Gerichtsverfahren Niederlagen erlitten, was die Chancen für eine baldige Einführung dieser Produkte erhöht. Schon jetzt rechnen Experten damit, dass amerikanische Spot-ETFs früher als erwartet genehmigt werden könnten, was den Preis von Bitcoin vor dem Halving weiter nach oben treiben dürfte.
Ein Spot-ETF ermöglicht es Investoren, Bitcoin direkt über traditionelle Brokerage-Konten zu erwerben, ohne sich um Wallets oder private Schlüssel kümmern zu müssen. Die Einführung dieser Finanzprodukte würde somit die Zugänglichkeit und das institutionelle Interesse an Bitcoin deutlich steigern. Diese breitere Marktzugang könnte zu einem Anstieg der Nachfrage führen, der die Kursrallye weiter befeuern würde. Neben diesen Faktoren wirken auch makroökonomische Rahmenbedingungen unterstützend. Die Renditen von US-Staatsanleihen sind in den letzten Wochen gefallen, insbesondere die 30-jährigen Anleihen.
Sinkende Renditen bei sicheren Anlagen wie Staatsanleihen machen risikoreichere Investitionen attraktiver. Bitcoin wird vielfach als langfristige Anlage und digitales Gold angesehen, weshalb fallende Zinsen traditionell zu verstärktem Interesse an der Kryptowährung führen. Die Kombination aus niedrigeren Renditen und den genannten strukturellen Faktoren könnte einen starken Anstieg der Nachfrage nach Bitcoin bewirken. Standard Chartered betont in seinem Bericht, dass „Crypto Spring“ begonnen hat und der Markt sich in einer Phase des Aufschwungs befindet, die zahlreiche Investoren anziehen wird. Neben dem prestigeträchtigen Finanzinstitut zeigen sich auch andere Analysten optimistisch.
Firmenspezialisten wie bei Bernstein gehen davon aus, dass Bitcoin sogar bis Mitte 2025 die Marke von 150.000 US-Dollar erreichen könnte. Diese Einschätzungen untermauern den Glauben, dass 2024 ein entscheidendes Jahr für Bitcoin sein wird. Aus technischer Sicht ist Bitcoin trotz der rasanten Kurssteigerung in 2023 mit einem Anstieg von etwa 130 Prozent weiterhin in einem gesunden bullischen Trend. Der Chart zeigt, dass wichtige Widerstände durchbrochen wurden und sich zunehmend Käufer auf höherem Niveau festsetzen.
Die Kombination aus fundamentalen und technischen Indikatoren liefert eine starke Argumentationsbasis für einen weiteren Kursanstieg. Für Anleger bedeutet diese Entwicklung Chancen, aber auch Risiken. Der Kryptowährungsmarkt ist für seine Volatilität bekannt, und kurzfristige Kurseinbrüche können nicht ausgeschlossen werden. Dennoch bietet der aktuelle Trend urgierende Gründe, Bitcoin als langfristige Wertanlage in Betracht zu ziehen. Einschränkungen und regulatorische Herausforderungen bleiben zwar bestehen, doch die Märkte signalisieren klare Wachstumschancen.