SWIFT plant Blockchain-Integration zur Verbindung globaler digitaler und Fiat-Transaktionen In einer wegweisenden Ankündigung hat die interbankliche globale Netzwerkinstitution SWIFT angekündigt, an Lösungen zu arbeiten, die ihre Infrastruktur mit regulierten digitalen Vermögenswerten und Währungen verbinden sollen. Diese Entwicklung könnte die Art und Weise revolutionieren, wie Finanzinstitutionen internationale Transaktionen abwickeln, indem sie die Kluft zwischen klassischen Fiat-Währungen und emergenten digitalen Vermögenswerten überbrückt. Die Vision von SWIFT ist es, seinen Mitgliedern eine nahtlose Schnittstelle zu bieten, über die sie sowohl bestehende als auch neuartige Vermögenswerte und Währungsarten nutzen können. Dies könnte die Zugänglichkeit für Unternehmen und Institutionen erheblich erhöhen, die bislang Schwierigkeiten hatten, in die digitale Vermögenslandschaft einzutauchen. SWIFT will somit die traditionelle Finanzwelt mit der aufstrebenden Welt der digitalen Währungen in Einklang bringen.
Ein zentrales Anliegen bei diesem Vorhaben ist die Interoperabilität zwischen den verschiedenen digitalen und Fiat-Vermögenswerten. SWIFT hebt hervor, dass die Fragmentierung der Blockchain-Plattformen und die unterschiedlichen regulatorischen Rahmenbedingungen eine der größten Herausforderungen für institutionelle Investoren darstellen. In der aktuellen Situation gibt es oft eine Vielzahl von „digitalen Inseln“, die den Austausch von Werten und die Kommunikation zwischen verschiedenen Systemen erschweren. Ein einheitliches System, das verschiedene Vermögenswerte und Währungen integriert, könnte diese Hürden abbauen und so die Effizienz und Geschwindigkeit von Transaktionen erhöhen. Einblicke in die Beweggründe hinter diesem Schritt bietet eine kürzlich durchgeführte Umfrage von Celent und BNY Mellon, nach der 91 % der institutionellen Investoren an tokenisierten Vermögenswerten interessiert sind.
Diese Zahl verdeutlicht den wachsenden Enthusiasmus für die Möglichkeiten, die die Tokenisierung bieten kann, und weist darauf hin, dass der Markt für tokenisierte Vermögenswerte in den kommenden Jahren möglicherweise ein Volumen von bis zu 30 Billionen US-Dollar erreichen könnte. SWIFT hat bereits erste Erfolge bei der Erprobung von Blockchain-Technologie erzielt. In ihren ersten beiden Phasen von CBDC-Sandbox-Projekten konnten sie nachweisen, dass ihre Infrastruktur in der Lage ist, den Austausch von tokenisiertem Wert über mehrere öffentliche und private Blockchains hinweg zu unterstützen. Diese Erfolge sind vielversprechend und zeigen, dass SWIFT in der Lage ist, die Herausforderungen der Integration unterschiedlicher Netzwerke und Vermögenswerte zu meistern. Ein besonders spannender Aspekt dieser Entwicklung ist die angestrebte Möglichkeit, „Delivery-versus-Payment“ (DvP) und „Payment-versus-Payment“ (PvP) Transaktionen zu ermöglichen.
Dies würde es Nutzern erlauben, tokenisierte Vermögenswerte direkt über das SWIFT-Netzwerk zu handeln, wobei die Abwicklung und der Zahlungsverkehr gleichzeitig stattfinden. Solche Transaktionen könnten die Effizienz erhöhen und das Risiko, das bei herkömmlichen Abwicklungsmodellen besteht, erheblich reduzieren. Dennoch weist SWIFT darauf hin, dass die vollständige Umsetzung von DvP-Transaktionen durch das Fehlen einer global regulierten digitalen Geldform erschwert wird. Daher wird angestrebt, die Abwicklung tokenisierter Vermögenswerte mit einer Cash-Zahlungsebene im SWIFT-Netzwerk zu verbinden. Hierbei könnten digitale Währungen wie Central Bank Digital Currencies (CBDCs) und regulierte Stablecoins eine Schlüsselrolle spielen.
Die Reaktionen in der Krypto-Community auf die Ankündigung von SWIFT sind vielfältig. Einige Stakeholder scheinen jedoch die Botschaft von SWIFT missverstanden zu haben. Der Leiter der Digital-Assets-Research-Abteilung bei VanEck, Mathew Sigel, äußerte sich beispielsweise dahingehend, dass Ethereum das einzige Layer-1-Netzwerk sei, das SWIFT für seine Experimente erwähnt habe. Diese Äußerung wurde von Zach Rynes, der als Community-Liaison für Chainlink tätig ist, berichtigt. Rynes stellte klar, dass die Zusammenarbeit von SWIFT tatsächlich mit Chainlink und mehreren Finanzinstitutionen besteht, die Chainlink’s Cross-Chain Interoperability Protocol (CCIP) für die Interoperabilität zwischen SWIFT und anderen Blockchains nutzen.
Ein weiterer Missverständnis betraf die Behauptung, dass der Begriff „regulierte digitale Vermögenswerte“ in Zusammenhang mit Ripple XRP stehe. Rynes wies darauf hin, dass XRP in diesem speziellen Zusammenhang keine Rolle spiele und dass die einzige Blockchain-Initiative, die direkt involviert ist, Chainlink sei. Insgesamt zeigt die Initiative von SWIFT, dass traditionelle Finanzinstitute beginnen, die Möglichkeiten, die die Blockchain-Technologie bietet, ernsthaft zu prüfen. Die Möglichkeit, digitale und Fiat-Transaktionen nahtlos zu integrieren, könnte nicht nur den Zugang zu Finanzdienstleistungen für Unternehmen und Investoren verbessern, sondern auch das Vertrauen in digitale Vermögenswerte stärken. SWIFT hat mit seiner globalen Reichweite und seinem umfangreichen Netzwerk von Finanzinstitutionen das Potenzial, als Brücke zwischen der klassischen Finanzwelt und der digitalen Zukunft zu fungieren.