Die Welt der Kryptowährungen wächst stetig und mit ihr die Bedeutung der sicheren Aufbewahrung digitaler Vermögenswerte. Hardware Wallets sind dabei längst nicht mehr nur ein Nischenthema für Technikexperten, sondern auch für Privatanleger und Investoren von zentraler Bedeutung. Unter den etablierten Geräten auf dem Markt nimmt die Trezor One eine besondere Stellung ein – als älteste erhältliche Hardware Wallet hat sie Pionierarbeit geleistet und sich durch ihre Kombi von Sicherheit, Nutzerfreundlichkeit und Erschwinglichkeit einen guten Ruf erarbeitet. Doch lohnt sich der Kauf der Trezor One im Jahr 2024 noch, oder sind neuere Modelle die bessere Wahl? Diese Frage wollen wir im folgenden Test umfassend beleuchten. Hardware Wallets sind spezielle physische Geräte, die darauf ausgelegt sind, private Schlüssel – jene sensiblen Daten, die den Zugang zu Kryptowährungen ermöglichen – vollständig offline zu speichern.
Im Gegensatz zu Software-Wallets auf dem Smartphone oder PC genießen diese Geräte somit einen deutlichen Sicherheitsvorteil, da sie nicht direkt mit dem Internet verbunden sind und damit gegen Hackerangriffe, Malware und Phishing geschützt werden. Die Trezor One wurde von SatoshiLabs entwickelt und 2014 auf den Markt gebracht. Bei der Konstruktion lag der Fokus von Anfang an auf einem robusten Sicherheitskonzept, das dem damaligen Stand der Technologie Rechnung trug. Das Gehäuse besteht aus schlagfestem ABS Kunststoff, das Gerät selbst ist kompakt und mit nur 12 Gramm besonders leicht. Obwohl das Design einfach und nüchtern wirkt, steht funktionale Sicherheit an oberster Stelle.
Die Hardware ist mit einem STM32 F2 Microcontroller und einem ARM Cortex-M3 Prozessor ausgestattet, die für eine sichere Steuerung sorgen. Ein integrierter OLED-Bildschirm mit einer Auflösung von 128x64 Pixeln erlaubt die Anzeige von wichtigen Informationen und die physische Bestätigung von Transaktionen über zwei Funktionstasten. Anders als bei modernen Geräten wie dem Trezor Model T verfügt die Trezor One nicht über einen Touchscreen. Dies ist auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig, die Nutzung über zwei Knöpfe ist jedoch intuitiv und minimiert mögliche Angriffsflächen. Um den Schlüssel vor unerlaubtem Zugriff zu schützen, verlangt das Gerät eine PIN-Eingabe, die ausschließlich am Gerät selbst stattfindet.
Zusätzlich lässt sich eine Passphrase konfigurieren, die eine weitere Sicherheitsebene schafft. Sollte das Gerät einmal verloren gehen oder gestohlen werden, ermöglicht die Verwendung einer 12- oder 24-Wort-Wiederherstellungsphrase die Wiederherstellung des Wallets auf einem anderen Gerät. Die Kompatibilität der Trezor One ist beeindruckend: Über 1.800 Kryptowährungen werden unterstützt, darunter bekannte Coins wie Bitcoin, Ethereum, Litecoin, Ripple, aber auch zahlreiche weniger bekannte Token. Beachten sollte man dabei, dass immer nur zehn Krypto-Konten gleichzeitig verwaltet werden können.
Die Einrichtung ist einfach gestaltet. Über die Webseite suite.trezor.io wird die Trezor Suite Software heruntergeladen und installiert, mit deren Hilfe das Gerät konfiguriert wird. Nutzer werden Schritt für Schritt durch Erstellung der PIN, Sicherung der Wiederherstellungsphrase sowie Verknüpfung mit verschiedenen Wallets geführt.
Die Verbindung zum Computer oder Android-Smartphone erfolgt über ein USB-Kabel. Allerdings gibt es keine native Smartphone-App, was im heutigen mobilen Zeitalter als Nachteil empfunden werden kann. Android-Nutzer können über die WebUSB-API oder die Trezor Bridge dennoch eine Verbindung herstellen, iOS wird offiziell nicht unterstützt. Hinsichtlich der Sicherheit setzt die Trezor One auf bewährte Technologien. Neben der PIN-Sicherheit und der physischen Bestätigung jeder Transaktion besitzt das Gerät eine Trusted Display Funktion, die Manipulationen am Gerät extrem erschwert.
Die Steuerung der Datenkommunikation kann wahlweise über das Tor-Netzwerk erfolgen, was die Anonymität und Privatsphäre beim Handeln erhöht. Das Fehlen einer Batterie bedeutet, dass das Gerät stets über USB mit Strom versorgt werden muss, was die Nutzung etwas unflexibler gestaltet, jedoch die Gefahr von Akkuproblemen eliminiert. Ein weiterer Kritikpunkt ist die verbesserungswürdige Verarbeitungsqualität. Viele Nutzer berichten von einem eher billigen Kunststoffgehäuse, das sich im Vergleich zu neueren Wallets nicht besonders hochwertig anfühlt. Trotzdem steht die Substanz der Sicherheit an erster Stelle, und auf dieser Ebene enttäuscht das Gerät nicht.
Für viele Einsteiger, die ihre ersten Schritte in der Welt der Kryptowährungen machen, ist die Trezor One aufgrund ihres Preises attraktiv. Sie ist preiswerter als viele Konkurrenzprodukte und bietet dennoch alle wichtigen Funktionen, die man von einer Hardware Wallet erwartet. Die Bedienung erfordert nur eine kurze Eingewöhnung, und dank der umfangreichen Dokumentation und Nutzer-Community ist Hilfe schnell zu finden. Allerdings müssen Anwender bei der Nutzung hinsichtlich Mobilgeräten Abstriche machen, denn die fehlende App für iOS und die komplexere Integration in Smartphone-Umgebungen können hinderlich sein. Zudem ist der Bildschirm klein und ohne Touch-Funktion, was für Nutzer mit Sehschwäche oder diejenigen, die ein moderneres Interface gewohnt sind, ein Nachteil sein kann.
Im Vergleich zum Trezor Model T, das mit einem Farb-Touchscreen ausgestattet ist und zusätzliche Features bietet, hat die Trezor One aber einen großen Preisvorteil. Der Aufpreis des Model T beträgt fast das Dreifache, weshalb die günstigere Variante auch für weniger erfahrene Nutzer mit eher klassischem Anspruch interessant bleibt. Die Wallet eignet sich gut für jene, die Sicherheitsaspekte beim Umgang mit Kryptowährungen an erste Stelle setzen und auf unnötigen Schnickschnack verzichten können. Wer allerdings besonderen Wert auf eine moderne Nutzererfahrung, Touch-Steuerung oder native Smartphone-Kompatibilität legt, sollte andere Modelle in Betracht ziehen. Ein weiterer Punkt, der für manche Nutzer von Interesse sein dürfte, ist die Möglichkeit, die Startseite des Geräts individuell zu gestalten und beispielsweise ein eigenes Bild als Homescreen hochzuladen.
Das unterstützt die Personalisierung und macht die Handhabung angenehmer. Beim Thema Auszahlung von Kryptowährungen in Euro oder andere Fiat-Währungen gilt zu beachten, dass die Trezor One selbst keine integrierte Funktion zum direkten Geldtransfer auf Bankkonten bietet. Der Besitz eines Hardware Wallets steht im Zeichen hoher Sicherheit und Dezentralisierung, wodurch der Auszahlungsprozess etwas umständlicher ist: Man muss die Coins auf eine Krypto-Börse übertragen, welche die Auszahlung ins Fiat-Geld ermöglicht. Dies ist eine bewusste Entscheidung, um die Sicherheit des Wallets nicht zu gefährden, hat aber Einfluss auf die Flexibilität im Alltag. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Trezor One trotz ihres Alters weiterhin eine attraktive Option für viele Krypto-Nutzer darstellt.