Groupon, das international bekannte Unternehmen für Online-Gutscheine und lokale Angebote, hat im ersten Quartal 2025 die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen und damit für positive Schlagzeilen gesorgt. Nach einem herausfordernden Vorjahr und allgemein verhaltener Stimmung im E-Commerce-Sektor meldete das Unternehmen überraschend einen Gewinn – eine Entwicklung, die nicht nur für die Aktie von Bedeutung ist, sondern auch einen Hinweis auf die Erholung und Anpassungsfähigkeit von Groupon in einem sich ständig wandelnden Marktumfeld gibt. Die Veröffentlichung der Quartalszahlen erfolgte außerhalb der regulären Handelszeiten, was eine dynamische Reaktion der Märkte im vorbörslichen Handel zur Folge hatte. Die Aktien von Groupon stiegen in der Folge um über 12 Prozent und signalisierten das Vertrauen der Anleger in die Strategie des Unternehmens. Die erzielten Umsatzzahlen bewegten sich mit 117,2 Millionen US-Dollar über den Erwartungen von 115,5 Millionen US-Dollar und spiegeln eine positive Entwicklung trotz eines leichten Umsatzrückgangs von fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal wider.
Berücksichtigt man jedoch die Wechselkurseffekte, zeigt sich sogar ein moderates Wachstum von vier Prozent. Dies verdeutlicht die Widerstandsfähigkeit von Groupons Geschäftsmodell gegenüber kurzfristigen Währungsschwankungen und betont die lokale Stärke des Unternehmens. Besonders bemerkenswert ist der Gewinn je Aktie (EPS) von 18 Cent, womit Groupon die prognostizierten Verluste von 11 Cent deutlich übertraf. Dieser überraschende Gewinn wurde von Marktanalysten als ein Zeichen für eine verbesserte operative Effizienz und eine mögliche Trendwende im Geschäftsablauf gewertet. Diese Kennzahl wird als wichtiger Indikator für Investoren angesehen, da sie Auskunft über die Ertragskraft und Rentabilität des Unternehmens gibt.
Im gleichen Quartal konnten die Bruttobuchungen, also der Gesamtwert aller über die Plattform abgewickelten Transaktionen, um ein Prozent auf 386,5 Millionen US-Dollar gesteigert werden. Hier zeigt sich ebenfalls eine leichte Steigerung von zwei Prozent, wenn Wechselkurseffekte herausgerechnet werden. Dieses Wachstum bei den Bruttobuchungen ist ein entscheidender Indikator für die Geschäftsentwicklung, da es direkt die Kundenaktivität und die Marktakzeptanz widerspiegelt. Der CEO von Groupon, Dusan Senkypl, äußerte sich optimistisch über die Entwicklung des Unternehmens. Er hob insbesondere das Wachstum im nordamerikanischen Markt hervor, wo lokale Buchungen ein zweistelliges Wachstum verzeichneten.
Die Strategie, lokale Marktplätze zu stärken und geografisch sowie branchenspezifisch zu diversifizieren, zeige erste positiven Anzeichen und lasse das Unternehmen mit Zuversicht in die Zukunft blicken. Trotz der positiven Entwicklungen gab es auch gewisse Herausforderungen. Die verkauften Einheiten gingen im Jahresvergleich um sechs Prozent zurück, und die aktiven Kunden reduzierten sich um vier Prozent auf 15,5 Millionen Nutzer zum Stichtag 31. März. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass Groupon weiterhin daran arbeiten muss, seine Kundenbasis zu erweitern und die Kaufaktivitäten zu steigern.
Die Bruttogewinnmarge verzeichnete einen Rückgang von vier Prozent auf 106,3 Millionen US-Dollar. Auch der bereinigte EBITDA sank im Vergleich zum Vorjahresquartal von 19,5 Millionen auf 15,3 Millionen US-Dollar. Ein Rückgang bei der operativen Rentabilität kann unterschiedliche Ursachen haben, darunter Investitionen in Wachstumsinitiativen, höhere Marketingausgaben oder operative Herausforderungen. Das Betriebskapital von Groupon blieb stabil, während der freie Cashflow mit einem negativen Wert von 3,8 Millionen US-Dollar leicht unter dem Niveau des Vorjahres lag. Die solide Liquiditätsposition mit Barmitteln und bargeldähnlichen Vermögenswerten in Höhe von 226,8 Millionen US-Dollar am Quartalsende sichert dem Unternehmen den finanziellen Spielraum, um strategische Investitionen vorzunehmen und mögliche Schwankungen abzufedern.
Für das zweite Quartal 2025 zeigt sich Groupon ebenfalls optimistisch. Das Unternehmen erwartet einen Umsatz zwischen 121 Millionen und 123 Millionen US-Dollar, was die Konsensschätzung von 119,66 Millionen US-Dollar übertrifft. Zudem sollen die Bruttobuchungen im Bereich von vier bis sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen. Die bereinigte EBITDA-Erwartung liegt zwischen 14 Millionen und 17 Millionen US-Dollar. Auch für das Gesamtjahr wurde die Prognose für das Wachstum der Bruttobuchungen leicht angehoben, auf nunmehr drei bis vier Prozent, zuvor war man von zwei bis vier Prozent ausgegangen.
Die Umsatzprognose für 2025 wurde bekräftigt und liegt zwischen 493 Millionen und 500 Millionen US-Dollar, was in etwa dem Konsens der Analysten mit rund 497 Millionen US-Dollar entspricht. Die positive Kursreaktion von Groupon-Aktien im vorbörslichen Handel ist ein klares Zeichen dafür, dass der Markt die jüngsten Entwicklungen und die optimistische Ausrichtung würdigt. Das Unternehmen zeigt trotz rückläufiger Kundenzahlen und operativer Herausforderungen, dass es Wege findet, profitabel zu wirtschaften und Wachstumspotenziale zu heben. Insgesamt verdeutlichen die aktuellen Ergebnisse, dass Groupon sich in einem Prozess der Transformation und Neuausrichtung befindet. Die Fokussierung auf lokale Märkte, agile Anpassungen an Verbrauchertrends und die Nutzung neuer Geschäftsmodelle könnten dem Unternehmen dabei helfen, nachhaltig wettbewerbsfähig zu bleiben und langfristig Wert zu schaffen.
In einer Zeit, in der der E-Commerce und digitale Marktplätze einem intensiven Wettbewerb ausgesetzt sind, zeigt Groupon mit der überraschenden Quartalsbilanz, dass es trotz der laufenden Herausforderungen Perspektiven für eine positive Geschäftsentwicklung gibt. Die Anleger und Analysten bleiben gespannt, wie das Unternehmen die Chancen nutzen wird, um im weiteren Verlauf des Jahres seine Ziele zu erreichen und den Trend der Verbesserung fortzusetzen.