Uniswap Labs sperrte 253 Wallet-Adressen wegen angeblicher Verbrechen Uniswap Labs, ein führender Entwickler in der Kryptoindustrie, hat kürzlich für Aufsehen gesorgt, als das Unternehmen 253 Wallet-Adressen aufgrund mutmaßlicher Verbrechen gesperrt hat. Die Aktion wurde als Teil der Bemühungen von Uniswap Labs zur Einhaltung von US-Sanktionen durchgeführt. Die entdeckten Wallets gehören angeblich Kriminellen und Hackern oder stehen im Zusammenhang mit US-Regierungssanktionen. Die Sperraktion, die von dem Compliance-Anbieter TRM Labs bereitgestellt wurde, fand in den letzten vier Monaten statt. Laut Angaben eines Softwareentwicklers und erfahrenen DeFi-Plattform-Mitarbeiters Banteg ist ein Teil der gesperrten Adressen als "Kollateralschaden" durch die Überwachungsfirma TRM zu betrachten.
Eine weitere interessante Information ist, dass einige prominente Krypto-Nutzer vorübergehend von den Webanwendungen großer DeFi-Protokolle blockiert wurden, darunter Aave. Dies geschah aufgrund von "falschen Aufrufen" des Blockierungsmechanismus, die unschuldige Adressen betrafen, die möglicherweise mit dem mittlerweile sanktionierten Tornado Cash-Mixing-Service in Verbindung standen. Uniswap Labs begann die Zusammenarbeit mit TRM Labs im April dieses Jahres. Die gesperrten Adressen auf der Plattform app.uniswap.
org wurden in sieben Kategorien mit zwei Risikoleveln aufgeteilt, nämlich hoch und schwerwiegend. Obwohl Uniswap auf Ethereum basiert und ein dezentrales Protokoll ohne Genehmigung ist, hat das Unternehmen den Code von TRM Labs sowohl für seine Frontend- als auch Backend-Dienste übernommen. Früher hatte Uniswap manuell eine Liste von gesperrten Adressen erstellt, bevor es zu einer automatisierten Lösung übergegangen ist. Es wurde festgestellt, dass einige der gesperrten Wallets mit gestohlenen Geldern oder anderen kriminellen Aktivitäten in Verbindung gebracht werden können. Die genaue Zusammensetzung der gesperrten Adressen und die jeweiligen Hintergründe der Konten bleiben jedoch größtenteils unklar, da Uniswap Labs bisher nicht auf Anfragen reagiert hat.
Der Softwareentwickler Banteg enthüllte zudem, dass eine bestimmte Wallet-Adresse, die als "Brenneradresse" diente und keiner einzelnen Person oder Entität zugeordnet war, ebenfalls von der Sperrmaßnahme betroffen war. Die Entscheidung, bestimmte Adressen zu blockieren, basiert auf unterschiedlichen Kriterien, einschließlich der Eigentümerschaft und der Art der Transaktionen, an denen die betroffenen Adressen beteiligt sind. Obwohl Uniswap behauptet, nur direkt sanktionierte Adressen zu sperrten, sind auch Gegenparteien potenziell betroffen. Dieser Schritt von Uniswap Labs hat eine Kontroverse in der Kryptowelt ausgelöst, da er die Grenzen zwischen Dezentralisierung und Regulierung deutlich zeigt. Während das Uniswap-Protokoll selbst nicht verändert werden kann und weiterhin für jeden offen ist, könnten Nutzer über alternative Wege auf das Protokoll zugreifen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob ähnliche Maßnahmen von anderen Plattformen in der Kryptoindustrie ergriffen werden. Die Diskussion über die Balance zwischen Sicherheit, Regulierung und Dezentralisierung wird voraussichtlich weitergehen.