Die Wahl der richtigen Sicherungslösung für Cloud-Server ist entscheidend, um Datenverluste zu vermeiden und im Notfall schnell reagieren zu können. Insbesondere bei Hetzner Cloud stehen zwei zentrale Optionen zur Verfügung: automatisierte Backups und manuelle Snapshots. Beide Verfahren haben ihre spezifischen Eigenschaften und Anwendungsbereiche, die starke Auswirkungen auf Sicherheit, Kosten und Flexibilität der Datensicherung haben. Ein fundiertes Verständnis dieser Unterschiede ist essenziell, um die ideale Lösung für die eigenen Anforderungen auszuwählen. Automatisierte Backups bei Hetzner basieren auf einem festen Zeitplan, der täglich durchgeführt wird.
Dieses Verfahren bietet hohe Zuverlässigkeit durch regelmäßige Sicherungskopien, die bis zu sieben Aufbewahrungsplätze umfassen. Die Preisgestaltung ist einfach und transparent, denn die Kosten betragen stets 20 Prozent des monatlichen Serverpreises, unabhängig von der tatsächlichen Datenmenge. Das bedeutet, dass die Abrechnung konstant bleibt, selbst wenn der Speicherverbrauch der Backups schwankt. Diese Kostenstruktur erleichtert die Budgetplanung, besonders für kleine bis mittelgroße Server. Im Gegensatz dazu sind Snapshots manuelle Momentaufnahmen, die genau dann erstellt werden können, wenn sie benötigt werden.
Anders als Backups sind Snapshots nicht automatisch und müssen gezielt vom Nutzer initiiert werden. Die Speicherkosten richten sich dabei an der tatsächlichen Menge an gesichertem, dedupliziertem und komprimiertem Speicherplatz aus. Diese flexible, nutzungsbasierte Preisgestaltung kann für Nutzer mit wechselndem Speicherbedarf zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. Darüber hinaus gibt es bei Snapshots keine Begrenzung der Anzahl – sie werden so lange aufbewahrt, bis der Nutzer sie löscht. Technisch bieten Snapshots darüber hinaus einige Vorteile, die sie für moderne IT-Infrastrukturen besonders attraktiv machen.
Sie lassen sich unmittelbar vor kritischen Ereignissen, beispielsweise vor Software-Updates oder größeren Deployments, anfertigen. So kann im Falle eines Fehlers eine schnelle Wiederherstellung auf den letzten stabilen Zustand erfolgen. Dieses präzise Timing wird durch automatisierte Backups nicht gewährleistet, da deren Zeitplan statisch und vorgegeben ist. Die Möglichkeit, Snapshots granular und exakt bei Bedarf zu erstellen, erhöht die Systemsicherheit signifikant. Ein weiterer wichtiger Aspekt betrifft die räumliche Speicherung der Sicherungen.
Backups werden im gleichen Standort gespeichert wie der Server selbst, während Snapshots an einem geografisch getrennten Standort abgelegt werden. Diese räumliche Trennung ist ein entscheidender Faktor für den Katastrophenschutz, da sie ein Schutzschild gegen Standortausfälle oder größere Störungen wie Feuer oder Stromausfälle bietet. Snapshots verbessern somit die Ausfallsicherheit durch zusätzliche Redundanz und eine bessere geographische Verteilung. Ein zentraler Vorteil von Snapshots ist ihre Unabhängigkeit vom Serverlebenszyklus. Während Backups mit der Löschung des Servers ebenfalls verschwinden, bleiben Snapshots bestehen, selbst wenn der Quellserver gelöscht wird.
Diese Eigenschaft ist für Servermigrationen und langfristige Archivierung von unschätzbarem Wert. Unternehmen, die ihre Infrastruktur häufig anpassen oder Server neu konfigurieren, profitieren enorm von dieser Persistenz der Snapshots. Die administrative Kontrolle ist bei Snapshots ebenfalls deutlich höher. Nutzer können genau bestimmen, wann und wie viele Momentaufnahmen sie erstellen, während bei automatischen Backups der Zeitplan festgelegt und unveränderlich ist. Dies erlaubt eine bessere Anpassung an Geschäftsprozesse, wie zum Beispiel die Erstellung von Sicherungen während geplanter Wartungsfenster, um die Systemperformance nicht unnötig zu beeinträchtigen.
Zudem bieten Snapshots eine Schutzfunktion durch die Möglichkeit, sie gegen Löschung zu sperren, was bei automatisierten Backups nicht vorhanden ist. Für verschiedene Serverszenarien zeigt sich in der Praxis eine klare Kostenübersicht zugunsten der Snapshots. Bei kleinen Servern, etwa mit einer Konfiguration von 1 vCPU, 2 GB RAM und 20 GB Festplattenspeicher, können Snapshots bis zu 45 Prozent günstiger sein als Backups. Auch bei mittelgroßen und großen Servern sind Ersparnisse von mehr als 30 Prozent bis nahezu 50 Prozent üblich. Neben den rein monetären Vorteilen punkten Snapshots durch ihre technische Überlegenheit und Flexibilität, was sie zum klaren Favoriten für kosteneffiziente und verlässliche Sicherungsstrategien macht.
Dennoch existieren bei Snapshots auch Herausforderungen, vor allem hinsichtlich des Verwaltungsaufwands. Da sie manuell erstellt und gepflegt werden müssen, kann dies für Administratoren zu erhöhtem Aufwand führen. Hier schafft automatisierte Software wie hetsnap Abhilfe. Diese Tools bieten intelligente Planung, automatische Erstellung, Retention-Management und Kostentracking, um Snapshots effizient und sicher zu handhaben. Damit wird die manuelle Komplexität minimiert, ohne die Vorteile der Snapshot-Technologie einzubüßen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass für die meisten modernen Anwendungsszenarien die Nutzung von Snapshots gegenüber Automatisierten Backups klar im Vorteil ist. Sie bieten nicht nur ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis, sondern auch höhere Flexibilität, verbesserte Ausfallsicherheit durch geografische Redundanz und eine größere Kontrolle bei der Verwaltung der Sicherungskopien. Die Fähigkeit, Snapshots unbegrenzt lange zu speichern und bei Bedarf wiederherzustellen, eröffnet neue Möglichkeiten für Compliance und Langzeitarchivierung. Backups sind zwar einfacher in der Handhabung durch feste Automatisierung und eine klare Preisstruktur, bieten jedoch in Zeiten sich schnell ändernder IT-Anforderungen und dynamischer Cloud-Umgebungen nicht mehr die notwendige Flexibilität und Robustheit. Die Tatsache, dass Backups mit der Serverlöschung ebenfalls entfernt werden, stellt ein erhebliches Risiko dar, gerade bei Infrastrukturänderungen und Migrationsprozessen.