Die Lautstärkeregelung ist eine der grundlegendsten und gleichzeitig am häufigsten genutzten Schnittstellen in unserem digitalen Alltag. Ob beim Smartphone, am Computer, im Auto oder an Unterhaltungselektronik – die Möglichkeit, die Lautstärke schnell, intuitiv und präzise zu steuern, ist von großer Bedeutung für die Nutzererfahrung. Dennoch findet man immer wieder erstaunliche Beispiele für schlechte Lautstärkeregelungen, die nicht nur verwirren, sondern auch den gesamten Bedienkomfort erheblich beeinträchtigen. Im Jahr 2017 wurde ein Reddit-Thread ins Leben gerufen, der sich mit den schlimmsten Lautstärkeregelungen auseinandersetzt – eine humorvolle, aber auch nachdenklich machende Sammlung, die auf den Punkt bringt, wie absurd und unpraktisch UI-Design manchmal sein kann. Diese Diskussion bietet wertvolle Erkenntnisse darüber, wie Designentscheidungen den Alltag verändern und wie wichtig es ist, mit Augenmaß zu innovieren und bekannte Muster nicht ohne Not zu verwerfen.
Die Lautstärkeregelung als UI-Element ist ein Paradebeispiel für die Balance zwischen Bewährtem und Innovativem. Der Reiz, ein so alltägliches interface neu zu erfinden und dabei unbedingt innovativ zu sein, ist groß. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass gute, lang erprobte Lösungen zugunsten eines vermeintlich kreativen Designs verworfen werden, das dann in der Praxis oft kontraintuitiv und unhandlich ist. Die Reddit-Diskussion aus dem Jahr 2017 zeigt anhand von zahllosen Beispielen, wie Entwickler und Designer absichtlich komplizierte, umständliche oder schlicht katastrophale Lautstärkeregelungen entwarfen – als eine kreative Übung, aber auch als ein kritischer Kommentar zur Designbranche. Besonders interessant ist hier das Zusammenspiel von „Wants“ (was man will), „Cans“ (was man kann), „Needs“ (was man braucht) und „Shoulds“ (was man sollte).
Im kreativen Prozess stehen Designer oft unter dem Druck, Neues zu schaffen, das innovativ ist und sich von der Masse abhebt. Die Fähigkeit, neue Ideen umzusetzen, ist dank moderner Werkzeuge heute einfacher denn je. Doch genau hier tritt das Dilemma auf: Eine Innovation ist nur dann sinnvoll, wenn sie auch tatsächlich einen Mehrwert für den Nutzer bietet. Beim Thema Lautstärkeregelung gibt es nach Jahrzehnten etablierter Standards in der Regel keinen echten Bedarf, das Rad neu zu erfinden. Vielmehr ist geboten, an bewährten Prinzipien festzuhalten, die Nutzerfreundlichkeit sicherzustellen und die Bedienung möglichst intuitiv zu gestalten.
Wer das „Should“ – also das, was in einem bestimmten Kontext sinnvoll ist – ignoriert und sich nur an „Wants“ und „Cans“ orientiert, läuft Gefahr, nutzerunfreundliche Lösungen zu entwickeln, die am Ende niemand will oder braucht. Gleichzeitig illustriert die Diskussion, wie wichtig es ist, sich selbst kritisch zu hinterfragen: Brauche ich diese Designänderung wirklich? Löst sie ein echtes Problem oder ist sie nur eine Spielerei? Gerade in der UX-Welt ist die Entscheidung, wann man etwas neu gestaltet, komplex und kontextabhängig. Es reicht nicht, dass der Entwickler eine technisch elegante oder visuell ansprechende Lösung bauen kann – entscheidend ist, ob diese Lösung für den Nutzer besser, einfacher und verständlicher ist. Andernfalls entsteht nicht Innovation, sondern Verschlechterung. Die kombinierten Beispiele aus dem Reddit-Thread beweisen, dass übertriebene Kreativität bei trivialen UI-Elementen wie der Lautstärkeregelung oft im Chaos endet: Schlechte Platzierung der Regler, ungewohnte Symbole, unnötig verschachtelte Menüs oder überfrachtete Touch-Gesten können die Bedienung erschweren und die Frustration beim Nutzer steigen lassen.
Schaden entsteht dann nicht nur kurzfristig, sondern das Vertrauen der Nutzer in die Benutzerfreundlichkeit eines Produkts leidet langfristig. Dies zeigt, dass Design nicht allein Kunst oder Technik ist, sondern eine Brücke zwischen Nutzerbedürfnissen, technologischen Möglichkeiten und Geschäftszielen schlagen muss. Um ein wirklich gutes UI zu schaffen, sollten Designer daher immer ganzheitlich denken. Außerdem ist es wichtig, dass Innovationen Nutzerforschung, Tests und Feedback integrieren, bevor sie umgesetzt werden. Denn nur so kann man sicherstellen, dass die neue Version nicht nur neu, sondern auch besser ist.
Die Lautstärkeregelung ist somit nicht nur ein Beispiel für UI-Design, sondern auch eine Metapher für die gesamte Designpraxis: Weniger „um jeden Preis neu“ und mehr „sinnvoll und nutzerorientiert“ sollte das Motto lauten. Deshalb empfiehlt es sich, sich stärker auf bewährte Pattern zu stützen und bei Änderungen besonders sensibel vorzugehen. Die negativen Beispiele aus dem Reddit-Thread dienen als warnendes Anschauungsmaterial und als Inspirationsquelle, um Designfehler zu vermeiden. Abschließend lässt sich sagen, dass die Lautstärkeregelung als schlechtes UI-Design auf humorvolle Weise einen wichtigen Diskurs innerhalb der Design-Community anstößt: den Wunsch nach kreativer Freiheit muss man immer gegen den Anspruch der Nutzerfreundlichkeit abwägen. Die Frage „Sollte ich das Design ändern?“ ist daher essenziell und bedarf meist einer sorgfältigen Abwägung von Faktoren, die weit über das Design hinausgehen – wie Geschäftsstrategie, technische Machbarkeit und vor allem das tatsächliche Verhalten und die Erwartungen der Nutzer.
Die schlimmste Lautstärkeregelung der Welt lehrt uns, dass Innovation zwar reizvoll ist, jedoch immer mit Verstand und Rücksicht auf die Bedürfnisse der Menschen erfolgen sollte. Wer diese Lektion beherzigt, kann beim UI-Design nachhaltige, funktionale und erfreuliche Interfaces schaffen, die den Alltag tatsächlich besser machen.