Supabase hat sich in den letzten Jahren als eine der führenden Open-Source-Alternativen zu Firebase etabliert. Die Plattform bietet eine Vielzahl von Funktionen wie Authentifizierung, Datenbankschnittstellen und Echtzeit-Updates, die Entwicklern helfen, schnell und effizient Anwendungen zu erstellen. Trotz dieser Stärken fehlt Supabase jedoch eine native Business Layer, die es ermöglicht, Geschäftslogik zentral und strukturiert zu verwalten. Diese Lücke stellt viele Entwickler vor Herausforderungen, vor allem wenn es darum geht, komplexe Anwendungslogiken, Validierungen und Berechtigungen sauber zu implementieren. Doch wie lässt sich diese Einschränkung am besten umgehen? Die fehlende Business Layer bei Supabase bedeutet nicht, dass Entwickler allein auf clientseitigen Code oder Datenbankprozeduren angewiesen sind.
Zahlreiche Herangehensweisen existieren, um die Geschäftslogik effektiv in die Architektur einzubinden und gleichzeitig Skalierbarkeit, Wartbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Eine bewährte Methode ist es, eine separate Backend-Komponente einzuführen, die als Business Layer fungiert. Diese Schicht kann in einer Programmiersprache Ihrer Wahl aufgebaut werden, beispielsweise mit Node.js, Python oder Go. Sie kommuniziert mit der Supabase-Datenbank über vorhandene API-Endpunkte und verarbeitet alle geschäftsspezifischen Regeln.
Durch diesen Ansatz bleibt Supabase weiterhin die Datenquelle, während Ihre Business Layer die Kernlogik verwaltet und so für klare Verantwortlichkeiten sorgt. Neben einer externen Business Layer besteht auch die Option, Logik in die Datenbank selbst zu verlagern. Supabase basiert auf PostgreSQL, welches sehr mächtig ist und Funktionen wie Stored Procedures, Trigger und Constraint-Prüfungen bietet. Entwickler können damit einen Teil der Geschäftsregeln direkt auf der Datenbankebene implementieren. So lassen sich zum Beispiel Datenvalidierungen oder komplexe Berechtigungsprüfungen zu einem gewissen Grad automatisieren und zentralisieren.
Allerdings sollte man hierbei vorsichtig sein, da zu viel Logik auf Datenbankebene die Wartbarkeit und Portabilität der Anwendung erschweren kann. Zudem sind große, komplexe Abläufe meist besser in einem echten Backend aufgehoben. Eine weitere Möglichkeit, die fehlende Business Layer zu kompensieren, ist der Einsatz von Serverless Functions. Plattformen wie Vercel, Netlify oder auch Supabase Edge Functions erlauben es, kleine Backend-Services und API-Routen schnell und skalierbar zu betreiben. Solche Funktionen bieten einen idealen Ort, um Geschäftslogik auszuführen, ohne eine komplette Serverumgebung managen zu müssen.
Supabase unterstützt mittlerweile ebenfalls Edge Functions, womit sich Business Logic als schlanke Microservices direkt in das Supabase Ökosystem integrieren lässt. Dieses Setup ermöglicht es, auf Ereignisse oder HTTP-Anfragen zu reagieren, komplexe Workflows abzubilden und individuelle Validierungen oder Berechnungen vorzunehmen. Auch die Architektur spielt eine entscheidende Rolle, um die fehlende Business Layer zu umgehen. Anwendungen mit Supabase können nach dem Prinzip des Headless Backends gestaltet werden. Dabei übernimmt Supabase die Datenhaltung und Authentifizierung, während die eigentliche Business Logik dedizierte Dienste oder Funktionen innehat.
Dieser Entwurf fördert eine klare Trennung von Anliegen (Separation of Concerns) und erleichtert spätere Erweiterungen oder die Integration weiterer Systeme. Ein häufig genutztes Muster ist die Kombination von Supabase mit einem Backend-as-a-Service-Dienst oder einem Framework für APIs, etwa Hasura, Strapi oder NestJS. Diese Tools offerieren fertige Layers für die Geschäftslogik, die sich über Supabase hinweg anschließen lassen und so ein vollständigeres Backend-Erlebnis ermöglichen. Die Sicherheit sollte bei allen genannten Lösungen nicht außer Acht gelassen werden. Da Supabase hauptsächlich eine Datenbank samt Authentifizierung bereitstellt, liegt ein gewisser Teil der Absicherung in den Händen des Anwenders.
Durch die Implementierung einer Business Layer können restriktive Prüfungen und Berechtigungen implementiert werden, die den Zugriff auf sensible Daten kontrollieren. Ob mittels Edge Functions, externem Backend oder Datenbank-Triggers, eine robuste Schicht für Geschäftslogik trägt maßgeblich dazu bei, Sicherheitslücken zu schließen und die Integrität der Anwendung zu gewährleisten. Darüber hinaus lohnt es sich, Supabase in Microservices-Architekturen zu integrieren. So kann jede Komponente eines Systems ihre speziellen Aufgaben übernehmen – die Datenhaltung verbleibt bei Supabase, während andere Microservices bestimmte Geschäftsregeln oder Prozesse abbilden. Diese modulare Herangehensweise fördert Flexibilität und Skalierbarkeit, da sie unabhängige Weiterentwicklungen und Wartungen einzelner Dienste ermöglicht.
Entwickler profitieren außerdem von klar definierten Schnittstellen und können verschiedene Technologien oder Programmiersprachen je nach Bedarf einsetzen. Für Entwickler, die möglichst wenig eigenen Code schreiben möchten, gibt es Tools und Frameworks, die Supabase mit zusätzlichen Business Layer-Funktionalitäten ausstatten. Beispielsweise existieren Bibliotheken, die eine erweiterte Logikverwaltung, Regeldefinitionen oder Workflows auf Basis von Supabase-Daten ermöglichen. Dadurch können viele Aufgaben automatisiert und wiederverwendbare Module geschaffen werden, was Entwicklungszeiten deutlich verkürzt. Wichtig ist dabei immer, die Einbindung so flexibel zu gestalten, dass individuelle Anwendungsfälle optimal abgedeckt werden.