Analyse des Kryptomarkts Interviews mit Branchenführern

PostFinance 2024: Signifikante Gewinnrückgänge und der Wandel im Schweizer Finanzsektor

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PostFinance with Significantly Lower Profit

PostFinance verzeichnet für 2024 einen deutlichen Rückgang bei Umsatz und Gewinn. Die Auswirkungen niedriger Zinsen, veränderte Kundenstrukturen und strategische Anpassungen prägen die Entwicklung des Schweizer Finanzdienstleisters.

Das Jahr 2024 war für PostFinance, die Finanztochter der Schweizerischen Post mit Hauptsitz in Bern, von erheblicher wirtschaftlicher Herausforderung geprägt. Mit einem um 23 Prozent gesunkenen operativen Gewinn und deutlich rückläufigen Zinseinnahmen steht das Unternehmen vor grundlegenden Veränderungen. Dabei wurden die Entwicklungen am Finanzmarkt und regulatorische Anpassungen zur Belastungsprobe für das Geschäftsmodell von PostFinance. Der Rückgang der operativen Erträge auf 203 Millionen Schweizer Franken unterstreicht die Schwierigkeiten, mit denen PostFinance konfrontiert ist. Insbesondere das Interesse der Kunden und die Erträge aus dem Zinsgeschäft, das traditionell den größten Anteil am Umsatz ausmacht, sind erheblich gesunken.

Die Zahlen, die Anfang März 2025 veröffentlicht wurden, belegen außerdem einen Umsatzrückgang um 2,8 Prozent auf 1,2 Milliarden Franken und einen Netto-Gewinnrückgang von etwa 27 Prozent auf rund 120 Millionen Franken. Diese Entwicklung ist maßgeblich vom anhaltenden Niedrigzinsumfeld beeinflusst, das zunehmend Druck auf die Ertragsmargen ausübte. Die Zinslandschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert, was sich auch für PostFinance als deutliche Herausforderung darstellt. Trotz des Verbots, eigenständig Hypotheken oder Kredite zu vergeben, bleibt die Zinsmargen-Geschäfte der wichtigste Umsatzträger für das Unternehmen. Die Nettomargen aus dem Zinsgeschäft sind jedoch um 11 Prozent auf 457 Millionen Franken gefallen, was die operativen Erträge erheblich belastet hat.

Durch die volatilere Zinskurve und die nicht berechenbaren Zinsschwankungen können stabile Einnahmen kaum sichergestellt werden. Im Gegensatz dazu zeigen die Einnahmen aus dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft mit einem Zuwachs von 4,1 Prozent auf 404 Millionen Franken eine positive Tendenz. Auch der Handel konnte um 7,5 Prozent auf 230 Millionen Franken gesteigert werden. Dadurch kann PostFinance erste Erfolge in der Diversifikation seiner Geschäftsbereiche erkennen, um weniger abhängig vom Zinsgeschäft zu werden. Die strategische Ausrichtung wird in diese Richtung verstärkt: Der Fokus soll künftig stärker auf nicht zinssensitiven Segmenten wie Investments, Trading, Kartenleistungen und Zahlungsverkehr liegen.

Eine bemerkenswerte Entwicklung betrifft die Kundenzahlen. Diese sind leicht auf 2,40 Millionen gesunken, nachdem sie zuvor bei 2,43 Millionen lagen. Zwar ist das Kundenvolumen geringfügig rückläufig, doch die Vermögenswerte der Kunden legten um 2,5 Milliarden auf insgesamt 106,1 Milliarden Franken zu. Das lässt darauf schließen, dass die verbleibenden Kunden verstärkt größere Vermögen halten und weiter in den Geschäftsfeldern Investments oder Zahlungsverkehr aktiv sind. Dennoch wird von PostFinance selbst eingeräumt, dass die schwierige Marktsituation und die Margenerosion sich negativ auf die Kundengewinnung und Kundenbindung ausgewirkt haben.

Der bewusste Verzicht auf kurzfristiges Wachstum scheint Folge einer fokussierten und nachhaltigen Geschäftsstrategie zu sein. Der Druck durch regulatorische Anforderungen ist ein weiterer signifikanter Faktor. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die Mindestreserve, die nicht verzinslich auf einem Konto bei der SNB gehalten werden muss, erhöht. Für PostFinance bedeutete dies, dass die Zinserträge aus den Reserven weiter zurückgingen, was den Rückgang der Zinseinnahmen zusätzlich verschärfte. Diese strengere Regulierung ist Teil einer generellen Tendenz, das Finanzsystem sicherer zu gestalten, stellt aber gleichzeitig für Institute wie PostFinance eine Herausforderung dar, effizient mit vorhandenen Mitteln zu wirtschaften.

Parallel dazu wächst die Zahl der Mitarbeitenden bei PostFinance. Zum Ende des Jahres 2024 waren 3.486 Vollzeitstellen besetzt – ein Anstieg von 146 im Vergleich zu 2023. Dies könnte auf den Ausbau der Dienstleistungen in Bereichen wie Payment Services oder Investments hinweisen, die verstärkt technologische Kompetenz und Servicequalität erfordern. Die Personalentwicklung unterstützt somit die strategische Neuausrichtung hin zu einem vielfältigeren und kundenorientierten Finanzdienstleister.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass PostFinance in einem von tiefgreifenden strukturellen Umbrüchen geprägten Umfeld operiert. Die anhaltenden Herausforderungen durch sinkende Zinssätze, verschärfte regulatorische Bedingungen und den demografischen Wandel der Kundenstruktur setzen das Unternehmen unter Druck, gleichzeitig aber auch Chancen für Innovation und Repositionierung entstehen. Die klare Fokussierung auf nicht-zinsabhängige Einkommensquellen und der Ausbau von digitalen und kundenorientierten Services sind Reaktionen auf den sich wandelnden Bedarf im Finanzmarkt. Die künftige Rolle von PostFinance ist somit eng mit der Entwicklung der Finanztechnologie und der Anpassung an veränderte Kundenerwartungen verbunden. Der Trend zu digitalen Zahlungs-, Investment- und Trading-Dienstleistungen wird das Geschäftsmodell prägen und in zunehmendem Maße relevant machen.

PostFinance hat hierfür schon einen strategischen Grundstein gelegt und investiert verstärkt in Kompetenzen und Technologien, um diesen Wandel aktiv zu gestalten. Im Kontext eines zunehmend globalisierten und digitalisierten Finanzmarktes bleibt PostFinance eine wichtige Größe im Schweizer Bankensektor. Die Herausforderungen der Vergangenheit sind ebenso eine Aufforderung zu mehr Effizienz, Innovation und Kundennähe. Der Ertragsrückgang wird nicht als kurzfristige Schwäche, sondern als Teil eines notwendigen Anpassungsprozesses verstanden, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie erfolgreich PostFinance diese Transformation meistern kann.

Die strategische Neuausrichtung auf marginstärkere und kundenorientierte Bereiche bietet die Chance, aus der Krise gestärkt hervorzugehen und eine nachhaltige Basis für weiteres Wachstum und Stabilität zu schaffen. Dabei sind die Schweizerischen Rahmenbedingungen, regulatorische Entwicklungen und technologische Innovationen entscheidende Einflussfaktoren. PostFinance steht damit exemplarisch für den Wandel traditioneller Finanzinstitute im 21. Jahrhundert. Die Balance zwischen Sicherheit, Innovation und Kundenzentrierung wird über Erfolg oder Misserfolg im zunehmend komplexen Finanzumfeld entscheiden.

Trotz des signifikanten Gewinnrückgangs im Jahr 2024 bleibt das Potenzial für eine positive Entwicklung groß, wenn die strategischen Maßnahmen konsequent umgesetzt und an die Bedürfnisse von Kunden und Märkten angepasst werden.

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