Virtuelle Realität

Trotz hoher Ausfallraten: Wie ICOs 2017 Milliarden für Startups generierten

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Only 48% of ICOs were successful last year — but startups still managed to raise $5.6 billion

Im Jahr 2017 schafften es nur 48 Prozent der Initial Coin Offerings (ICOs) erfolgreich zu sein, dennoch gelang es Startups, beeindruckende 5,6 Milliarden US-Dollar zu sammeln. Die Entwicklung und Herausforderungen dieses boomenden Marktes werden aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet und geben Einblicke in Trends, Chancen und Risiken der ICO-Branche.

Das Jahr 2017 markierte einen Wendepunkt in der Welt der Finanzierung von Startups durch sogenannte Initial Coin Offerings (ICOs). Trotz der Tatsache, dass weniger als die Hälfte aller versuchten ICOs als erfolgreich eingestuft wurden, konnten innovative Unternehmen und Projekte 5,6 Milliarden US-Dollar an Kapital einsammeln. Diese Summe stellt einen enormen Sprung dar im Vergleich zum Vorjahr, als nur etwa 240 Millionen US-Dollar durch Token-Verkäufe generiert wurden. Der Aufstieg der ICOs reflektiert nicht nur den Wunsch nach neuen Finanzierungswegen, sondern auch die zunehmende Akzeptanz digitaler Währungen und Blockchain-Technologie innerhalb des Finanzmarkts. ICOs ähneln in gewisser Weise traditionellen Börsengängen, unterscheiden sich jedoch darin, dass Startups eigene digitale Token herausgeben, die als digitale Vermögenswerte auf der Blockchain gehandelt werden können.

Diese Token bieten eine neue Art von Liquidität, da sie sich leichter an Online-Börsen handeln lassen als herkömmliche Firmenanteile. Die Idee dahinter ist, dass Investoren durch den Kauf solcher Token am Erfolg eines Projekts teilhaben können. Besonders attraktiv war 2017 die Aussicht auf enorme Renditen, die in manchen Fällen durchaus beeindruckend ausfielen. Laut dem Bericht des Venture-Capital-Unternehmens Fabric Ventures und des Kryptowährungs-Datenanbieters TokenData gab es im Jahr 2017 insgesamt 913 ICO-Projekte, von denen lediglich 435 als erfolgreich bewertet wurden. Der Erfolg bemisst sich dabei meist an der Fähigkeit, eine erforderliche Mindestfinanzierung zu erreichen und den Betrieb aufzunehmen.

Die Erfolgsquote von nur 48 Prozent offenbart die Herausforderungen in diesem Markt und die Risiken für Investoren. Dennoch bedeutet dies nicht, dass die anderen 52 Prozent gänzlich gescheitert sind, sondern oftmals, dass sie ihre Finanzierungsziele nicht vollständig erfüllen konnten oder langfristig Schwierigkeiten hatten. Die durchschnittliche Summe pro erfolgreichem ICO lag bei etwa 12,7 Millionen US-Dollar. Überraschend ist dabei, dass ein großer Teil der Finanzierung auf vergleichsweise wenige Projekte entfiel. Die zehn größten ICOs vereinten zusammen rund 1,4 Milliarden US-Dollar auf sich, was etwa einem Viertel der gesamten eingesammelten Summe entspricht.

Diese Konzentration zeigt, wie selektiv und risikoreich der Markt ist, in dem einige Projekte herausragende Investorenmagneten werden, während viele andere eher Kleinbeträge erzielen. Ein prägnantes Beispiel für den Erfolg großer ICOs ist das Projekt Filecoin. Filecoin konzentriert sich auf die Entwicklung einer dezentralen Datenlagerungslösung basierend auf der Blockchain-Technologie. Im September 2017 gelang dem Team eine Kapitalaufnahme von 257 Millionen US-Dollar – die bis dahin größte ICO überhaupt. Solche Projekte spiegeln den Innovationsgeist wider, der den Token-Markt antreibt, und zeigen zugleich, wie beträchtlich das Interesse von Investoren an zukunftsweisenden Technologien ist.

Trotz dieses Erfolges bleibt der ICO-Markt nicht ohne Kritik. Ein bedeutender Anteil der Investoren im ICO-Ökosystem sind Kleinanleger, die oft die Hoffnung auf schnelle Gewinne hegen. Während institutionelle Anleger zunehmend an ICOs interessiert sind, hat sich der Markt als hoch spekulativ und volatil herausgestellt. Die hohe Rendite von durchschnittlich 12,8-facher Investition im Jahr 2017 ist im Wesentlichen auf einige wenige frühe Token zurückzuführen. Diese Gewinne haben sich jedoch im Laufe des Jahres abgeschwächt.

Die Dynamik der Token-Preise zeigt, dass viel von der Markthypothese getrieben wird, die zwar kurzfristig gewinnbringend sein kann, aber langfristig die Stabilität und Nachhaltigkeit einzelner Projekte infrage stellt. Regulatorische Aspekte spielen eine wichtige Rolle bei der künftigen Entwicklung des ICO-Ökosystems. Behörden weltweit beschäftigen sich intensiv mit der Frage, wie ICOs zu klassifizieren sind und welche Regeln für solche Kapitalbeschaffungen gelten müssen. Viele der Projekte haben große Geldsummen eingesammelt, ohne jedoch Marktreife oder klare Geschäftsmodelle vorweisen zu können. Das birgt das Risiko von Betrug, mangelnder Transparenz und fehlender Kontrolle, was wiederum das Vertrauen der Anleger beeinträchtigen könnte.

Der Bericht von Fabric Ventures weist zudem auf ein fundamentales Problem hin: Viele ICOs erhalten hohe Summen an Kapitaleinlagen noch bevor sie überhaupt Produkt oder Service marktreif präsentieren. Diese Vorgehensweise erschwert die langfristige Motivation der Projektteams und deren nachhaltiges Wirtschaften. Ein Darwinismus-Effekt könnte jedoch die Spreu vom Weizen trennen, indem nur Projekte mit guter Governance und effizienten Geschäftsmodellen letztlich überleben und erfolgreich Kapital beschaffen können. Nicht zuletzt spielt die technische Infrastruktur eine gewichtige Rolle im Blockchain-Ökosystem. Nahezu ein Drittel der 2017 eingeworbenen Mittel floss in Infrastrukturprojekte, die darauf abzielen, das Fundament für weitere Anwendungen und ICOs zu entwickeln.

Diese Entwicklungen sind notwendig, um die Skalierbarkeit, Sicherheit und Effizienz der Blockchain-Technologie zu verbessern und damit ein gesundes Wachstum zu ermöglichen. Zusammengefasst zeigt die ICO-Landschaft des Jahres 2017 einen Markt, der mit großen Chancen, aber auch erheblichen Risiken behaftet ist. Die Tatsache, dass nur knapp die Hälfte der Projekte erfolgreich war, weist auf die Notwendigkeit einer kritischen Bewertung und einer verbesserten Investorensicherheit hin. Dennoch haben Startups mit dieser Finanzierungsform bahnbrechende Summen aufgenommen und neue Wege in der Kapitalbeschaffung eröffnet. Für Investoren ist es essentiell, das Potenzial und die Risiken von ICOs genau abzuwägen.

Die langfristige Entwicklung wird maßgeblich davon abhängen, wie die Branche auf Regulierungen reagiert, wie sie die Governance-Strukturen verbessert und wie sich die zugrundeliegende Technik weiterentwickelt. Nur so kann sich die Finanzierungsform als nachhaltige Alternative zum traditionellen Venture Capital etablieren. Das Jahr 2017 wird als Jahr des ICO-Booms in die Geschichte eingehen – geprägt von schnellen Gewinnen, spektakulären Fails und einem radikalen Umdenken bei der Mittelbeschaffung für innovative digitale Projekte. Die Erkenntnisse aus diesem Jahr bieten Startups und Investoren wichtige Lektionen für eine verantwortungsvolle und erfolgreiche Nutzung der ICO-Technologie in der Zukunft.

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