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Michael Saylor warnt Unternehmen vor Proof-of-Reserves: Risiken und Alternativen erklärt

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Michael Saylor issues stern advice to companies

Michael Saylor, Mitbegründer und Executive Chairman von MicroStrategy, äußert sich kritisch zu Proof-of-Reserves und gibt Unternehmen wichtige Empfehlungen, wie sie ihre Bitcoin-Bestände sicher und transparent verwalten können. Ein Blick auf die Hintergründe, Risiken und bewährte Praktiken im Umgang mit Kryptowährungsreserven.

In der Welt der Kryptowährungen gewinnt Transparenz zunehmend an Bedeutung. Insbesondere nach dem spektakulären Zusammenbruch der Kryptobörse FTX im November 2022 ist das Thema Proof-of-Reserves stark in den Fokus gerückt. Mehrere namhafte Krypto-Unternehmen wie Binance und Kraken begannen daraufhin, ihre Reserven offen zu legen, um das Vertrauen der Nutzer zu stärken. Doch Michael Saylor, Mitbegründer und Executive Chairman von MicroStrategy, warnt entschieden davor, diesen Weg einfach so nachzuahmen. Seine deutliche Kritik an Proof-of-Reserves und seine Empfehlungen geben einen tiefen Einblick in die Sicherheitsaspekte und strategischen Überlegungen, die Unternehmen beim Umgang mit ihren Krypto-Vermögen beachten sollten.

MicroStrategy ist bekannt dafür, einer der größten öffentlichen Besitzer von Bitcoin zu sein. Mit über 580.000 Bitcoin im Wert von rund 63 Milliarden US-Dollar auf der Bilanz hat sich das Unternehmen seit 2020 konsequent auf Bitcoin als primäres Treasury-Asset fokussiert. Für ein Unternehmen dieser Größenordnung sind Sicherheitsfragen nicht nur relevant, sondern von essenzieller Bedeutung. Im Mai 2025 äußerte Saylor anlässlich einer Veranstaltung vor der Bitcoin 2025 Konferenz in Las Vegas eine klare Meinung zum Thema Proof-of-Reserves.

Er bezeichnete die üblichen Verfahren zur Veröffentlichung der Reserven als „unsicher“ und problematisch. In seiner Argumentation vergleicht er das Offenlegen von Wallet-Adressen mit dem öffentlichen Veröffentlichen persönlicher Daten wie Bankkontonummern oder Telefonnummern der eigenen Kinder. Eine gut gemeinte Maßnahme, die jedoch letztlich mehr Schaden anrichten könne als Nutzen bringe. Dieses Vorgehen öffne Hackern, staatlichen Akteuren und sonstigen Angreifern Tür und Tor und erhöhe die Angriffsfläche signifikant. Die Begründung dazu liegt nahe: Sobald eine Firma ihre Wallet-Adressen öffentlich macht, können böswillige Akteure gezielt Angriffe auf diese Konten planen.

Das Risiko von Cyberangriffen steigt, weil die Angreifer präzise wissen, wohin sie ihre Attacken richten müssen. Neben dem direkten Diebstahl stehen auch Manipulationen und gezielte Störungen im Raum, was das gesamte Ökosystem destabilisieren kann. Die Branchenpraxis, insbesondere seit dem FTX-Crash, bestand darin, Nutzern und Investoren durch Proof-of-Reserves Sicherheit zu geben. Das Prinzip dahinter ist relativ einfach: Die Firma legt öffentlich ein kryptografisches Verfahren dar, durch das sie beweist, dass sie über ausreichend Kapital verfügt, um alle Kundenguthaben abzudecken. Dabei spielen auch Drittparteien, sogenannte Auditoren, eine wichtige Rolle.

Saylor kritisiert jedoch die häufig eingesetzten Methoden, da diese seiner Ansicht nach die Sicherheit anderer Beteiligter – seien es Custodians, Austauschplattformen oder Investoren – unterminieren. Stattdessen spricht er sich für alternative Verfahren aus. Er empfiehlt Unternehmen insbesondere, auf eigene Verwahrung (Self-Custody) ihrer Krypto-Assets zu setzen. Das bedeutet, die Private Keys nicht Dritten anzuvertrauen, sondern selbst zu verwalten, möglichst mit hoher technischer und organisatorischer Sicherheit. Zusätzlich sollte ein großer, angesehener Wirtschaftsprüfer aus den sogenannten Big Four (Deloitte, PwC, EY, KPMG) eingesetzt werden, um die Eigentumsverhältnisse und Verbindlichkeiten zu prüfen.

Solch ein Ansatz garantiert nicht nur die Sicherheit der Bestände, sondern schafft auch Vertrauen bei den Stakeholdern – ohne dabei unnötige Sicherheitsrisiken einzugehen. Die Debatte um Proof-of-Reserves zeigt exemplarisch, wie schwierig es für Unternehmen im Kryptobereich sein kann, einerseits transparenter zu werden und andererseits sensible Daten und Vermögenswerte zu schützen. Die Balance zwischen Offenlegung und Sicherheit ist komplex und erfordert fundiertes Fachwissen sowie umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen. Michael Saylors klare Haltung zeigt, dass Entscheidungsträger genau abwägen müssen, welche Methoden sie anwenden und wie sie die Transparenz gewährleisten können, ohne sich dabei angreifbar zu machen. Selbst größere Krypto-Firmen wie MicroStrategy, die mit ihren umfangreichen Bitcoin-Beständen oft im Rampenlicht stehen, setzen auf eine konservative und sicherheitsorientierte Strategie.

Sie appellieren an andere Unternehmen, ähnliche Vorsicht walten zu lassen und nicht blind der Modeerscheinung Proof-of-Reserves zu folgen. Neben dem Punkt der Sicherheit wirft Saylor damit auch eine grundsätzliche Frage zum Umgang mit Vertrauen im digitalen Zeitalter auf. In einer Branche, die geprägt ist von Dezentralisierung und Misstrauen gegenüber traditionellen Institutionen, müssen Unternehmen Transparenz schaffen, ohne dabei die eigenen Vermögenswerte zu gefährden. Der Fokus auf externe, unabhängige Prüfungen durch renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaften kann eine Brücke schlagen und dabei helfen, das Vertrauen von Investoren und Kunden zu festigen. Zugleich steht das Thema Regulierung im Hintergrund.

Mehr Transparenz wird von Aufsichtsbehörden zunehmend gefordert, um Betrugsfälle und Insolvenzen wie bei FTX zu verhindern. Die Forderung nach Proof-of-Reserves ist Teil eines größeren Trends zu mehr Sicherheit und Verantwortlichkeit im Kryptomarkt. Unternehmen müssen daher ihre Strategien kontinuierlich anpassen und Innovationen in Sicherheitsarchitekturen nutzen. Für Investoren und die breite Öffentlichkeit bieten die Entwicklungen um Proof-of-Reserves wertvolle Hinweise darauf, wie sie Sicherheit und Transparenz im Umgang mit Kryptowährungen besser einschätzen können. Während einige Firmen auf die Offenlegung von Wallet-Daten setzen, bleibt die Debatte darüber, was der beste Standard ist, weiterhin offen.

Michael Saylors Rat, sich auf Self-Custody und unabhängige Audits zu konzentrieren, wird von vielen als pragmatischer und sicherheitsbewusster Ansatz gewertet. Insgesamt zeigt der Diskurs um Proof-of-Reserves, dass Sicherheit, Vertrauen und Transparenz nicht zwangsläufig in Konflikt stehen müssen. Sie können vielmehr Hand in Hand gehen – sofern sie mit dem nötigen Fachwissen und einer umsichtigen Strategie umgesetzt werden. Michael Saylors Erfahrungen und Empfehlungen bieten erstaunlich klare Leitlinien für Unternehmen, die in der komplexen Welt der Kryptowährungen agieren. Angesichts der steigenden Bedeutung von Krypto-Assets in Unternehmensbilanzen und dem wachsenden Interesse von Investoren weltweit ist es entscheidend, auf Sicherheit und fundierte Prüfverfahren zu setzen, um langfristigen Erfolg zu gewährleisten.

Die kritische Haltung gegenüber einfachen Offenlegungsverfahren regt zum Nachdenken an und fordert Unternehmen dazu heraus, innovative und sichere Standards zu etablieren, die den Anforderungen einer sich rasant entwickelnden Branche gerecht werden. So wird der Schutz von Vermögenswerten effektiv gewährleistet, ohne die notwendige Transparenz zu vernachlässigen. Die Zukunft der Krypto-Verwaltung in Unternehmen wird durch solche diskussionsreichen Ansätze positiv beeinflusst.

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