Starbucks, der weltweit führende Kaffeehauskonzern, hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 die Erwartungen der Analysten hinsichtlich Umsatz und Gewinn verfehlt. Die jüngst veröffentlichten Quartalszahlen sorgen bei Anlegern für Ernüchterung und führten zu einem deutlichen Rückgang des Aktienkurses des Unternehmens. Trotz eines leichten Umsatzwachstums von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, das auf 8,76 Milliarden US-Dollar anstieg, wurde die Umsatzentwicklung als schwächer als erwartet wahrgenommen. Analysten hatten mit einem stärkeren Wachstum gerechnet, basierend auf den Erwartungen an die globale Marke und das Potenzial des Unternehmens, sich in einem umkämpften Marktumfeld zu behaupten. Besonders im Fokus stand die Entwicklung der sogenannten gleichen Ladenverkäufe weltweit, die leicht rückläufig um 1 Prozent ausfielen.
Diese Entwicklung übertraf die pessimistischeren Schätzungen von Analysten, die mit einem Rückgang von etwa 0,5 Prozent gerechnet hatten. Starbucks führte diesen Rückgang auf eine sinkende Transaktionszahl zurück, konnte diesen Effekt jedoch teilweise durch eine höhere durchschnittliche Ausgaben pro Einkauf ausgleichen. Allerdings reicht dies nicht aus, um die enttäuschenden Gesamtergebnisse auszubalancieren. Noch deutlicher fiel die Einbuße beim bereinigten Gewinn je Aktie ins Gewicht: Dieser sank von 68 Cent im Vorjahr auf lediglich 41 Cent, was unter den Erwartungen der Wall Street lag. Diese Entwicklung veranlasste viele Investoren, ihre Einschätzungen gegenüber der Aktie zu überdenken, was sich in einem Kursrückgang von über sechs Prozent im nachbörslichen Handel widerspiegelte.
Insgesamt konnte die Starbucks-Aktie im bisherigen Jahresverlauf 2025 bereits rund sieben Prozent an Wert verlieren. Für Starbucks und Vorstandsvorsitzenden Brian Niccol stellt dieses Quartal eine weitere Herausforderung dar, denn es ist das dritte offizielle Ergebnis unter seiner Führung. Niccol hatte mit seiner Strategie „Back to Starbucks“ einen umfassenden Wandel des Unternehmens angestoßen, der auf die Revitalisierung der Filialen und die Verbesserung der Kundenerfahrung abzielt. Zu den zentralen Maßnahmen seines Turnaround-Plans gehört die Umgestaltung der Cafés, um diese einladender zu gestalten und den Aufenthalt für Kunden zu verbessern. Zudem liegt ein besonderer Fokus auf der Beschleunigung der Bestell- und Auslieferungsprozesse mit dem Ziel, dass Kunden ihre Bestellungen innerhalb von vier Minuten erhalten.
Auch die Wiederherstellung des Selbstbedienungsbereichs für Beilagen und Gewürze soll das Kundenerlebnis verbessern. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Kundenbindung stärken, sondern auch dazu beitragen, die negative Entwicklung bei den Transaktionen zu stoppen und die Umsätze zu stabilisieren. Niccol zeigte sich trotz der Verfehlung der Gewinnziele zuversichtlich und betonte, dass die Fortschritte in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ein Beleg für die Stärke der Marke und das Engagement der Mitarbeitenden seien. Er sieht zudem weiterhin potenzielle Chancen für das Unternehmen, die es zu nutzen gilt. Dennoch ist klar, dass Starbucks vor erheblichen Herausforderungen steht.
Der Konsumklimaindex bleibt angesichts globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten volatil, was sich auf die Kaufbereitschaft der Kunden auswirkt. Zudem wächst der Wettbewerbsdruck durch sowohl traditionelle Kaffeeketten als auch neue, innovative Anbieter, die den Markt dynamisch verändern. Darüber hinaus verlangen veränderte Verbraucherpräferenzen und die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und gesunder Ernährung eine stetige Anpassung des Produktsortiments und der Marketingstrategien. Die vergangene Performance im zweiten Quartal macht deutlich, wie wichtig es für Starbucks ist, die eigenen Geschäftsprozesse und das Kundenerlebnis konsequent weiterzuentwickeln. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Digitalisierung und die Nutzung von Datenanalyse, um zielgerichtete Angebote und personalisierte Services zu bieten.
Der Ausbau von digitalen Kanälen wie der mobilen App trägt dabei entscheidend zur Steigerung der Kundenbindung und zur Effizienz der Bestellprozesse bei. Auf der Investorenebene stehen solche Aspekte im Fokus, da das Vertrauen der Anleger maßgeblich durch die Fähigkeit des Unternehmens beeinflusst wird, sich den aktuellen Marktherausforderungen erfolgreich zu stellen und zukünftiges Wachstum zu generieren. Insgesamt spiegelt die jüngste Entwicklung bei Starbucks die komplexen Rahmenbedingungen wider, unter denen globale Konsumgüterunternehmen heute operieren. Die nachhaltige Stärkung der Marke erfordert weitreichende strategische Maßnahmen und ein sensibles Ausbalancieren von Wachstumspotenzial und Kostenmanagement. Für Marktbeobachter bleibt spannend, wie Starbucks in den kommenden Quartalen auf die aktuellen Herausforderungen reagieren wird und ob die Strategie von Brian Niccol greifen kann, um langfristig den erwünschten Aufschwung einzuleiten.