Die Wahl der richtigen T-Shirt-Farbe kann überraschend viel Einfluss darauf haben, wie wir uns fühlen, wie andere uns wahrnehmen und wie gut wir uns in unserer Kleidung wohlfühlen. Viele Menschen greifen automatisch zu neutralen oder klassischen Farben, weil sie unsicher sind, was wirklich zu ihnen passt oder weil sie einfach die Qual der Wahl vermeiden wollen. Doch was, wenn man den Prozess der Entscheidung wissenschaftlich angeht und mit Technologie unterstützt, um eine objektive Antwort zu finden? Genau das hat ein kreativer Ansatz gezeigt, den wir hier vorstellen – eine Kombination aus digitaler Bildbearbeitung und einem Auswahlverfahren basierend auf dem Elo-Rating-System, bekannt aus Schach und anderen Wettkampfsituationen. Dieses Verfahren hilft, die Lieblingsfarbe für T-Shirts auf eine spielerische und valide Weise herauszufinden. Der Ansatz beginnt mit der Auswahl und Bearbeitung von Bildern der eigenen Person, auf denen jeweils das T-Shirt eine andere Farbe trägt.
Mithilfe eines Bildbearbeitungsprogramms wie Photopea wird das T-Shirt vom Hintergrund und vom restlichen Outfit abgetrennt und auf einer eigenen Ebene eingefärbt. Dabei wird die Füllmethode auf „Farbe“ gesetzt, sodass der Look des Bildes nicht zu künstlich wirkt und alle Details sowie die Textur des Stoffes erhalten bleiben. Durch das sogenannte Durchlaufen des Farbtons im Farbspektrum, also ein „Durchspielen“ der Farbvarianten von Rot über Gelb, Grün, Blau bis hin zu Erdtönen und Grau, entsteht eine Reihe von Bildern, die alle dieselbe Person in verschiedenen T-Shirt-Farben zeigen. Diese visuelle Sammlung ist die Basis für den nächsten Schritt: die Auswertung und Vergleichbarkeit der Optionen. Beim Auswerten geht es darum, ein Tool zu haben, in dem sich zwei Bilder gegenüberstellen lassen und man sich entscheidet, welche Farbvariante einem besser gefällt.
Dies kann ein simples Web-Tool sein, das lokal im Browser läuft und die Stimmen beziehungsweise Entscheidungen auswertet. Die innovative Idee war, für diesen Zweck eine Art Arena mit dem Elo-Rating-System aufzubauen, wie es in Spielen zur Bestimmung von Stärken oder Beliebtheiten genutzt wird. Das bedeutet, jedes Bild tritt in Paarungen gegen andere an, der Nutzer wählt immer das Bild, das ihm am besten gefällt, und dahinter stehen Berechnungen, die zu einer Rangliste führen. Wichtig ist, dass bei der Wahl keine Punktzahlen offengelegt werden, so bleibt die Entscheidung frei von Vorannahmen und beeinflusst die Auswahl nicht. Trotzdem kann der Nutzer auf Knopfdruck jederzeit sehen, wie die einzelnen Farben bisher abgeschnitten haben.
Für solche Anwendungen bieten sich moderne Browsertechnologien an, sodass die komplette Logik in einer einzelnen HTML-Datei untergebracht wird und Fotos von einem lokalen Ordner geladen werden. Die Anwendung kann mit einem einfachen HTTP-Server gestartet werden, beispielsweise über „python3 -m http.server“ oder „npx serve“, ohne dass eine komplexe Infrastruktur notwendig wäre. Durch das Wählen zwischen zwei Fotos entsteht mit jeder Entscheidung mehr Datenbasis und damit eine stabilere Bewertung. Nach zahlreichen Durchläufen entsteht ein persönliches Ranking der Farbvarianten, welches die favorisierte T-Shirt-Farbe aufzeigt.
Im vorgestellten Beispiel wurde Braun als Favorit gewählt, während eine andere Person, die Begleiterin, Blau bevorzugte. Beide bestellten daraufhin Secondhand-Shirts in den jeweiligen Farben, um den digitalen Fund auch in der Praxis zu erproben. Der Clou an dieser Methode ist nicht nur die wissenschaftliche Herangehensweise, sondern auch die spielerische und intuitive Einbindung des Nutzers. Statt sich durch Farbtabellen zu kämpfen oder blind zu bestellen, sieht man sich konkret selbst mit den Farben im Vergleich und entscheidet spontan. Das direkt sichtbare Ergebnis verleiht dem Prozess Authentizität und stärkt die Entscheidungssicherheit.
Darüber hinaus fördert das Experiment ein bewussteres Verhältnis zur eigenen Garderobe und unterstützt den Wunsch nach einem minimalistischen Kleiderschrank, der trotzdem abwechslungsreich und passend ist. Moderne Bildbearbeitungstools ermöglichen heute eine so einfache und nahezu professionelle Anpassung, dass selbst Anfänger schnelle und überzeugende Visualisierungen schaffen können. Das Ausprobieren virtuell erspart potenzielle Fehlkäufe und spart sowohl Geld als auch unnötige Umweltbelastung. Ein weiteres spannendes Potenzial dieser Methode liegt in der Erweiterung durch soziale Interaktion, bei der Freunde oder Familie mit abstimmen können und so die Wahl in einen gemeinschaftlichen Kontext rückt. Gerade bei Basiskleidungsstücken, die oft auch ein Statement zur Persönlichkeit sind, kann dies wertvolle Einblicke geben.
Insgesamt zeigt sich, dass Wissenschaft und Kreativität Hand in Hand gehen können, um einfache, aber wirkungsvolle Lösungen im Alltag zu erzeugen. Die Kombination von Bildbearbeitung, modernen Web-Technologien und bewährten Bewertungsmethoden wie dem Elo-System bietet eine innovative Möglichkeit, ganz praktisch den eigenen Stil zu optimieren. Wer dabei mitmacht, entdeckt nicht nur seine Lieblingsfarbe, sondern auch den Spaß an neuen Herangehensweisen und dem bewussten Erlebnis von Mode. Somit wird die Wahl der T-Shirt-Farbe zu einer kleinen Entdeckungsreise, die mehr bringt als nur ein Farbton – nämlich ein gestärktes Selbstbewusstsein und eine klarere Garderobenstrategie.