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Hexanitrogen C2h-N6: Neue Horizonte in der Synthese neutraler Stickstoff-Allotrope

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Preparation of a neutral nitrogen allotrope hexanitrogen C2h-N6 – Nature

Die Entdeckung und Synthese von Hexanitrogen C2h-N6 markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Polymorphie des Stickstoffs. Als erstes isoliertes neutrales Molekül jenseits von N2 eröffnet es vielversprechende Perspektiven für Energiespeicherung und chemische Forschung.

Stickstoff gilt als eines der grundlegendsten Elemente der Chemie. In der Natur kommt Stickstoff fast ausschließlich in Form des molekularen N2 vor. Dieses einfache zweiatomige Molekül zeichnet sich durch eine starke Dreifachbindung aus, die es besonders stabil und inert macht. Seit langem allerdings beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Suche nach weiteren allotropen Formen des Stickstoffs, die vielversprechende Eigenschaften besitzen könnten, insbesondere im Bereich der Energiespeicherung und Hochenergiestoffe. Die kürzlich publizierte Synthese von Hexanitrogen mit der chemischen Struktur C2h-N6 stellt einen der wesentlichen Durchbrüche in diesem Feld dar und erlaubt erstmals die experimentelle Isolierung eines neutralen Stickstoffmoleküls, das aus mehr als zwei Atomen besteht.

Allotrope des Stickstoffs – eine wissenschaftliche Herausforderung Im Gegensatz zu Kohlenstoff, der in vielfältigen allotropen Formen wie Graphit, Diamant oder Fullerene vorkommt, wurde bis vor Kurzem kein neutrales Stickstoff-Polymer außerhalb von N2 mit stabiler Existenz im Labor nachgewiesen. Dies liegt maßgeblich an den hohen Energiebarrieren und der Instabilität polynuklearer Stickstoffverbindungen. Ihre Neigung, sich schnell wieder in molekulares N2 zurückzuverwandeln, macht die Herstellung und Isolierung bisher äußerst schwierig. Theoretische Arbeiten hatten zahlreiche Strukturen von N4 bis N20 vorhergesagt, darunter lineare Ketten, Ring- und Käfigstrukturen. Allerdings zeigten all diese Konstruktionen geringe Stabilitätsbarrieren gegen Zerfall in mehrere N2-Moleküle auf und waren damit unpraktisch für die Synthese und Nutzung.

Hexanitrogen C2h-N6 – der Durchbruch in der Synthese Das Forschungsteam um Weiyu Qian, Artur Mardyukov und Peter R. Schreiner hat durch einen innovativen experimentellen Ansatz zur Reaktion von Chlor- oder Bromgas mit Silberazid (AgN3) die Bildung von neutralem N6 ermöglicht. Diese Reaktion findet im Gasphasenbereich bei Raumtemperatur unter reduzierten Drücken statt, worauf die dabei entstehenden Moleküle in einer Argonmatrix bei tiefen Temperaturen (10 K) eingefangen werden. Parallel konnte N6 auch als reines Filmmaterial bei flüssigem Stickstoff (77 K) kondensiert werden, was auf eine unerwartete Stabilität der Substanz hinweist. Die Identifikation des Hexanitrogens gelang durch eine Kombination von Methoden.

Mit hochauflösenden Infrarot- und UV-Vis-Spektroskopie wurden charakteristische Signale aufgezeichnet. Isotopenmarkierung mit ^15N zeigte spezifische Veränderungen der Spektren, die nicht nur die Anwesenheit von zwei N3-Fragmenten innerhalb des Moleküls belegten, sondern auch die Zugehörigkeit zum C2h-Symmetriepunkt bestätigten. Darüber hinaus stimmten die experimentellen Befunde hervorragend mit ab initio Rechnungen (vor allem auf dem CCSD(T)/cc-pVTZ Niveau) überein, die Struktur und energetische Profile supporteten. Strukturelle und elektronische Eigenschaften Das N6-Molekül besitzt eine trans-konfigurierte Struktur mit zwei azidischen N3-Einheiten, die über eine zentrale N–N Bindung verbunden sind. Die Bindungslängen wurden sowohl experimental mittels Spektroskopie als auch durch die quantenchemischen Rechnungen mit der Geometrie von bekanntermaßen stabilen Stickstoffverbindungen wie Hydrazin und Diazengruppen verglichen.

Die Ergebnisse belegen, dass N6 Bindungen mit eher doppelbindungsähnlichem Charakter enthält und die zentrale N–N Bindung vergleichbar mit der Einfachbindung in Hydrazin ist. Elektronisch zeigt die natürliche Bindungsorbitalanalyse, dass die terminalen Stickstoffatome elektroneutral sind, während die inneren Stickstoffatome zum Teil positive sowie negative Ladungen aufweisen. Die Bindungsordnung der einzelnen N–N Verbindungen wurde als unterschiedlich stark charakterisiert, was Rückschlüsse auf die Stabilität und Bruchstellen des Moleküls erlaubt. Energetische Stabilität und Zerfallsbarrieren Ein entscheidender Faktor für die Experimentalsynthese ist die kinetische Stabilität. Das Hexanitrogen zeigt eine Barriere von 14,8 kcal/mol gegen die Zerlegung in drei Moleküle N2, was für ein polynukleares Stickstoffmolekül vergleichsweise hoch ist.

Die Alternative, in zwei azidische Radikale •N3 zu zerfallen, besitzt sogar eine noch größere Barriere und ist daher weniger wahrscheinlich. Computergestützte Analysen des Elektronendichte-Laplacians und der Elektron-Lokalisierungsfunktion zeigen, dass die Bindung zwischen den beiden N3-Fragmenten als schwächster Punkt gilt. Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis ist, dass quantenmechanisches Tunneln, eine häufig für instabile Stickstoff-Polymere mögliche Zerfallsroute, für N6 praktisch ausgeschlossen werden kann. Dies wurde mittels variationaler Übergangszustandtheorie mit Berücksichtigung kleiner Krümmungs-Tunnelmechanismen bestätigt. Daraus ergeben sich thermisch bedingte Halbwertszeiten von mehreren Millisekunden bei Raumtemperatur und erheblich längeren Zeiträumen bei tiefen Temperaturen, was gut mit der Möglichkeit zur Einfangung von N6 in einer Matrix korrespondiert.

Anwendungen und Perspektiven Die neuartige Neutralform von Hexanitrogen verfügt über eine erhebliche molare Zerfallsenthalpie von etwa 185 kcal/mol, die das Zwei- bis Dreifache der verbreiteten Sprengstoffe wie TNT oder HMX übertrifft. Mit einer rechnerisch bestimmten Kristalldichte von rund 1,5 g/cm³ bietet N6 beeindruckende energetische Spezifikationen mit Detonationsdrücken und Geschwindigkeiten, die mit modernen Hochenergiestoffen vergleichbar oder sogar überlegen sind. Da der Zerfall von N6 ausschließlich molekulares Stickstoffgas N2 produziert, ist die chemische Energieabgabe sauber und umweltfreundlich. Dies macht Hexanitrogen äußerst interessant für zukünftige Entwicklungen in der Energiespeicherung, etwa als Treibstoffkomponente oder in Raketentreibstoffen, wo eine hohe Energiedichte verbunden mit umweltverträglichem Abbaugewinn geschätzt wird. Darüber hinaus eröffnet die Synthese von N6 neue wissenschaftliche Wege.

Die Isolierung eines neuen neutralen Stickstoffallotrops gäbe Anlass zu weiteren Forschungen über polynukleare Stickstoffmoleküle, energetische Materialien und die grundlegende chemische Bindung von Elementen in ungewöhnlichen Aggregatzuständen. Die exemplarische Stabilität von C2h-N6 bei relativ milden Bedingungen zeigt, dass bisherige theoretische Barrieren und Annahmen zur Nicht-Existenz neutraler höherer Stickstoffmoleküle neu bewertet werden müssen. Sicherheitsaspekte und Herausforderungen Die Synthese von N6 erfordert den Umgang mit hochexplosiven Materialien wie Silberazid und halogenhaltigen Aziden. Entsprechend strenge Sicherheitsvorkehrungen sind unverzichtbar, um Risiken während der Herstellung und Handhabung zu minimieren. Aktuelle Versuche setzen auf minimalen Materialeinsatz, geschützte Reaktionsräume und eine kontrollierte Bestrahlung, um die empfindlichen Verbindungen stabil zu halten.

Der Weg zur großtechnischen Anwendung ist noch weit und hängt von der Entwicklung sicherer Syntheseverfahren und geeigneter Lagerungs- oder Transportmethoden ab. Dennoch bilden die Grundlagenarbeit und experimentellen Erkenntnisse eine Plattform für zukünftige Innovationen. Ausblick Das erstmalige erfolgreiche Präparieren und Charakterisieren der neutralen Stickstoffform C2h-N6 stellt einen Meilenstein in der Chemie dar. Diese molekulare Struktur verbindet unerwartete Stabilität mit bemerkenswert hoher Energieausbeute und weckt Hoffnungen auf neue Klassen von Energiematerialien. Die enge Zusammenarbeit von theoretischer Chemie, experimenteller Synthese und moderner Spektroskopie war entscheidend für diesen Erfolg.

Zukünftige Forschungen werden sich nicht nur mit weiteren Stickstoffallotropen, sondern auch mit deren Modifikation und Integration in komplexe Systeme beschäftigen. Die gewonnenen Erkenntnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf die Materialwissenschaft, Energiespeicherung und sogar auf Umwelttechnologien haben. Die Bedeutung der Arbeit geht somit weit über den Nachweis eines neuen Moleküls hinaus und zeigt eindrucksvoll, wie chemische Innovationen etablierte Vorstellungen hinterfragen und neue wissenschaftliche Horizonte eröffnen können.

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