Die Welt der Spieleentwicklung erlebt immer wieder eine Rückkehr zu klassischen Designs und Stilen. Insbesondere der Charme der DOS-Ära aus den frühen 90er Jahren fasziniert viele Entwickler und Spieler gleichermaßen. Die spezielle Ästhetik, die damaligen technischen Beschränkungen und der ganz eigene Sound prägen eine nostalgische Jahresecke, die heute noch lebendig ist. Mit dos-like gibt es ein modernes Programmierframework, das genau diesen Stil wieder aufleben lässt. Dabei richtet es sich an Entwickler, die Spiele und Programme mit dem typischen MS-DOS-Gefühl erstellen möchten, ohne sich auf alte Hardware oder Emulatoren beschränken zu müssen.
Stattdessen läuft dos-like auf zeitgenössischen Betriebssystemen wie Windows, Mac und Linux und bemüht sich, die Essenz der 90er Jahre mit reinem C-Code einzufangen. Dos-like in der Entwicklungsgeschichte und seine Motivation verkörpern eine spannende Mischung aus Nostalgie und moderner Softwareentwicklung. Die frühen DOS-Spiele waren geprägt von pixeliger Grafik, einfachen Soundeffekten, aber auch cleveren Programmiertechniken, die viel Kreativität erforderten. Diese Zeit war geprägt von begrenztem Speicherplatz, niedriger Auflösung und eingeschränkter Soundwiedergabe – doch viele Spiele erreichen bis heute Kultstatus. Dos-like bringt eben diese Eigenschaften in die Gegenwart zurück, bietet aber gleichzeitig Entwicklerfreundlichkeit, aktualisierte Werkzeuge und unterstützt alle gängigen Betriebssysteme.
Die technische Basis von dos-like ist übersichtlich und effektiv gestaltet. Das Framework besteht aus relativ wenigen Quellcodedateien, wodurch der gesamte Codeumfang mit weniger als 21.000 Zeilen gut überschaubar bleibt. Dies erleichtert das Verständnis für Entwickler, die direkt in das System eintauchen und eigene Ideen umsetzen wollen, ohne von unnötiger Komplexität abgeschreckt zu werden. Die gesamte Engine läuft plattformübergreifend, was für Hobbyentwickler wie auch Profis eine große Chance darstellt, da sie ihre Projekte ohne größere Anpassungen auf verschiedenen Systemen bereitstellen können.
Besonders bemerkenswert ist die einfache Handhabung beim Kompilieren und Starten von Projekten mit dos-like. Anders als viele moderne Game Engines, die auf komplexe Build-Systeme angewiesen sind, funktioniert dos-like über einfache Kommandozeilenbefehle. Für Windows ist beispielsweise der Tiny C Compiler (TCC) direkt im Projekt enthalten, sodass der Bau der Beispielprojekte mit einem einzigen Batch-Skript erledigt werden kann. Auch Visual Studio wird unterstützt, was Windows-Entwicklern eine vertraute Umgebung bietet. Auf Mac-Systemen nutzt dos-like den Clang-Compiler und setzt auf populäre Bibliotheken wie SDL2 und GLEW, die über Homebrew leicht installiert werden können.
Für Linux-User stehen vergleichbar einfache Kompilierbefehle bereit. Diese klare Struktur garantiert, dass sich Entwickler ganz auf den Programmcode konzentrieren können, ohne von komplizierten Setup-Prozessen aufgehalten zu werden. Ein weiteres Highlight von dos-like ist die Unterstützung für WebAssembly. Somit lassen sich DOS-artige Programme und Spiele direkt im Browser ausführen, was den Zugang deutlich erleichtert und moderne Web-Technologie mit klassischem Spielgefühl verbindet. Es existiert eine eigene kompakte Bauumgebung für WebAssembly, die bereits alle wichtigen Werkzeuge und Bibliotheken enthält – dies beschleunigt das Erstellen und Testen enorm.
Interessierte können sogar online Beispiele ausprobieren, die von Mattias Gustavsson, dem Entwickler von dos-like, zur Verfügung gestellt werden. Diese Flexibilität macht das Framework zu einem idealen Werkzeug für Experimentierfreudige und diejenigen, die gerne Retro-Computing im Web erleben möchten. Der nostalgische Charme von dos-like entfaltet sich nicht nur durch die Grafik, sondern auch durch Sound und Benutzererfahrung. Die Engine ist darauf ausgelegt, den typischen MS-DOS-Stil mit dessen eigenen Limitationen und Eigenheiten zu simulieren. Pixelbasierte Darstellungen, einfache Animationen und Sounds, die an den PC-Lautsprecher erinnern, gehören zum Kern des Erlebnisses.
Dadurch entsteht ein authentisches Gefühl, das an die ersten Computerspiel-Erfahrungen vieler heute erfahrener Programmierer anknüpft und gleichzeitig neuen Spielern auf unterhaltsame Weise einen Einblick in die Geschichte der Spieleentwicklung gibt. Die Community rund um dos-like zeigt sich aktiver als erwartet. Auf Plattformen wie itch.io und in diversen Foren werden Fragen zur Engine diskutiert, nützliche Tipps geteilt und Projekte vorstellt. Themen reichen von der Handhabung bestimmter Engine-Methoden über Fontformate bis hin zu Unterstützung für Gamecontroller und PC-Speaker-Emulation.
Diese Interaktion zeigt, wie lebendig das Interesse an Retro-Programmierung heute noch ist – und wie dos-like als Plattform dabei einen wichtigen Beitrag leistet. Die Programmierbeispiele, die mit dos-like verteilt werden, nutzen typische Techniken aus den DOS-Tagen, etwa Bildschirmrastereffekte, stilisierte Fonts oder Animationen, die an Klassiker erinnern. Sie dienen nicht nur der Demonstration technischer Möglichkeiten, sondern laden auch zum Experimentieren und Lernen ein. Wer eigene Spiele mit klassischem Retro-Flair entwickeln möchte, findet in dos-like einen Baukasten mit bewährten Bausteinen und ausreichend Spielraum für kreative Erweiterungen. Das Projekt dos-like vereint somit verschiedene Vorteile: Die Retro-Ästhetik trifft auf moderne Kompatibilität, was die Entwicklung nostalgischer Computerspiele zugänglicher macht.
Die Einfachheit beim Bauen, die Plattformunabhängigkeit und die leichte Erweiterbarkeit sind ideale Voraussetzungen für Entwickler, denen entweder der Old-School-Look am Herzen liegt oder die das Verhalten klassischer Programme studieren möchten. Im Kern bietet dos-like eine seltene Gelegenheit, das Flair der 90er Jahre spielerisch einzufangen und gleichzeitig die Produktivität moderner Entwicklungswerkzeuge zu nutzen. Es spricht sowohl Einsteiger als auch erfahrene Programmierer an, die Spaß an einer minimalistisch-kompakten Engine mit Retrocharakter haben. Die konsequente Beschränkung auf wenige, prägnante C-Quellcodedateien ebnet den Weg, um sich ohne viel Overhead mit Grafik, Sound und Eingabe auf eine nostalgische Zeitreise zu begeben. Wer sich für die Kombination aus Computergeschichte, Spielentwicklung und praktischen Programmiertechniken interessiert, findet in dos-like eine spannende Ressource.
Die Offenheit des Projekts – mit öffentlich zugänglichem Quellcode auf GitHub – lädt dabei zum Mitmachen, Verbessern und Anpassen ein. Durch die einfache Kompilierung ist der Einstieg niedrigschwellig, sowohl für Windows-, Mac- als auch Linux-Nutzer. Zusammenfassend kann man sagen, dass dos-like weit mehr als nur eine weitere Game Engine ist. Es ist ein liebevolles Experiment in Sachen Retro-Computing, das moderne Technik und nostalgisches Design clever kombiniert. Es ermöglicht es Entwicklern, sich auf spielerische Weise an der DOS-Ära zu orientieren, kreativ neue Projekte zu realisieren und dabei die einzigartige Atmosphäre dieser legendären Jahre wiederzufinden.
Dadurch wird dos-like zu einem wertvollen Werkzeug für alle, die Computerspiele als kulturelles Erbe verstehen und weitertragen möchten.