In der Welt der akademischen Beschäftigung zählen Fakultäten von Business Schools in vierjährigen US-amerikanischen Hochschulen zu den bestbezahlten Professoren. Laut dem National Education Association’s (NEA) 2025 Faculty Salary Report verdienen Business School Fakultäten im akademischen Jahr 2023-24 durchschnittlich 117.000 US-Dollar. Dieser Betrag positioniert sie als eine der lukrativsten akademischen Gruppen hinter ihren Kollegen aus den Gesundheitsberufen mit einem Durchschnittsgehalt von 127.000 US-Dollar sowie aus den Bereichen Ingenieurwesen und Architektur mit 122.
000 US-Dollar. Damit liegt der Bereich Business klar über anderen klassischen Studienrichtungen wie Sozialwissenschaften, die etwa auf durchschnittlich 102.000 US-Dollar kommen, Physikalische Wissenschaften mit 106.000 USD und Geisteswissenschaften, welche mit ungefähr 94.000 USD abschneiden.
Dieses Salär spiegelt nicht nur den finanziellen Wert der Business Education wider, sondern auch die zunehmende Bedeutung und Nachfrage nach wirtschaftlicher Expertise in einer globalisierten und wettbewerbsorientierten Gesellschaft. Der Gehaltsbericht der NEA ist eine umfassende Analyse zur Vergütung von Fakultäten, welche verschiedene Variablen berücksichtigt. Dabei werden Disziplinen verglichen, aber auch Faktoren wie der Institutionstyp, die akademische Position, Geschlecht, Sektorzugehörigkeit und Gewerkschaftsstatus einbezogen. Diese Daten zeigen ein kompliziertes Bild, das einerseits durch die Marktkonzentration wichtiger Wirtschaftsbereiche geprägt ist und andererseits strukturelle Ungleichheiten im akademischen System offenbart. Ein Beispiel dafür ist die Gehaltsdifferenz zwischen vierjährigen und zweijährigen Institutionen, wobei Business Fakultäten an sogenannten Community Colleges oder zweijährigen Hochschulen durchschnittlich etwa 95.
000 USD verdienen. Obwohl dies niedriger ist als an vierjährigen Universitäten, übertrifft es dennoch deutlich die Vergütung in anderen Fächern wie Education & Library Science, die an vierjährigen Universitäten durchschnittlich 80.000 USD und an zweijährigen fast 85.000 USD erhalten. Das Phänomen, dass bestimmte Fächer an Community Colleges höhere Durchschnittsgehälter erzielen als an vierjährigen Hochschulen, wird von der NEA mit der stärkeren Ausrichtung dieser zweijährigen Schulen auf den Arbeitsmarkt erklärt.
Community Colleges müssen oft gezielter auf lokale Arbeitsmarktbedürfnisse reagieren, was sich in einer differenzierten Gehaltsstruktur widerspiegelt. Neben den Professorengehältern bleibt die Bezahlung von Graduate Assistants in Business durchweg niedrig. Wenngleich Vollzeitdozenten einen sechsstelligen Gehaltsscheck vorweisen können, verdienen Hilfskräfte im Rahmen von Master- oder Doktoratsprogrammen oft nur einen Bruchteil davon. Der unten genannte Stipendienbericht der Oklahoma State University zeigt, dass Graduate Assistants im Bereich Business Management und Administrative Services im Durchschnitt nur etwa 21.000 USD jährlich erhalten.
Diese Diskrepanz wirft ein Schlaglicht auf die finanzielle Unsicherheit, mit der viele junge Akademiker während ihrer Ausbildung konfrontiert sind. Gleichzeitig zeigt die Spannweite der Stipendien, dass es auch hier erhebliche Unterschiede gibt, die von der jeweiligen Hochschule, den Fördermöglichkeiten sowie der Balance zwischen Lehr- und Forschungsaufgaben abhängig sind. In manchen Fällen liegen die Förderungen bei knapp 2.000 USD, während andere Assistants bis zu 74.000 USD erhalten, was die Ungleichheiten zwischen verschiedenen Institutionen und Programmen verdeutlicht.
Die Gehaltsunterschiede im Hochschulbereich spiegeln sich auch in der Rangordnung der akademischen Fächer wider. Gesundheitsberufe führen die Liste der bestbezahlten akademischen Disziplinen an, gefolgt von technischen Berufen wie Ingenieurwesen und Architektur. Business Fakultäten rangieren knapp dahinter und demonstrieren damit ihre Bedeutung im aktuellen Bildungs- und Wirtschaftsgefüge. Gleichzeitig kann festgehalten werden, dass die Gehälter im Bereich Education & Library Science im Vergleich zu vielen anderen Fachbereichen eher moderat ausfallen. Ein spannender Aspekt des Reports sind auch die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Bezahlung, wobei die NEA darauf hinweist, dass marktbedingte Faktoren ebenso wie institutionelle Rahmenbedingungen und Gewerkschaftsaktivitäten die Gehaltslandschaft mitprägen.
Innerhalb der Business Schools zeigen sich damit genauso wie in anderen akademischen Feldern komplexe Muster, die nicht allein durch Erfahrung oder Verdienste erklärt werden können, sondern auch von systemischen Ungleichheiten beeinflusst sind. Die finanziellen Aussichten in akademischen Business Programmen sind auch Ausdruck der gestiegenen Nachfrage nach kompetenten Lehrkräften, die Studierende auf die Herausforderungen der globalen Wirtschaft vorbereiten. Programme wie Masters of Business Administration (MBA) sowie spezialisierte Master- und Doktoratsprogramme wachsen weiterhin stark, was zu einem erhöhten Bedarf an gut qualifizierten Professoren führt und somit das Lohnniveau stützt. Darüber hinaus sind Business Schools für Universitäten oft wichtige Einnahmequellen, da sie tendenziell höhere Studiengebühren einnehmen als viele andere Fachbereiche. Diese wirtschaftliche Bedeutung trägt dazu bei, dass hier finanzielle Ressourcen eher verfügbar sind, um konkurrenzfähige Gehälter zu zahlen und talentierte Dozenten zu gewinnen und zu halten.
Dennoch bleibt die Situation der Graduiertenassistenten eine Herausforderung, da deren Einkommen nicht mit dem Niveau der Fakultätsgehälter mithalten kann. Dies birgt Risiken, da die finanzielle Belastung während der Ausbildungsphase als Hürde für besonders talentierte Personen gelten kann, die eventuell weg vom akademischen Pfad in die Industrie wechseln. Die NEA weist zudem darauf hin, dass auch andere oft diskutierte Faktoren wie institutionelles Prestige, geografische Lage und der Einfluss von Gewerkschaften die Vergütung von Fakultätsmitgliedern maßgeblich beeinflussen. So ist bei renommierten Business Schools mit einem exzellenten Ruf und starken Netzwerken das Gehaltsniveau meist höher als an weniger bekannten Einrichtungen. Geografische Unterschiede sind ebenfalls ausgeprägt, da Hochschulen in wirtschaftlich starken Regionen tendenziell bessere Gehälter zahlen als solche in strukturschwächeren Gebieten.
Die Rolle von Gewerkschaften wird insbesondere bei der Verhandlung von Tarifverträgen relevant und kann helfen, faire und transparente Bezahlung sicherzustellen. Insgesamt zeigt der NEA-Bericht, dass die Business School Fakultäten zu den Spitzenverdienern im Hochschulwesen zählen, was sowohl die Attraktivität des Feldes als auch die wirtschaftliche Relevanz unterstreicht. Gleichwohl bestehen weiterhin Herausforderungen hinsichtlich der Gleichstellung, einer fairen Entlohnung über alle Hierarchieebenen hinweg und der finanziellen Absicherung der Nachwuchswissenschaftler. Für Studierende und akademische Fachkräfte ist es wichtig, diese Dynamiken zu verstehen, um Karriereentscheidungen bewusster treffen zu können. Zudem liefern die Daten wichtige Einblicke für Hochschulen und politische Entscheidungsträger, um Maßnahmen für eine gerechtere und nachhaltige Entwicklung der Hochschullandschaft zu gestalten.
Die Analyse der NEA stellt einen wertvollen Beitrag dar, um die komplexen Zusammenhänge bei der Gehaltsgestaltung im Bildungsbereich offenzulegen und bietet eine Basis für weitere Diskussionen über die Zukunft der akademischen Arbeitswelt – insbesondere vor dem Hintergrund wachsender Konkurrenz, Digitalisierung und der sich stetig wandelnden Anforderungen an akademische Lehre und Forschung im Bereich Business.