Digitale NFT-Kunst Krypto-Betrug und Sicherheit

Vom Verlust von 2,5 Millionen Dollar zum Gewinn von 65 Millionen: Das Erfolgsrezept der wiederkehrenden Krypto-Gründer

Digitale NFT-Kunst Krypto-Betrug und Sicherheit
 From $2.5M loss to $65M gain: Inside the playbook of ‘recycled’ crypto founders

Die Geschichte von Dough Finance und World Liberty Financial zeigt den Aufstieg und Fall eines DeFi-Projekts und die erstaunliche Wiederauferstehung seiner Gründer. Ein Blick hinter die Kulissen der Strategien, Risiken und kritischen Lektionen, die sich aus dem Handel mit Kryptowährungen und DeFi-Plattformen ergeben.

Die Welt der Kryptowährungen ist bekannt für ihre Volatilität, Chancen und ebenso für Risiken. Besonders im Bereich der Dezentralisierten Finanzen, kurz DeFi, können spektakuläre Gewinne ebenso schnell in herbe Verluste umschlagen. Das Beispiel von Dough Finance und dem Nachfolgeprojekt World Liberty Financial verdeutlicht eindrücklich, wie schnell sich das Blatt wenden kann und welche Strategien sogenannte „recycelte“ Krypto-Gründer verfolgen, um nach einem Desaster zurückzukehren und sogar Profit zu erzielen. Dough Finance wurde im Jahr 2024 von Chase Herro und Zak Folkman gegründet. Die Plattform mit Sitz in Florida versprach Anlegern hohe Renditen durch sogenannte „Looping“-Strategien, bei denen geliehene Kryptowährungen mehrfach als Sicherheit eingesetzt werden, um die Positionen zu hebeln.

Diese Methode verspricht zwar verstärkte Gewinne bei steigenden Kursen, birgt jedoch enorme Risiken, insbesondere bei abrupten Marktschwankungen oder Sicherheitslücken in den Smart Contracts. Im Juli 2024 erlitt Dough Finance einen schweren Rückschlag: Ein Flash-Loan-Angriff führte zum Diebstahl von 2,5 Millionen US-Dollar an Kryptowährungen. Ein Flash Loan ist ein unbesicherter Kredit, der innerhalb einer einzigen Transaktionsperiode aufgenommen und zurückgezahlt wird. Kriminelle nutzen solche kurzfristigen Kredite, um Schwachstellen in der Codebasis von DeFi-Projekten auszunutzen. Dieser Angriff brachte nicht nur die Nutzergelder zum Verschwinden, sondern setzte das gesamte Geschäftsmodell außer Kraft und führte zur abrupten Stilllegung der Plattform.

Ein besonders bitterer Fall ist der von Investor Jonathan Lopez, der knapp 1 Million Dollar bei Dough Finance angelegt hatte und sich von Co-Gründer Chase Herro persönlich zur riskanten Looping-Strategie beraten ließ. Nach der Pleite blieben von seinen Geldern nur noch Bruchteile erhalten. Trotz Versprechen, die Verluste mittels firmeneigener Tokens auszugleichen, blieben diese Token bedeutungslos und viele Nutzer erhielten nie eine adäquate Entschädigung. Die Kommunikation der Gründer brach ab, zwei Monate nach dem Vorfall wurde es still um Dough Finance. Lopez reichte daraufhin im Mai 2025 eine Klage wegen Betrugs gegen Herro ein, deren Verhandlungstermin für April 2026 angesetzt ist.

Der Zusammenbruch von Dough Finance steht exemplarisch für eine wachsende Zahl von DeFi-Projekten, bei denen Nutzer zunehmend zu gerichtlichen Mitteln greifen, wenn offizielle Zusagen zur Wiedergutmachung ausbleiben. Die rechtliche Verfolgung dieser Fälle ist zwar komplex, da die Regulierung für Krypto- und DeFi-Unternehmen noch in den Kinderschuhen steckt, sie verdeutlicht jedoch den Trend zu mehr Verantwortung und Transparenz in einem sonst weitgehend unregulierten Sektor. Die erstaunliche Wendung in dieser Geschichte erfolgte bereits kurze Zeit nach dem Zusammenbruch von Dough Finance. Nur zwei Monate später, im September 2024, starteten die Gründer Herro und Folkman ihr neues Projekt mit dem Namen World Liberty Financial, kurz WLFI. Die neue Plattform zog durch prominente Namen besondere Aufmerksamkeit auf sich: US-Präsident Donald Trump und seine Söhne engagierten sich als prominente Unterstützer des Projekts.

Die Verbindung wurde über Steve Witkoff, einen bekannten Immobilienentwickler und US-Sondergesandten für den Nahen Osten, hergestellt – ein Netzwerk, das den beiden einst gescheiterten Gründern den Zugang zu namhaften Partnern und erheblichen Investitionsmitteln ermöglichte. World Liberty Financial präsentierte sich als DeFi-Plattform mit einem nicht übertragbaren Governance-Token namens WLFI und überzeugte Investoren durch mehrere Token-Verkäufe, die bis März 2025 rund 550 Millionen US-Dollar einbrachten. Obwohl die Plattform mit dem Label „dezentral“ warb, bewiesen die internen Strukturen das Gegenteil. Der Großteil der Erlöse – 75 Prozent – floss an DT Marks DEFI, eine mit der Trump-Familie verbundene Firma, während die Gründer mit mindestens 65 Millionen US-Dollar behaupten konnten, einen beachtlichen Gewinn aus ihrem neuen Unternehmen zu ziehen. Kritiker warnten früh vor der Diskrepanz zwischen dem dezentralen Versprechen und der tatsächlichen, stark zentralisierten Finanzverteilung.

Der Einsatz eines nicht übertragbaren Tokens entzieht den Nutzern effektiv die Kontrolle über Einnahmen und Entscheidungsmacht, was klassische DeFi-Grundsätze untergräbt. Die Tatsache, dass die Gründer weiterhin in einem Schatten ihrer früheren Betrugsvorwürfe agieren, verstärkt das Misstrauen gegenüber WLFI. Interessanterweise ist World Liberty Financial nur ein Teil eines größeren Ökosystems, das die Trump-Familie im Bereich Kryptowährungen aufbaut. Neben WLFI wurden auch verschiedene Memecoins wie „Official Trump“ auf Solana und „Official Melania Meme“ lanciert. Außerdem gründeten Eric Trump und Donald Trump Jr.

mehrere Initiativen im Krypto-Bereich, darunter ein Mining-Unternehmen namens American Bitcoin, und beantragten die Einführung eines Bitcoin-ETFs unter dem Namen „Truth Social Bitcoin ETF“. Diese Projekte verschwimmen zunehmend zwischen politischem Einfluss, persönlicher Bereicherung und der boomenden Krypto-Landschaft. Die Aufarbeitung des gescheiterten Dough Finance zeigt deutliche Schwächen im Umgang mit Krisen nach einem großen Sicherheitsvorfall. Obwohl offizielle Pläne zur Entschädigung der Nutzer vorgelegt wurden, etwa durch eine Governance-Abstimmung zur Verteilung zurückgewonnener Gelder oder den Einsatz neuer Tokens als Kompensation, hat sich bislang kaum etwas davon verwirklicht. Stattdessen herrschte lange Zeit Funkstille, und die Versprechen blieben mehrheitlich unerfüllt – ein Umstand, der viele Anleger enttäuschte und zu rechtlichen Schritten motivierte.

Die von Herro und Folkman gewählten Strategien spiegeln eine wiederkehrende Praxis in der DeFi-Szene wider: Gründer verschwinden oft nicht dauerhaft nach einem vollständigen Totalverlust, sondern kehren mit neuen Projekten zurück, um wieder großen Profit zu erzielen – häufig ohne die Verantwortung für vorherige Misserfolge wirklich zu übernehmen. Dieses Phänomen wird von Experten und Anlegern mit wachsender Skepsis betrachtet. Die Prämisse, dass politische Verbindungen und frisches Kapital einen Erfolg garantieren könnten, wird durch WLFI zwar auf die Probe gestellt, doch fundierte Sicherheits- und Transparenzbedenken bleiben bestehen. Die starke Zentralisierung der Einnahmen, das Fehlen einer echten Nutzerkontrolle und die historisch nachgewiesenen Mängel in der Unternehmensführung werfen die Frage auf, wie sicher Anleger ihr Geld wirklich bei WLFI wissen können. Die Lehre für Investoren in DeFi und Kryptowährungen lautet, bei der Wahl der Projekte besonders kritisch zu sein und nicht allein auf politisches Prestige oder große Kapitalzuflüsse zu vertrauen.

Die Erfolgsbilanz der Gründer sollte im Mittelpunkt stehen, denn vergangene Verluste und offene Betrugsvorwürfe sind deutliche Warnzeichen, die nicht ignoriert werden sollten. Der Weg von einem Verlust in Millionenhöhe zu einem Gewinn von 65 Millionen dokumentiert eindrucksvoll, wie wichtig es ist, in der Krypto-Branche ständig wachsam zu sein. Recycelte Gründer werfen besondere Fragen zur Rechenschaftspflicht auf – in einem Umfeld, das sich um Innovation und Dezentralisierung dreht, aber häufig von zentralisierten Machtstrukturen und undurchsichtigen Geldflüssen geprägt ist. Während die rechtlichen Auseinandersetzungen um Dough Finance noch nicht abgeschlossen sind, wird die Geschichte von WLFI sicherlich für weitere Diskussionen über Regulierung und Anlegerschutz sorgen. Die Kombination aus politischen Verflechtungen, hohen Investments und fragwürdigen Geschäftsmodellen könnte wegweisend für den Umgang mit Zukunftsprojekten in DeFi sein.

Anleger sollten daher stets mit gesundem Menschenverstand und einer gesunden Portion Skepsis agieren, um die Chancen und Risiken dieses spannenden, aber auch turbulenten Marktes richtig einschätzen zu können.

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