Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hat jüngst erneut eine Entscheidung über den Coinbase-Spot-ETF auf die Kryptowährung XRP verschoben. Die ursprünglich für den Mai erwartete endgültige Beurteilung wurde nun auf den 17. Juni 2025 verlegt, eine Entwicklung, die bereits von vielen Analysten erwartet und teilweise eingepreist wurde. Doch warum führt die SEC immer wieder Verzögerungen bei den Entscheidungen zu Krypto-ETFs durch? Was bedeutet das für Anleger und die Zukunft von XRP? Und wie positioniert sich Ripple mit seinen ambitionierten Plänen im internationalen Zahlungsverkehr im Vergleich zu etablierten Marktgrößen wie SWIFT? Diese Fragen stehen derzeit im Mittelpunkt eines breit gefächerten Diskurses unter Investoren, Experten und Beobachtern der Kryptoindustrie. Die Hintergründe der SEC-Verzögerung Die SEC ist seit vielen Jahren eine zentrale Instanz, wenn es um die Regulierung von Finanzprodukten geht.
Bei Krypto-ETFs, insbesondere Spot-basierten ETFs, agiert die Behörde sehr zurückhaltend. Eine Entscheidung über einen Spot-XRP-ETF würde bedeuten, dass Investoren direkt in den physischen Vermögenswert investieren könnten. Die Bedenken der SEC beziehen sich unter anderem auf Manipulationsrisiken, Handelsvolumen und regulatorische Compliance. Zudem stehen derzeit über 70 ETF-Anträge aus der Krypto-Branche zur Prüfung aus, was zu einer Überlastung der Behörde führt und weitere Verzögerungen fördert. Die aktuelle Verlängerung auf Mitte Juni wird jedoch nicht als Indiz für eine endgültige Ablehnung gewertet.
Analysten wie James Seyffart gehen sogar davon aus, dass die endgültige Entscheidung bis Oktober 2025 verschoben werden könnte. Dies bedeutet, dass die SEC sich weiterhin intensiv mit den eingereichten Anträgen auseinandersetzt, um eine fundierte Entscheidungsbasis zu schaffen. Pessimistische Spekulationen, dass die Verschiebungen eine Schwächung des XRP-Projekts signalisieren, werden weitgehend durch die Marktreaktionen und Expertenmeinungen widerlegt. Auswirkungen auf den Markt und die Anleger Obwohl die Verschiebungen kurzzeitig zu kleineren Kursrückgängen bei XRP und verbundenen Altcoins wie Dogecoin führten, blieben die Reaktionen auf dem Markt insgesamt verhalten. Die Gründe dafür liegen hauptsächlich in der Erwartungshaltung der Marktteilnehmer, die die Verzögerungen bereits in ihre Handlungsstrategien eingepreist haben.
Die kontinuierliche Zulassung von XRP-Futures-ETFs hat zudem dazu beigetragen, das Vertrauen zu stabilisieren. Diese Futures-ETFs ermöglichen Investoren den Handel mit Derivaten auf XRP, auch wenn der Spot-ETF weiterhin auf seine endgültige Genehmigung wartet. Zudem spielen die regulatorischen Veränderungen in der SEC selbst eine wichtige Rolle. Der Rücktritt von Gary Gensler und die Ernennung von Paul Atkins, einem Krypto-Befürworter, als neuem Leiter der Behörde, deuten auf einen möglichen Kurswechsel hin. Experten bewerten daher die Chancen für eine Zulassung von Spot-ETFs für XRP und Dogecoin als sehr hoch, mit Wahrscheinlichkeiten von über 80 Prozent im Laufe dieses Jahres.
Die Rolle von Ripple im internationalen Zahlungsverkehr Unabhängig von den Entscheidungen der SEC nutzt Ripple die Gelegenheit, seine Position als ernstzunehmender Akteur im internationalen Zahlungsverkehr weiter auszubauen. Mit der Vision, das etablierte SWIFT-System abzulösen, zielt Ripple auf ein riesiges Marktvolumen von aktuell etwa 194 Billionen US-Dollar pro Jahr ab, das bis 2032 auf 320 Billionen US-Dollar ansteigen könnte. Die Vorteile von Ripple liegen in der Geschwindigkeit, Kosteneffizienz und Transparenz ihrer Blockchain-basierten Lösung, die internationalen Transaktionen zugutekommen. Der XRP-Token spielt dabei eine zentrale Rolle als Brückenwährung, um Liquidität bereitzustellen und den Geldtransfer zu erleichtern. Analysten sehen in einem Szenario, in dem Ripple nur einen Teil (zum Beispiel 20 Billionen US-Dollar) des globalen Zahlungsvolumens übernimmt, Potenzial für einen erheblichen Anstieg des XRP-Kurses auf Werte zwischen 34 und 48 US-Dollar.
Selbst konservative Schätzungen erkennen ein nicht zu unterschätzendes langfristiges Wachstumspotenzial an. Entwicklungen bei Krypto-ETFs und der breitere Markt Neben den Spot-ETFs hat die SEC kürzlich mehrere Futures-basierte XRP-ETFs genehmigt, darunter Long-, Short- und Ultra-Short-Varianten. Diese Produkte ermöglichen es Investoren, sowohl auf steigende als auch fallende Kurse von XRP zu spekulieren. Die Einführung dieser ETFs wurde bislang kaum öffentlichkeitswirksam kommuniziert, hat jedoch das Handelsvolumen in den ersten Tagen deutlich angekurbelt und einen leichten Kursschub ausgelöst. Weitere Krypto-Assets wie Dogecoin, Ethereum-Staking-ETFs und Solana stehen ebenfalls auf der Warteliste oder erwarten ähnliche Entscheidungsfristen.
Die allgemeine Tendenz zeigt, dass sich die SEC trotz der anfänglichen Skepsis langsam in Richtung einer wohlwollenderen Haltung gegenüber Krypto-ETFs bewegt, auch wenn regulatorische Unsicherheiten mittelfristig bestehen bleiben. Perspektiven und Einschätzungen der Experten Die Meinungen zur weiteren Entwicklung sind unter Experten weitgehend einhellig: Die aktuellen Verzögerungen reflektieren primär interne Arbeitsprozesse und regulatorische Sorgfaltspflichten der SEC. Das Interesse von institutionellen Investoren an einer offiziellen und regulierten Investitionsmöglichkeit in XRP und andere Altcoins wird als sehr hoch eingeschätzt. Die Kombination aus regulatorischem Wandel bei der SEC und den technischen Fortschritten von Ripple bietet eine solide Grundlage für nachhaltiges Wachstum. Auch wenn kurzfristige Schwankungen und Unsicherheiten bestehen, sollten Anleger insbesondere die langfristigen Entwicklungen im Blick behalten.
Die Zulassung von Spot-ETFs gilt als Meilenstein für die institutionelle Akzeptanz von Kryptowährungen, was wiederum einerseits zu höherer Liquidität und andererseits zu einer verbesserten Marktdurchdringung führen dürfte. Risiken und Herausforderungen bleiben Dennoch darf nicht außer Acht gelassen werden, dass regulatorische Risiken weiterhin bestehen. Die SEC ist bekannt für ihre strenge Haltung in Sachen Marktmanipulation und Investorenschutz. Zudem könnten unvorhergesehene weltwirtschaftliche Entwicklungen oder technologische Probleme den optimistischen Szenarien entgegenwirken. Die Preisprognosen für XRP im Bereich von mehreren Dutzend US-Dollar basieren auf einer erfolgreichen weltweiten Adoption von Ripple als Zahlungsinfrastruktur.
Dies setzt jedoch voraus, dass Banken, Finanzinstitute und Regulierungsbehörden weltweit diese neue Technologie akzeptieren und integrieren. Der Weg dorthin kann komplex und langwierig sein. Fazit Die erneute Verschiebung der SEC-Entscheidung zum XRP Spot-ETF ist für viele Anleger zunächst ein Zeichen für Geduld, jedoch kein Grund zur Panik. Die meisten Marktteilnehmer sehen die Verzögerungen bereits eingepreist, und die Aussicht auf eine baldige Zulassung bleibt intakt. Ripple selbst bleibt mit seinen Innovationen und der Vision, das global dominierende Zahlungssystem SWIFT zu ersetzen, ein Protagonist mit großem Potenzial.